Heizkosten Gas vs. Öl

Hallo zusammen,

wir haben derzeit in unserem EFH eine Ölheizung, die inzwischen vermutlich 18 Jahre alt ist (genau wissen wir’s nicht), zunehmend Ärger macht und es wohl bald hinter sich hat.

Jetzt haben wir mit der Umstellung auf Gas geliebäugelt: Der Gasversorger lockt mit einem Förderprogramm, die Installation des Gasanschlusses würde unter’m Strich (nur) ca. 1.200 EUR kosten, trotz der notwenigen ca. 80 Meter Rohr-verbuddeln.
Die Öl-Bevorratung fiele weg, wir könnten den Tankraum anderweitig nutzen, es riecht nie wieder nach Öl im Souterrain, eine Gasheizung ist sauberer, es verstopft kein Filter mehr usw. usw.

Nun hat uns aber ein Bekannter (Schornsteinfegermeister) gesagt, die Heizkosten seien bei Gas rund 30% höher als bei Öl. Eine erhebliche Rolle spielten dabei alleine schon die Zählergrundgebühren, aber auch der Energiepreis.

Ist der Unterschied wirklich so groß?

Welche Gründe für oder gegen Öl oder Gas fallen Euch außer den Kosten noch ein?

Grüße
Sebastian

Hallo,

Eine erhebliche Rolle spielten dabei alleine schon die
Zählergrundgebühren, aber auch der Energiepreis.

hat mir der Heizungsbauer auch so gesagt.

Welche Gründe für oder gegen Öl oder Gas fallen Euch außer den
Kosten noch ein?

meine zwei Gründe für Gas: nur mit Gas macht Kochen Spaß. Und das auch nur dann, wenn man nicht dauernd Flaschen wechseln muss.

Die Öltanks haben wir rausgeschmissen und jetzt einen Kellerraum mehr.

Gruß

Johannes

Hallo Sebastian,

für mich gabs auch mehrere Gründe, eine Gasheizung einzusetzen.

  1. Auch ich koche nur auf Gas richtig gerne

  2. Wir wollten keinen Öltank im Keller haben

  3. Ist eine Gasbrennwerttherme ökologisch gesehen im Vorteil gegenüber einer Ölheizung

Bei mit wars die Erstinstallation einer Heizung in ein altes Haus, daher wäre ein Öltank sehr teuer gekommen, was mir die Entscheidung weiter erleichterte.

Eine Kostenrechung bzgl. Heizstoffe hab ich damals nur sehr grob gemacht, weil die oben angeführten Gründe für mich ausschlaggebend waren.

Ich würd allerdings immer wieder eine Gasheizung installieren.

Gandalf

Hallo Sebastian,

zum Thema Ölheizung:

Die von deinem Schornsteinfeger angesprochene Heizkostendifferenz ist korrekt:
http://www.brennstoffspiegel.de/normal/index.php?are…
hier kannste für deine Stadt vergleichen.

Der Umweltvorteil, den Gandalf für die Gasheizung fand, ist Vergangenheit:
http://www.iwo.de/index_iwo.jsp

Klar sind das auch keine ganz objektiven Infos, aber du wurdest von deinem potentiellen Gasversorger bisheer auch nicht objektiv informiert.

Wenn ihr einen Tankraum habt und dort einen standortgefertigten Stahltank aufstellt, der vernünftig ausgerüstet wurde, dann ist das Thema Geruch auch erledigt. Es sind die Plastiktanks, die „duften“.

Ich persönlich hätte ein Problem damit, mich einem Monopolisten (dem Gasversorger)auszuliefern.

Fragen auch gern per mail an mich.

Gruß
Burkh

Hallo Sebastian,

Gasversorger lockt mit einem Förderprogramm, die Installation
des Gasanschlusses würde unter’m Strich (nur) ca. 1.200 EUR
kosten, trotz der notwenigen ca. 80 Meter Rohr-verbuddeln.

Das ist ein sehr guter Preis, wenn Du den schriftlich hast. In unserer Region kostet die Verlegung bei Selbsterbringung des Tiefbaus 1.120,- + 30,- pro Meter (auf dem eigenen Grundstück); macht der Versorger den Tiefbau, ist der Meterpreis das Doppelte.
Selbsterbringung Tiefbau ist bei 80 m nicht ohne, brauchst 'nen Minibagger, denn mit dem Spaten wirst Du adlig - (ach nee, bist Du ja schon :wink:).

Im öffentlichen Bereich ist es noch teurer, und dort geht Tiefbau nur über eine Firma, zwar in Eigenregie, aber selbst Hand anlegen ist dort nicht. Was beinhaltet denn der Preis alles (Tiefbau, Material, Anschluß, Prüfung…)? Sind die 80m auf Deinem Grundstück oder im öffentlichen Bereich?

Die Öl-Bevorratung fiele weg, wir könnten den Tankraum
anderweitig nutzen, es riecht nie wieder nach Öl im
Souterrain, eine Gasheizung ist sauberer, es verstopft kein
Filter mehr usw. usw.

Schon aus diesen Gründen und weil ich gern auf Gas koche war für mich die Wahl eindeutig.

Nun hat uns aber ein Bekannter (Schornsteinfegermeister)
gesagt, die Heizkosten seien bei Gas rund 30% höher als bei
Öl. Eine erhebliche Rolle spielten dabei alleine schon die
Zählergrundgebühren, aber auch der Energiepreis.

Ich habe die Dinge damals nicht sehr genau gegenübergestellt, allerdings klingt 30% sehr hoch. Du solltest dazu auf jeden Fall mal eine Bilanz aufmachen, mit einem angenommenen jährlichen Verbrauch und dann die Preise incl. Grundgebühren (auch den neuen Anschluss auf sagen wir mal 10 Jahre gerechnet) usw. danebenhalten.

Grüße Kai

Moin Burkh,

Der Umweltvorteil, den Gandalf für die Gasheizung fand, ist
Vergangenheit:
http://www.iwo.de/index_iwo.jsp

das ist ein Link des Instituts für wirtschaftliche Ölheizung!
Haha!

Also, gehen wir die Sache mal von der chemischen Seite an.

Methan verbrennt zu Wasser und Kohlendioxid.
(CH4 + 2 O2 —> CO2 + 2 H2O)

Als Modellsubstanz für Heizöl nehme ich mal Decan. Das verbrennt

C10H22 + 15,5 O2 --> 10 CO2 + 11 H2O

Pro kg Methan entstehen 55,6 MJ
Pro kg Decan 48,1 MJ

Bezogen auf ein Mol CO2 :
Bei Methan 0,89 MJ
Bei Decan 0,68 MJ

Das heißt, das bei Decan ca. 29 % mehr CO2 entsteht.

Dazu kommt, daß bei der vorhergehenden Betrachtung der Heizwert herangezogen wurde.
Nimmt man den Brennwert, verschiebt sich das ganze weiter zugunsten des Erdgas, sodaß ca. ein gutes Drittel weniger CO2 entsteht.

Da hilft alle Schönrechnerei von Lobbyisten nichts!

Gandalf

Hallo,

also bei der Kostenrechnung mache ich mal ein großes Fragezeichen. Denn während Gas kontinuierlich zu einem einheitlichen Preis bezogen wird, hast Du beim Heizöl ganz massive saisonale Schwankungen. Und gezahlt werden muss, was gerade Tagespreis ist, wenn Du mal wieder den Tank füllen musst. Hast Du nichts besseres zu tun, als ständig die HEizölpreise zu beobachten, oder bist Du ein erfolgreicher Börsenspekulant mit einer guten Nase für einen günstigen Bezugszeitpunkt, kann man gegenüber dem gemittelten Gaspreis sicher den ein oder anderen Euro sparen. Brauchst Du deinen Kopf aber für andere Dinge und stellst dann plötzlich fest, dass es höchste Zeit ist, mal wieder Öl zu kaufen, erwischt es Dich mit ziemlicher Sicherheit mal wieder zum genau falschen Zeitpunkt (die Sache fällt einem immer erst nach Beginn der neuen Heizperiode auf, genau wie allen anderen auch, und dann schlägt der Handel richtig zu.

Ansonsten kann ich den anderen Gasbefürwortern nur beipflichten: Platz kann man nie genug haben, und der gesparte Lagerraum ist auch Geld wert. Außerdem koche auch ich begeistert auf Gas und werde in Zukunft hierüber auch noch den Brenner für Goldschmiedearbeiten betreiben.

Gruß vom Wiz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Die von deinem Schornsteinfeger angesprochene
Heizkostendifferenz ist korrekt:
http://www.brennstoffspiegel.de/normal/index.php?are…
hier kannste für deine Stadt vergleichen.

Hm … na ja … also: Bezugsmenge 3.000 Liter, Preis pro 100 Liter (von der letzten Rechnung) 50,52 EUR, Ersparnis lt. diesem Rechner in unserem Gebiet 68,65 EUR. Das heißt 1.515,60 EUR für Heizöl gegenüber 1.584,25 für Erdgas, Mehrkosten von 4,53%. Das sind nun „nicht ganz“ 30%.

Bei unserem Jahresverbrauch bedeutet das Mehrkosten von rund 115 EUR pro Jahr … ein Betrag, den ich gerne für einen zusätzlichen Raum und den Wegfalls der Öltankerei ausgebe.
Außerdem muss man auch den Wegfall der turnusmäßigen Tankreinigung mit einrechnen.

Wenn ihr einen Tankraum habt und dort einen
standortgefertigten Stahltank aufstellt, der vernünftig
ausgerüstet wurde, dann ist das Thema Geruch auch erledigt. Es
sind die Plastiktanks, die „duften“.

Tja, aber wir haben nun mal Plastiktanks, die waren schon drin. Und jetzt nochmal einen neuen Öltank einbauen …

Ich persönlich hätte ein Problem damit, mich einem
Monopolisten (dem Gasversorger)auszuliefern.

Ob man den Ölgesellschaften weniger ausgeliefert ist … ich glaube, das nimmt sich nix.

Also, ich glaube, wir werden uns für Gas entscheiden.

Vielen Dank an alle, die geantwortet haben.

Grüße
Sebastian