'Oberste Geschossdecke'Dämmung Dampfsperre

Hallo,
ich möchte die ‚oberste Geschossdecke‘ in einem Altbau mit Steinwolle (bitte keine Öko-Diskussion dazu) dämmen.
Nun findet man da im Netz vollkommen gegensätzliche Aussagen darüber, ob man auf die Holzdielen erst eine Dampfsperre oder eine Dampfbremse verlegen muss oder die Steinwolle direkt verlegen kann. Da so eine Sperre ja nicht die Welt kostet, ist das eine rein technische Frage.
Z.B. hier:
http://www.zukunft-haus.info/page/index.php?id=1724
„…Eine Dämmung der obersten Geschossdecke können Sie mit etwas Geschick auch selbst erledigen. Dazu wird Dämmstoff auf dem Dachboden verlegt, ausgerollt oder als Schüttung aufgebracht. Dampfsperren oder Dampfbremsen sind dabei nicht erforderlich…“
Andererseits habe ich ähnliche Fragen, wie sie hier anklingen:
http://fachwerkhaus.historisches-fachwerk.com/fachwe…
Leider betätigen sich auf diesen Seiten zu viele Öko-Fundis, als dass man die Antworten dort ernst nehmen kann.

Wasserdampf in der Wohnung unter dieser Decke dringt doch in diese ein. Der Taupunkt liegt irgendwo in der Decke.
Wenn ich jetzt isoliere, wandert der Taupunkt in den Dämmstoff. D.h. die Luftfeuchtigkeit kondensiert nun im Dämmstoff.
Wenn ich jetzt eine Dampfsperre dazwischen bringe, bleibt die Luftfeuchtigkeit in der Decke, kondensiert da aber nicht??
Und wo geht sie dann hin? Es muss doch irgendwann auch eine Sättigung ergeben und dann?
Habe ich das bis hierhin richtig verstanden?
Und was bedeutet das für meine Frage? Keine Sperre aber eine Bremse?
Für etwas ausführlichere Antworten wäre ich dankbar, auch Erfahrungsberichte. Allerdings scheint es mir doch so zu sein (wenn ich mir das mal zu ergoogeln versuche) dass Bauphysik eher von Ideologie als von Physik geprägt ist.
Gruß
Peter

Hallo Peter,

ein ähnliches Problem wurde vor kurzem behandelt

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

vielleicht sind Antworten Für Dich dabei.

Gandalf

Hallo,

ein ähnliches Problem wurde vor kurzem behandelt

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

vielleicht sind Antworten Für Dich dabei.

Das hatte ich schon gelesen. Da wird zwar mal so eben die ‚Dampfbremse‘ erwähnt, aber meine Frage gerade nicht beantwortet.
In meinem Fragezusammenhang offtopic:
in dem Haus, in dem ich jetzt noch wohne -Bj 1900 -, wurde scheinbar von Anfang an auf die Dielen Linoleum (echtes) gelegt. Das ist ja nun auch nicht gerade dampfdurchlässig. Und das Haus steht noch.
Deshalb leuchten mir die Aussagen ‚wenn Spanplatten, dann zwingend Dampfsperre‘ sowieso nicht recht ein.
Gruß
Peter

Hallo Peter,

Deshalb leuchten mir die Aussagen ‚wenn Spanplatten, dann
zwingend Dampfsperre‘ sowieso nicht recht ein.

solange auf beiden Seiten geheizte Luft ist, brauchst Du auch keine Dampfsperre.
Das wird erst dann interessant, wenn die Schicht, die hinter der Dampfbremse liegt mit ungeheizter Luft in Brührung kommt, bzw. der Taupunkt in dieser Schicht unterschritten werden kann.

Gandalf

Hallo Peter,

ich möchte die ‚oberste Geschossdecke‘ in einem Altbau mit
Steinwolle (bitte keine Öko-Diskussion dazu) dämmen.

das ist auch bei ‚Ökos‘ kein sooo großes Thema.

Wasserdampf in der Wohnung unter dieser Decke dringt doch in
diese ein. Der Taupunkt liegt irgendwo in der Decke.
Wenn ich jetzt isoliere, wandert der Taupunkt in den
Dämmstoff. D.h. die Luftfeuchtigkeit kondensiert nun im
Dämmstoff.
Wenn ich jetzt eine Dampfsperre dazwischen bringe, bleibt die
Luftfeuchtigkeit in der Decke, kondensiert da aber nicht??
Und wo geht sie dann hin? Es muss doch irgendwann auch eine
Sättigung ergeben und dann?
Habe ich das bis hierhin richtig verstanden?
Und was bedeutet das für meine Frage? Keine Sperre aber eine
Bremse?
Für etwas ausführlichere Antworten wäre ich dankbar, auch
Erfahrungsberichte.

Die Dämmung der obersten Decke scheint nicht ganz problemlos zu sein, wie ich von einem befreundeten Dachdecker erfahren habe.
Man macht sie 'professionell wohl nicht ganz so gerne, weil es zu diversen Problemen kommen kann.
Der übliche Aufbau soll demnach so sein (von unten nach oben)

Decke
Dampfsperre
Isolierung
je nachdem, ob das Geschoß ab und zu betreten werden soll einen Blindboden (also einen Boden, den man zwar betreten kann, aber nicht zur dauerhaften Nutzung gedacht ist.
Wird kein Blindboden eingezogen, wird manchmal eine Unterspannbahn aufgetragen.

Das prinzipielle Problem besteht darin, daß die Luft über dieser Konstruktion eher steht, als daß sie häufig ausgetauscht wird.
Das kann dazu führen, daß es Staunässe gibt, die sich in der Isolierschicht sammelt, ohne richtig abziehen zu können.

Als Dauerlösung wird meist davon abgeraten, als Zwischenlösung, bis das Dach isoliert wird, wird sie manchmal gemacht.

Es kann aber auch sein, daß ‚mein‘ Dachdecker etwas sehr vorsichtig ist (er gehört zur sehr sorgfältigen Sorte (zum Glück)) und andere das Risiko geringer einschätzen.

Gandalf

Deshalb leuchten mir die Aussagen ‚wenn Spanplatten, dann
zwingend Dampfsperre‘ sowieso nicht recht ein.

DAs hat auch irgendwie nix miteinander zu tun …

Frage aber unbedingt vorher nochmal Experten, z. B. bei www.bau.de

Hallo Peter,
zum Thema Dampfbremse / Dampfsperre : Mit einer „Sperre“ verhindert man jeglichen Austausch von Luft/Dampf usw. Ist z.B. erforderlich als Abdichtung bei einem Flachdach gegen Regenwasser oder, speziell in deinem Fall evtl. bei Duschräumen mit zeitweilig 100% Luftfeuchtigkeit, die bereits an Wänden und Decken zu Feuchtigkeitsbildung führt (Oberflächentemperatur

Hallo nochmal,

und über der Dämmung sollte nicht mehr gesperrt werden, d. h. kein Material aufgebracht werden, dass diffusionsoffener ist, als die Dämmung selbst. Diesen Fehler hatten wir beinahe gemacht, weil wir auch OSB-Platten auf den (unbewohnten) Speicherboden legen wollten.

Ich habe mich damals von der Fa. Isover telef. beraten lassen: www.isover.de

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Gandalf,
nachdem ich mich jetzt bei etlichen Faser-Dämmstoffherstellern erkundigt habe, läuft das jetzt auf eine Dampfbremse Sd so um die 0,3 raus.
(gilt dann, wenn der Dachboden nicht selbst gedämmt ist - also Luftzirkulation vorhanden ist)
Aber tatsächlich nur Übergangslösung. Wenn das Dach dann gedämmt wird, sollte die Geschossdeckendämmung wieder raus u.a. auch wegen der von Deinem Dachdecker genannten Gründe.
Trotzdem scheint da viel „nix genaues weiß man nicht“ dabei zu sein.
Gruß
Peter