Richtlinien zur Einführung von spezifischen Haushaltsgeräten auf den Markt

Hallo zusammen,

ich bin Maschinenbau-Student und fange gerade mit meiner Bachelorarbeit an.
Bei dieser geht es um die Konstruktion, Produktion und die daraus resultierende Gewährleistung der Markteinführung eines speziellen Toasters.

Ich betrachte also ein Haushaltsgerät, das elektrisch betrieben wird und Hitze erzeugt.

Meine erste Frage ist, welche relevanten Richtlinien für mich wichtig sind? (bsp. Niederspannungsrichtlinie)

Die zweite Frage ist, bei einer externen Transformation der Netzspannung, über ein Netzteil, habe ich die Möglichkeit Richtlinien oder Prüfungen / Zertifikate zu umgehen (laut meinem betreuenden Professor), wisst ihr von welchen Spannungsgrenzen und Richtlinien / Prüfungen / Zertifikaten er hier spricht?

ich bedanke mich im Voraus.

Hallo!

Ich glaube den Kern der Frage schon zu verstehen.

Aber ist Dir denn damit geholfen, wenn man den 230 V Toaster nur zur Umgehung von nicht einzuhaltenden Vorschriften nach versch. Vorschriften (Geräteschutzgesetz,VDE. EN…) über einen externen Trafo mit Kleinspannung versorgen will ?

Also mit so kleiner Spannung aus sicherer Quelle, das man weniger bis gar keine Maßnahmen in Bezug auf Berührungsspannung usw. treffen muss.

Das wäre z.B. Schutzkleinspannung, jedenfalls alles was 

Hallo duck313,

danke für Deine Antwort.

Wenn es nach mir geht, würde ich wie bei einer Vielzahl von handelsüblichen Toaster die Netzspannung für die Wärmer verwenden.

Mein betreuender Professor / Erstprüfer besteht aber darauf, mit der Begründung Kosten für gewisse TÜV oder ähnliche Prüfungen zu sparen, da die herzustellende Stückzahl bei 100 Stk. liegt und solch eine Prüfung unwirtschaftlich für dieses Projekt wäre.
Es ist also eine Festforderung meines Professors, dass sich im Gerät selbst keine Spannung in einer entsprechenden Höhe befindet.

Die 50 VAC wären die Grenze für die Gültigkeit der Niederspannungsrichtlinie, ist das richtig?

Gruß
Sergs

Wozu soll das gut sei?
Hallo,

Wenn es nach mir geht, würde ich wie bei einer Vielzahl von
handelsüblichen Toaster die Netzspannung für die Wärmer verwenden.

Warum wohl ist das so üblich?

Mein betreuender Professor / Erstprüfer besteht aber darauf,
mit der Begründung Kosten für gewisse TÜV oder ähnliche
Prüfungen zu sparen, da die herzustellende Stückzahl bei 100
Stk. liegt und solch eine Prüfung unwirtschaftlich für dieses
Projekt wäre.

Welche Leistung soll der Toaster haben und welche Klientel soll den kaufen bzw. benutzen? Soll der wirklich produziert werden?
Was ist an dem so speziell, als dass man das Rad zum 1001 mal erfinden muss?

Klar geht das statt mit Niederspannung auch mit Kleinspannung.
Nur dann brauchst du ein entsprechendes Netzteil dazu !

Da ein Toaster locker so um 600W aufwärts an Heizleistung haben sollte, benötigst du ein entsprechend leistungsfähiges Netzteil, das du wohl kaufen musst, denn bei Eigenentwicklung verschiebt sich nur das Problem.
Das kostet geschätzt so um 150…200€ Minimum und ist größer als der Toaster selbst.

Wer will so was haben ?
Das macht nur Sinn, wenn man den Toaster speziell für Betrieb an Kleinspannungsanlagen (Akkus) betreiben wollte, die ihre Energie von Solarpanels bekommen.

Als einfachen Ringkerntrafo könnte man auch mit 60…70€ hinkommen, aber dann braucht man ein Gehäuse und muß das Teil auch mind. mit Stecker, Kabel. Sicherungen, Schalter usw. konfektionieren. Damit liegt die Verantwortung wieder beim Hersteller. Das wiegt dann 10 mal so viel wie der Toaster und kostet auch das Vielfache.
Wer will so was haben???
Bei 100 Stück mal ca. 150€ = 15k€ kann man dann auch locker eine Prüfung beim TÜV machen.
Mir scheint die Idee des Professor eine reine Schnappsidee, aber es ist deine Arbeit und deine Verantwortung, das klar zu stellen.

Unter Umständen wird die Sache noch viel verrückter, weil der Toaster zusammen mit NT als System verkauft wird. Dann wird auch wieder eine volle EMV-Prüfung zwingend sein, und die ist genau wegen dem Netzteil viel aufwendiger und teurer als für einen einfachen Toaster mit paar Heizdrähten.
Bei so einem einfachem Heizgerät, das selbst gar keine Störungen im laufenden Betrieb erzeugen muss, kann man dagegen wohl sogar ohne EMV-Prüfung auskommen. Da würde eine EMV-Erklärung der Herstellers wohl reichen.
Auf alle Fälle wir die Prüfung sehr einfach.

Es ist also eine Festforderung meines Professors, dass sich im
Gerät selbst keine Spannung in einer entsprechenden Höhe befindet.
Die 50 VAC wären die Grenze für die Gültigkeit der
Niederspannungsrichtlinie, ist das richtig?

Als Hersteller musst du einige Richtlinien kennen lernen und strickt einhalten.

*** Schutzart (IP-Schutz)
http://info.dimmer.de/inf-schutzarten.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Schutzart
*** Schutz vor Überhitzung (Brandschutz)
*** Schutz vor Verbrennen
*** Evtl. auch noch Bewertung von mechanischen Komponenten (Einklemmem

  • vermutlich auch auch Normen, die sich auch auf Lebensmittel beziehen
    bzw. entsprechende Beständigkeit und Unbedenklicheiten im Betrieb

  • Wahrscheinlich auch noch Normen zur Kennzeichnung Energieeffizienz
    http://de.wikipedia.org/wiki/Energieverbrauchskennze…

  • Dann kommen nachfolgend womöglich auch noch andere Sachen mit ins Spiel
    *** Problematik Entsorgung
    *** Problematik Verpackung und Verpackungmat.
    *** Transportprüfungen

Ich halte das ganze für eine ziemlich schwachsinnige Aufgabenstellung.
Rein technisch scheint mir das ganze nicht viel her zu machen. Toaster gibt es am Markt wie Sand am Meer , die billigsten ab ca. 10€ .
Da das 1001 Modell braucht kein Mensch!
Vom Aufwand her ist es neben der rein technischen Entw. ein Wust von Normen und Vorschriften, die kaum ein einzelner in kurzer Zeit durchackern kann.

Normalerweise gibt es in Firmen, die so was entwickeln und auf den Markt bringen, einen ganzen Stab von Leuten, die sich um einzelne Aspekte der Qualitätssicherung, Produktsicherheit, Dokumentation usw. kümmern.
Dazu werden viele interne Werksnormen und Tools benutzt, damit einem nix durch die Lappen geht.

Mein Ratschlag: Gehen hin und lehne diesen Humbug ab. Das scheint mir nur totgeschlagene Zeit für einen Maschinenbauer, wenn auch in gewisser Weise lehrreich, wenn man mal zeigen will, an was man alles muss, um ein Produkt auf den Markt zu bringen. Das lernt man aber auch dann in der Praxis von den älteren Ing.

Ich weiß nicht, wo du ansässig bist, aber wir hätten da wohl deutlich sinnvollere Konstruktionsthemen, als einen Toaster.
Gruß Uwi