Totmannschaltung

Hallo an die Industrie-Instandhalter!
Die Aufgabe:
Der Bediener, der die Entladung einer „heiklen Chemikalie“
überwacht soll selbst überwacht werden. Das Ziel ist: Vermeidung von Chemiestörfall.
Totmannschaltung bedeutet normalerweise - dass wenn der Bediener den Taster loslässt - die Anlage in einen sicheren Zustand (üblicherweise schaltet ein Motor ab oder ein Ventil geht zu)übergeht.
Jetzt wird aber auch noch verlangt: Drückt der Bediener innerhalb einer gewissen Zeit den Knopf nicht, so soll der sichere Zustand auch hergestellt werden.
Ich könnte mir jetzt 'ne Schaltung zusammenbasteln.

Aber vielleicht hat ja jemand schonmal so eine Aufgabe gestellt bekommen und dies elegant mit einem Not-Aus-Schaltrelais gelöst, das diese Variante vorsieht. Hat jemand sowas zum Beispiel mit Relais der Firmen „Dold“ oder „Pilz“ oder ähnlichem gelöst?

Zugegeben. Es klingt ein bischen verrückt. Aber ich muss wirklich sowas realisieren.

Gruß
Forrest

die DR-Eloks hatten eine interessante Totmann-Schaltung…

Man muß einen Knopf alle 30s betätigen. Aber man muß ichn auch nach max. 30s loslassen, sonst könte man ja eine Aktentasche auf das Pedal stellen…

Vielleicht fragste mal bei den Firman an?

Grüßle und viel Erfolg

mus.

Hallo
Erkundige dich einmal bei der Bahn. In Loks und Triebwagen gibt es diese Überwachung. Es gibt auch eine Rottenwarnanlage mit diesem Totmannschalter , wenn ich noch richtid in Erinnerung habe von der Firma Martin.
Gurß Hexe

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Forrest

Die Aufgabe:
Der Bediener, der die Entladung einer „heiklen Chemikalie“
überwacht soll selbst überwacht werden. Das Ziel ist:
Vermeidung von Chemiestörfall.
Totmannschaltung bedeutet normalerweise - dass wenn der
Bediener den Taster loslässt - die Anlage in einen sicheren
Zustand (üblicherweise schaltet ein Motor ab oder ein Ventil
geht zu)übergeht.
Jetzt wird aber auch noch verlangt: Drückt der Bediener
innerhalb einer gewissen Zeit den Knopf nicht, so soll der
sichere Zustand auch hergestellt werden.

Habe ich das so richtig verstanden:

  1. Taste gedrückt = eingeschaltet
  2. Taste loslassen = abschalten
  3. Taste länger als t1 gedrückt = abschalten

oder so:

  1. Taste 1x drücken = einschalten bis t1 abgelaufen ist
  2. Taste wieder drücken = t1 wird wieder neu gestartet

???

MfG Peter(TOO)

Besorg Dir doch eine Logo-Baustein von Siemens. Dort kannst Du durch eine Flankensteuerung die Anlage einschalten (Verhindert die Sache mit der Aktentasche). Und über einen Zeitbaustein die Anlage wieder abschalten lassen, falls der Totmannknopf nicht gedrückt wird.

Soll die Anlage später einmal anders funktionieren, dann brauchst Du nur das Programm zu ändern. Die Verdrahtung (Aktoren und Sensoren) bleibt bestehen.

Eine Alternative wäre auch eine SPS (S5-90U ist kostengünstig)

Gruß Thomas

So wie es „music“ beschreibt.

Hi Forrest, Dein Problem ist erkannt. Du schreibst, dass Du das realisieren musst. Also hier meine Idee zur Lösung: nimm einen PIC, das ganze System bekommst Du auf die Größe einer Streichholzschachtel. Und außerdem kannst Du dem System exakt sagen, was es tun soll.
Ob Taste 30 sek drücken und dann wieder 30 loslassen, oder alle 30 sek 1 sek drücken, oder … oder … oder. Alles ist machbar. Der Programmieraufwand ist total gering. Und bei Bedarf kannst Du das System ständig aktualisieren, ohne die Hardware zu ändern.
Falls Du Interesse hast, wäre ich bereit Dir dabei zu helfen, das Programm zu erstellen, einen Prototyp zu bauen.
Musst Dich einfach bei mir melden ;o)

cu

Kalle

Hi Kalle!
Deine Beteiligung find’ ich echt klasse. Aber vorort ist eine hochmoderne Anlage (S7 und Visualisierung über PC-S7). Eine Anbindung ans S7-System ist kein Problem (eine Profibusstation ist in der Nähe). Die Geschichte zu programmieren, das kriege ich auch noch hin. Ich habe nur gepostet um den Weg des geringsten Aufwands zu gehen - also was vorgefertigtes abzukupfern und mein Gedanke war, dass mit Not-Aus-Relais die sicherste Variante realisiert wäre und eventuell ein autarkes System aufgebaut werden könnte (minimalster Aufwand/brauche nur Spannungsversorgung hinzulegen).
Also nochmals danke.

P.S.: Was ist das für 'ne Steuerung von der du sprichst?
Gruß
Forrest

die DR-Eloks hatten eine interessante Totmann-Schaltung…

wieso hatten ?
und wieso verrückte Idee ?

Die „Totmann-Schaltung“ (Fachbegriff „Sifa“ - Sicherheitsfahrschaltung) wurde nicht nur bei der DR, sondern auch bei der DB verwendet. Und das sogar weit davor bereits und auch noch heute in den modernsten ICE’s.
Eben aus dem Grund einer „manuellen“ Überbrückung (Aktentasche, Klebestreifen, verklemmtes Streichholz u.v.m.) werden bei der Bahn diese „dauernden, zeit- und geschwindigkeitsabhängigen Überwachungen“ mit einer „Hallo ich bin wach“-Funktion (gedrückt halten mit Hand- und/oder Fußtaster) und zusätzlich mit der „Ich bin nicht über der Taste eingeschlafen“-Funktion (regelmäßiges Loslassen, nach definierten Zeitintervallen) ausgestattet.
Dabei können sogar die „nicht gedrückten“ Zeitabstände die Dauer der „gedrückten Zeitintervalle“ je nach Geschwindigkeit beeinflussen.
Da der Mensch von Natur aus ein gemütlicher Gewohnheitsmensch ist, der jede Möglichkeit der Erleichterung sucht, ist diese manuelle Überbrückung technisch auszuschließen und somit sicherer, als eine „Dauer-Ein“-Funktion durch stetes Drücken einer Wachsamkeits-Taste.

Auch wenn ich damit nicht sehr zur Lösung des eigentlichen Problemes beitragen konnte.

Gruß
Martin

Hallo,

die einfachste und günstigeste Lösung wird die Verwendung von PNOZ und Zeitrelais der Fa. PILZ sein. Ich glaube, daß eine Programmierung in der S7 sogar sicherheitsrechtlich nicht zulässig ist, da es um Personenschutz geht.

Mit dem Totmannschalter startest du ein Zeitrelais KT1, welches nach der abgelaufenen Zeit ein PNOZ K1 auslöst. Dieses PNOZ K1 kann über die Meldekontakte ein weiteres Zeitrelais KT2 ansteuern. Wird während der eingestellten Zeit an KT2 das PNOZ nicht quittiert, so schaltet PNOZ K2 die Anlage ab.

Grüße

Lothar