Hallo Sky Devil,
gern will ich die Fragen beantworten, muss aber warnen und wirklich dringend abraten, mit offenbar sehr wenig Elektronik-Kenntnissen an spannungsführenden Schaltungen über 48 Volt zu hantieren !!!
Zunächst wäre ein diesbezüglicher Volkshochschulkursus oder ein danebensitzender Freund mit Fachkenntnissen erforderlich.
1.) Antwort: Mit 6,3 Volt Heizung ausgestattete Röhren fangen mit dem buchstaben „E“ an, Trioden haben pro System ein"C".
Also ist zum Beispiel eine „ECC 83“ eine Doppeltriode als Vorstufenröhre.
2.) Endröhren (Penthoden) können wegen des Rauschverhaltens nicht in der Vorstufe eingesetzt werden. „EL 84“ ist eine berühmte Endpenthode für Dampfradios. Endpenthoden sind auf hohe STROMverstärkung gezüchtet, was man aber bei Vorstufen nicht braucht.
3.) Vorstufenröhren haben einen kleineren Glaskolben, ihre grauen Anoden sind auch sehr klein. Endröhren haben Anoden mit großer Oberfläche für hohe Ströme und Wärmeabstrahlung durch die innen aufprallenden Elektronen.
4.) An der Bezeichnung („L“) an der Größe der grauen Anoden erkennt man die Art und die Leistung der Röhre.
Ob die Endröhre noch die gewünschte Leistung bringt erkennt man durch Messung der Kennlinie oder mindestens an dem Abfall der Verstärkung (der Lautstärke).
5.) Eine Vortufenröhre dient der Spannungsverstärkung, eine Endröhre der Spannungs- und Stromverstärkung. (Das Produkt von beiden ist die Leistung)
6.) Es gibt zwei Anwendungsfelder für Röhrenverstärker: Hifianlagen oder Musikerverstärker. Um einen guten Hifi-Verstärker selber zu bauen, braucht es spezielle Kenntnisse über Abschirmung, Erdung u.s.w… Es ist davon abzuraten!
Zum Aufbau eines Musikerverstärkers muss man das Übersetzungsverhältnis der Ausgangsübertragers beachten und die Lautsprecherimpedanz entsprechend auswählen.
7.) Röhren kann man nur über ihren Arbeitswiderstand „an eine Spannung hängen“. Die Höhe der Spannung ist stets lebensgefährlich und liegt in der Regel zwischen 250 volt und 750 Volt.
8.) Niemals vergessen, vor dem Laborieren an der Schaltung die glättenden Ladekondensatoren im Netzteil zu entladen !!
Gruß
Detlef Rieck