Immo-Kauf - Preisverhandlung, brauchen Tipps!

Hallo zusammen!

So, nun ist es soweit, nach langer Suche haben wir ein Haus gefunden, das großenteils unseren Vorstellungen und Wünschen entspricht, und nun geht es darum, ein Kaufpreis-Angebot zu machen. Das Haus soll 309.000 EUR kosten, wobei der Makler da schon meinte, der Preis sei noch verhandelbar, die Verkäufer seien gut betucht, denen käme es nicht drauf an und sie wüssten auch, dass dieser Preis wohl nicht realisierbar ist.

Wir würden dafür ein Gebot von 280.000 EUR abgeben wollen, weil noch einiges am Haus zu machen ist (es ist von 1955, wurde von den Verkäufern zwar modernisiert und saniert, aber es sind halt noch einige Restarbeiten zu erledigen, außerdem ist keine Wärmedämmung vorhanden, der Garten muss komplett neu angelegt werden, da ist nur noch abgetretene und abgestorbene Wiese, wir müssen noch 2 Wände ziehen, weil es momentan nur 3 (große) Zimmer sind, wir aber 5 Räume brauchen usw.). Nun wissen wir nicht,wie stellen wir das denn nun am Besten an, damit wir auch gute Chancen haben, dass wir das Haus auch bekommen?

Es läuft alles über den Makler, ein persönlicher Kontakt zum Verkäufer bestand bisher noch nicht. Sollte man ein gemeinsames Treffen für die Kaufverhandlung anstreben oder es weiter über den Makler laufen lassen? Wir möchten den Verkäufern gegenüber natürlich das Haus auch nicht schlechtreden, um die Preisminderung zu rechtfertigen, und wir würden auch noch warten, wenn sie Bedenkzeit brauchen oder erst noch versuchen wollen, ob sich nicht doch noch einer findet, der mehr zu zahlen bereit ist (wir sind die bisher ersten und einzigen Interessenten) - aber wie ist die beste Strategie, um nicht direkt abgeblockt und abgehakt zu werden? Habt ihr irgendwelche Tipps?

LG und Danke!!!
Claudia

Hallo,

Preisverhandlungen würde ich nie über den Makler machen. Der hat ja keine Interesse an einen niedrigeren Preis. Unterhaltet euch lieber direkt mit den Verkäufern. Der Makler sollte sich da raushalten.

Bei der Verhandlung könnt ihr die Dinge, die du aufgezählt hat, anführen. Garten, Modernisierung - also alles, was nicht ok ist. Die Wände sind kein Argument; was ihr benötigt bzw. umbaut ist eure Sache.
Macht Vergleiche mit anderen Objekten. Neueres Haus, billiger…
Steht das Haus vielleicht schon länger zum Verkauf? Dann ist Verhandlungsspielraum gegeben.
Ihr müsst den Verkäufern auch was bieten. „Wenn 280 ok ist, können wir übermorgen zum Notar gehen.“ (so in etwa)
Wenn es mehrere Interessenten gibt, das Haus gerade erst im Verkauf ist, dann wird es schwierig.
Werdet mit dem Gebot nicht unverschämt.

Und der Makler sagt natürlich immer, dass im Preis noch was machbar ist. Der will euch bei der Stange halten. Das würde ich nie glauben.

Also, sprecht mit den Besitzern. Am besten ohne Makler.

Haelge

Hallo

taktisch klug wäre, wenn ihr bereit seid 280 T€ zu zahlen, einen Preis darunter zu nennen, also 265.000 oder 270.000, denn der Verkäufer will ja auch noch handeln und so könnte man sich bei 280 T€ treffen.

Jeder Makler hat eigentlich den Überblick wie der Verhandlungsspielraum ist und er ist froh wenn er das Haus überhaupt an den Mann bringt.

Preisverhandlung kann man entweder über Makler, besser aber mit dem Eigentümer selbst machen und dabei auch aufzählen was alles renoviert werden soll.

Gruß

Hallo,
wir haben nun von einigen Maklern die Strategie erfahren, dass generell schon 10 % auf den Kaufpreis draufgeschlagen wird. Also 30000,-- in Abzug gebracht werden können, ohne das der Verkäufer weint.

Dies kann man auch dem Makler so mitteilen. Begründen muss man nichts, wenn es von finanziellen so ist, dann ist das so, heißt, argumentiere, dass du bereit bist 270ts zu zahlen, dann kommt das Gegengebot und du sagst, dass deine absolute Schmerzgrenze 280 ts ist. Schließlich musst du ja noch die Maklerkosten, die Grundsteuer, den Notar ect. zahlen, was ja auch mit 10 % noch on the Top kommt.

Lieben Gruß
Clem

Ich würde die Preisverhandlung mit dem MAKLER machen. Aus dem einfachen Grund, dass dies sein Job ist. Er geht also vollkommen ohne Emotionen in ein solches Gespräch. Fer Verkäufer hat ja ein viel größeres Interesse das Haus nicht günstig zu verkaufen. Wenn das Haus 30.000 Euro günstiger ist, fehlen dem Verkäufer 30.000 Euro. Dem Makler lediglich der Bruchteil der Courtage-also viel weniger.
Der Makler wird sich für einen niedriegeren Preis einsetzen, weil er nur über den Verkauf überhaupt eine Courtage bekommt.

Strategie: 265.000 Euro bieten. Dann trifft man sich sicher bei 280.000 Euro.
Denkt immer daran, 309.000 Euro wird niemand ohne zu Handeln auf den Tisch legen.

Hi,

ich würde an die Kaufverhandlung sehr rational herangehen und den Wert des Hauses berechnen (ich habe gerade ein Haus gekauft und es genau so gemacht)

Folgende Rechnung:
Wohnfläche in m² * übliche (bzw. aktuelle) Nettomiete pro m² für ein vergleichbares Objekt = Nettomieteinnahme pro Monat, wenn das Haus vermietet würde.

Monatsnettomiete * 12 = Jahresnettomieteinnahme

Jahresnettomieteinnahme * 12 = Ertragswert des Hauses. (je nach Lage und Zustand des Hauses kann man die 12 erhöhen oder verringern)

Der Ertragswert, ist der Wert für den Verkäufer des Hauses, sollte er das Haus nicht verkaufen, sondern vermieten. (einfach ausgedrückt)

Das würde ich dem Verkäufer so vorrechnen und dann den Preis nennen (die Verhandlungsbasis), die Ihr bereit seid zu bezahlen. (Der sollte natürlich größer oder gleich dem Ertragswert sein)

Das ist die „Strategie“, die ich kürzlich erfolgreich angewendet habe. :smile: