Hi,
als erstes: er MUSS verkaufen (sonst gammelt ihm das Ding weg und wird jeden Tag wertloser), ihr KÖNNT kaufen!
Das Haus, das ihr beschreibt klingt sehr bedenklich nach eventueller Pleite und Großbaustelle, in der nach und nach Mängel auftauchen, die euch am Ende teuer zu stehen kommen können. Also Vorsicht!
Sofern ihr nicht vom Fach seid: Nehmt Euch bitte einen fachmännischen Rat (Architekt, Gutachter) vor Ort zur Seite, der die Substanz und die entstehenden Kosten für Euch schätzt. Das kostet euch 300 Euro, spart Euch am Ende aber vielleicht 145.000 Euro!
Wirklich!! Hört nicht auf irgendwelche entfernten Bekannten, die 1960 mal eine Gartenmauer gesetzt haben und seitdem als Handwerksexperten gehandelt werden.
Und das Objekt hat einige Stolpersteine:
Ländliche Lage in 1.500Einwohner Ort, aber in der Rhein-Main
Region. Also nicht komplett abseits.
Müsst ihr selbst beurteilen. Schaut euch aber alle Immo-Anzeigen dieses Ortes an, erkundigt Euch nach eventuellen Straßenbauplänen und bekannten Problemen des Orts (sozial, ökologisch, verkehrstechnisch, DSL, …).
Das Haus ist ca. 100Jahre alt
Sofern ihr keine begnadeten & begeisterten Handwerker mit viel Freizeit seid, wäre das aus meiner Sicht ein klares K.O. Kriterium. Vor 100 Jahren hat man nach ganz anderen Standards gebaut, die heute weder in Sachen Belastbarkeit noch Wohnkomfort entsprechen. In 100 Jahren können auch kleine Mängel im Verborgenen riesige Schäden angerichtet haben (Schwamm, Schimmel, Tiere, Setzung, …). Wer nicht bereit ist, dieses Abenteuer dann auch durch finanzielle oder handwerkliche Kraft zu stemmen, findet sich schnell bei RTL2 wieder.
(ist noch komplett eingerichtet,
als wenn die ehem. Besitzerin einkaufen gegangen ist)
Sehe ich auch als Nachteil, weil man die ganzen Mängel hinter den Möbeln nicht sieht.
auf
1.000m2 Fläche mit angrenzender
3.000m2 Wiese/Ackerland.
1000qm Garten ist super, aber auch ein bisschen Arbeit. Habt ihr Zeit dafür?
3000qm Acker müssen entweder durch Tiere o.ä. genutzt oder verpachtet werden. Habt ihr Tiere oder Pachtinteressenten?
Haus
liegt direkt an der Hauptstraße. Rückseite ist
Ortsrandlage.
„Hauptstraße“ ist ein dehnbarer Begriff. Nachdem wir aber in einem winzigen Dorf an der Hauptstraße mal gewohnt haben, weiß ich, wie nervig es sein kann, immer die Fenster geschlossen halten zu müssen. Ist die Straßenseite wenigstens nach Norden und hat keine besonderen Zimmer dorthin?
- Wohnfläche nicht bekannt, ca. 140m2 auf zwei Ebenen
- Scheune + Anbau in gutem altersbedingten Zustand.
Habt ihr denn Verwendung für Scheune und Anbau oder sind das nur Dinge, die ihr instandhalten müsst (ja, müsst ihr, die brechen sonst zusammen!).
Das Haus ist keine „alte Hütte“ wie man sie evtl. in dem Alter
erwartet.
Fachwerk oder wenigstens Stein?
Es wurde zwar nicht die große Renovierungskeule
geschwungen, wenn aber was zu machen war, wurde es
fachmännisch erledigt. Heizbrenner wurde beispielsweise vor 4
Jahren von Öl auf Gas umgestellt und ausgetauscht.
Wasserversorgung im Kellerbereich erneuert.
Mit anderen Worten: Es wurde nur das nötigste geflickt, was die alte Oma so brauchte. Die Chancen stehen gut, dass ihr das im Laufe des Umbaus auch noch alles rausreißen müsst.
Haus wurde in den
letzten ca. 10Jahren von außen neu angelegt.
? Ihr meint den Garten, oder?
In anderen
Regionen Deutschlands bekommt man so was vielleicht für
90.000-100.000EUR, bei uns hier in der Region halt leider
nicht.
eher für 50.000, je nach Wert des Landes. Das Haus wird als Belastung dann vom Wert abgezogen.
Das Haus hat folgende Hauptmängel:
- Keine Wärmedämmung
- Fenster aus den 70er – Anfang 90er Jahre
- Sanierungsbedürftiges Bad/Toilette (seltsame Aufteilung mit
Trennwand)
- Stromversorgung 2-Adrig
Über die Dämmung der Außenfassade gehen die Meinungen auseinander. Das soll Euch ein Experte vor Ort ausrechnen, ob das lohnt.
Fenster aus den 70ern müssen oft ersetzt werden (mechanisch als auch wärmetechnisch). Legt mal mindestens 15-20.0000 dafür beiseite.
Bad/Toilette ist teuer. Oft kommt man da vom Hölzchen zum Stöckchen und hat am Ende die gesamte Wasserversorgung des Hauses angefasst. Bei 100 Jahren und Renovierungsstau sogar sehr wahrscheinlich.
Ich vermute, dass ihr Sanitär und Elektro komplett neu machen dürft, womit dann schonmal die nächsten 40.000 weg sind.
- 2 Stellen im Haus mit Schimmel (evtl. aufgrund des
Leerstandes von 1/2Jahr und schlechter Lüftung)
ALARM!!! ALARM!!! Schimmel kommt in den selteneren Fällen durch falsches Lüften (beliebte Verkäuferausrede) sondern fast immer durch Feuchte im Mauerwerk. Da bspw. Fundamente vor 100 Jahren nicht absperrten, kann dies sehr sehr teuer werden.
Bedenkt auch, dass neue Fenster mehr abdichten und Schimmel eher begünstigen!
UNBEDINGT durch Gutachter betrachten lassen, das seid ihr eurer GEsundheit schuldig.
Haus soll von Verkäufer (Sohn) verkauft werden, da seine
Mutter wegen Krankheit in ein Alten/Pflegeheim kam. Der Sohn
wohnt ca. 160km entfernt und ist daher sehr selten vor Ort
(hat Nachbarn beauftragt für Post, Wiese mähen,
Besichtigungstermine). Im Telefongespräch machte er deutlich,
dass es dieses Jahr noch verkauft werden soll. Erst wollte er
es über Makler machen, nun wären aber mehrere Interessenten da
und daher würde er es privat machen.
Jaja, is klar.
Die örtliche Gemeinde war im Auftrag des Verkäufers vor Ort um
das Haus auf 143.000EUR geschätzt.
Schall und Rauch.
Ich hatte nun ein Gespräch nach unserer Besichtigung mit ihm
und habe ihm unser großes Interesse mitgeteilt. Er selbst
hätte sich noch keine abschließenden Gedanken über den Preis
gemacht, aber die Gemeinde wäre ja bekannt dafür zu niedrig zu
schätzen.
blablabla
Anmerkung von mir: Warum sollten die für die eine oder andere
Seite höher oder niedriger Schätzen, die haben doch nix davon.
Die haben aber ohnehin zu wenig eure Interessen im Blick. Den Preis bestimmen die Käufer, nicht die Gemeinde.
Ich habe ihm auf Grund der Mängel 145.000EUR angeboten. Er hat
nicht komplett ablehnend reagiert, aber er meinte, das wäre
die unterste Untergrenze.
D.h. heißt meist, dass er sich gerade freut soviel geboten zu bekommen.
Ich schätze er hat sich
160.000-170.000EUR vorgestellt, obwohl ich von einer
Gemeindemitarbeiterin erfahren habe, dass er wohl mit
140.000EUR gerechnet hat. Hätte er zumindest gesagt, keine
Ahnung ob das stimmt!
Stimmt vermutlich. Ist aber ein Indiz dafür, dass das Haus keine 120.000 Wert ist!
Ich will ihm beim nächsten Gespräch noch anbieten die Wohnung
zu Räumen für den Preis. Er meint aber wohl, das wären ja noch
„Reichtümer“ die wir ihm abkaufen sollten. Ist aber nicht so!
Er kann sich die seiner Meinung nach wertvollen Dinge ja gerne
holen!
Absolut.
Was meint Ihr, sollte man bei dem Preis bleiben aufgrund des
Sanierungs- bzw. Renovierungsbedarfs?? Uns würde das Haus sehr
gefallen, wegen Scheune und Wiese. In unserem ländlichen Ort
gibt es halt auch so etwas kaum zu kaufen. Und wenn dann
deutlich teurer.
Ihr müsst natürlich selbst bestimmen, wie gerne ihr es haben wollt. Aber lasst euch bitte VORHER von einem EXPERTEN für das Haus aufstellen, welche Kosten auf Euch zukommen und vergleicht dies mit Eurem Budget. Das hat schon so manchen aus den Schuhen gehauen und dann zurück auf den Boden geholt!
Er meinte letzte Woche, dass er sich höchstwahrscheinlich in
der Woche noch mal meldet wegen dem Preis. Er wolle sich
Gedanken machen. Ich schätze er wollte warten ob noch Leute
kommen die mehr bieten. Bisher hat er sich aber nicht
gemeldet! Wir schätzen, dass die Nachfrage doch nicht sooo
groß ist als er gedacht hat und nun doch noch etwas wartet bis
er anruft. Ist halt alles Spekulation momentan.
Natürlich wartet er, aber ihr solltet Euer Angebot dringend überdenken und euch helfen lassen!!!
Die Frage ist halt, ob wir auf Zeit spielen sollen. Soll ich
ihm „nachrennen“ oder besser noch 1-2 Wochen abwarten und dann
erst melden soll?? Der denkt sonst noch er verkauft ein
Schnäppchen, weil ich so „heiß“ drauf bin. Was meint ihr???
Warten, Hilfe holen, Preis neu kalkulieren (Haus + Renovierung = Betrag X --> was gibt es sonst für diesen Betrag?), dann ggf. deutlich weniger bieten und dann abwarten.
Die Zeit spielt für Euch!