Setzrisse

Ist es normal, daß sich der Estrich durch das Gewicht der Möbel setzt und dadurch Risse in den Sockelleisten entstehen? Muß der Bauträger diesen Mangel beseitigen bzw. eine Entschädigung dafür zahlen. Vielen Dank für Eure Antworten.

Hallo erst einmal,

nicht der Estrich hat sich gesetzt, sondern die Dämmung unterhalb des Estrich wurde komprimiert.

Das sollte eigentlich nicht sein.

Eine Mangelanzeige an den Bauträger schreiben und auf seine Reaktion warten.

Christian

Hallo

der Estrich kann sich nicht „setzen“. Wahrscheinlich ist hier wieder mal zu früh belastet worden, Estrich sollte 4 - 6 Wochen weder bearbeitet noch belastet werden.Leider haben es viele Bauherren immer eilig und wollen schnell einziehen oder der Bauträger.

Das sollte geklärt werden und wenn der Bauherr darauf keinen Einfluss genommen hat, sollte der Mangel dem Bauträger angezeigt werden.

Sollte der Fußboden gefliest sein, können später noch Risse in den Fliesen entstehen.

Gruß

Ist es normal, daß sich der Estrich durch das Gewicht der
Möbel setzt

Wenn, wie Irene bereits schrieb, der Estrich nicht zu früh belastet wurde und vom Wohnungsbesitzer nicht gerade ein Flügel oder meterhoher Bücherschrank aufgestellt wurde, darf sich der Estrich nicht „setzen“, d.h. durchbrechen.

und dadurch Risse in den Sockelleisten entstehen?

Das darf nicht passieren und wenn, dann eigentlich nur bei Fliesenböden, wo die Fuge zwischen Boden und Sockelleiste vermörtelt wurde. Sockelleisten dürfen keinesfalls mit dem Estrich (bzw. Fliesenboden) verbunden werden, weil sonst Körperschallbrücken entstehen und dadurch Trittschall im ganzen Haus hörbar wird; erlaubt ist höchstens dauerelastisches Material.

Muß der Bauträger diesen Mangel beseitigen bzw. eine
Entschädigung dafür zahlen.

Normalerweise kann ein Wohnungsinhaber einen fachgerecht verlegten Estrich nicht beschädigen; wenn die Wohnung ohne Einschränkung zum Bezug freigegeben ist, kann der Bezieher auch davon ausgehen, dass der Estrich belastbar ist. Meistens haben die Bauträger deshalb hier die schlechteren Karten.

Auf eine Entschädigung sollte man sich nicht einlassen. Gebrochene Estriche können ein ständiges Ärgerniss darstellen (Bruchkante, ständiges Weiterbröseln). Es sollte auch geklärt werden, ob die Estriche in dem Haus überhaupt fachgerecht dimensioniert und ausgeführt wurden.

Wolfgang D.

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich will es noch ein bißchen näher erklären: Bei den Fliesenböden sind schon zwei Fliesen, genau diejenigen die an den Wänden liegen, eingebrochen, ansonsten ist die Silikon-Fuge fast ringsrum gerissen. In den anderen Zimmern haben wir Teppich. Dort hat sich zwischen der Teppichsockelleisten und dem Boden eine Kluft von ca. 1 cm gebildet. Von einer Trittschallbelästigung können wir nicht sprechen. Läßt das Rückschlüsse auf einen gebrochenen Estrich zu?

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Sieht leider ganz danach aus. Besorgniserregend ist auch, dass in anderen Zimmern der Estrich gebrochen zu sein scheint. Entweder ist in der Wohnung generell der Estrich nicht fachgerecht verlegt, oder zu früh belastet worden (wobei zwischen Estrich legen und Einzug meistens genügend Zeit zum Abbinden vergeht).

Körperschallbrücken bei Silikonfugen (Fliesen) oder offenen Fugen (Teppich) sind natürlich nicht zu erwarten. Erstaunlich, dass die Sockelleisten Risse zeigen. Offensichtlich haben die Silikonfugen das Absenken des Estrichs auf die Sockelleisten übertragen, bevor sie rissen.

Wolfgang D.

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Vielen, vielen Dank für die hilfreichen Antworten. Nur noch eine Frage: Woher haben Sie Ihre Fachkenntnisse? Beruf oder Hobby?

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Hallo

schnellstens eine Mängelanzeige machen.

Gruß

Eigene schlechte Erfahrungen beim Kauf einer ETW und Streitereien mit dem Bauträger, wo mir aber ein kollegialer Bauingenieur zur Seite stand.

Wolfgang D.

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