Mehrwertsteuer

Was bringt es Eurer Meinung nach die Mehrwertsteuer zu erhöhen im nächsten Jahr?

Hallo!

Was bringt es Eurer Meinung nach die Mehrwertsteuer zu erhöhen
im nächsten Jahr?

Ziele sind die Verringerung der Neuverschuldung, ein verfassungsgemäßer Haushalt und Einhaltung der im Euro-Bereich vereinbarten Grenze der Neuverschuldung.

Gruß
Wolfgang

Ziele sind die Verringerung der Neuverschuldung, ein
verfassungsgemäßer Haushalt und Einhaltung der im Euro-Bereich
vereinbarten Grenze der Neuverschuldung.

Kann es sein, dass sich durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer sich die wirtschaftliche Situation eher verschlechtert?

WErden „Neueinstellungen“ in Unternehmen dann nicht eher verhindert?
Und führt das nicht zu noch mehr Arbeitslosigkeit?

Der Konsum wird doch eher nachlassen?

Hallo,

Der Konsum wird doch eher nachlassen?

ich betrachte das mal subjektiv. Wenn ich mich dazu durchringe, mir einen TFT-Fernseher zuzulegen und der kostet statt €1160 plötzlich €1190 würde mich das nicht vom Kauf abhalten.

Daß ich wegen anderer Gesetzesänderungen ab Januar rund 13% weniger Geld in der Tasche habe, spielt da eine viel größere Rolle. Das betrifft aber weniger Leute und interessiert die Allgemeinheit deswegen kaum.

Gruß, Rainer

Kann es sein, dass sich durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer
sich die wirtschaftliche Situation eher verschlechtert?

Nein.

WErden „Neueinstellungen“ in Unternehmen dann nicht eher
verhindert?

Auch nicht.

Und führt das nicht zu noch mehr Arbeitslosigkeit?

Erst recht nicht.

Der Konsum wird doch eher nachlassen?

Warum sollte er? Das hat man schon bei jeder Benzinpreiserhöhung beschworen und nichts ist passiert.

Hallo!

Kann es sein, dass sich durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer
sich die wirtschaftliche Situation eher verschlechtert?

Es gibt vermutlich niemanden, der bestreitet, daß es zur gewünschten Wirkung unerwünschte Nebenwirkungen geben wird.

WErden „Neueinstellungen“ in Unternehmen dann nicht eher
verhindert?

Unternehmen ist die Mehrwertsteuer, genauer: Umsatzsteuer, zunächst schnurzegal. Die Umsatzsteuer wird von Endverbrauchern bezahlt. Trotzdem gibt es durch eine Erhöhung der Umsatzsteuer Wirkungen auf Unternehmen, weil Kaufkraft abgeschöpft wird.

Und führt das nicht zu noch mehr Arbeitslosigkeit?

Das für die erhöhte Umsatzsteuer vom Verbraucher hingeblätterte Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer, nämlich der Fiskus. Dieser wiederum gibt das Geld für zahllose Aufgaben aus, z. B. für die Versorgung der Soldaten in Afghanistan, für Überwachungskameras und Terrorverhinderungsbürokratenausstattungen, vorzeitige Ruhestände von Bediensteten, die sich für Dich krumm und schief rackerten und viele andere sinnvolle Dinge. Die gleichen Beträge würden aber auch ohne Erhöhung der Umsatzsteuer ausgegeben und aus Krediten finanziert. Ein Kredit tut den Bürgern zunächst nicht weh und deshalb gab die öffentliche Hand über Jahrzehnte mehr aus als eingenommen wurde.

Für diese Kredite werden laufendend Zinsen fällig, die aus dem Haushalt zu bezahlen sind und den Handlungsspielraum schmerzhaft begrenzen. Immerhin wären viele Dinge wünschenswert, die sich aber nicht realisieren lassen, weil wir seit Jahrzehnten über unsere Verhältnisse leben und alljährlich mehr Haushaltsmittel für Zinsen draufgehen. So kann man also nicht auf Dauer wirtschaften und deshalb müssen Einnahmen herauf und Ausgaben herunter. Dieser Zwang ist im übrigen weitgehend unstrittig. Gestritten wird nur, welche Einnahmen und Ausgaben betroffen sein sollen.

Der Konsum wird doch eher nachlassen?

Es sei denn, Du fährst nächstens nicht nach Malle und erholst Dich auf Balkonien oder machst bei mir in Mecklenburg Dein Holzhackerdiplom :smile:. Man kann natürlich nicht erwarten, daß der Staat seine Finanzen endlich in den Griff bekommt und keiner merkt es. Wo immer man eingreift, um einen bestimmten Effekt zu erhalten, wird es Begleiterscheinungen geben, die nicht jeder lustig findet. Unerwünschte Nebenwirkungen der Anhebung der Umsatzsteuer wird es ganz sicher geben, aber sie werden sich nach meiner Einschätzung in bescheidenem Rahmen halten. Im Bereich der Privathaushalte mit kleinem Einkommen werden die Lebenshaltungskosten von Miete und Lebensmitteln dominiert. Bei diesen Posten ändert sich gar nichts. Wenn beim verstopften Klo die Handwerkerstunde statt mit 30 € + 16% Ust. dann mit 30 € + 19% Ust. berechnet wird, macht das 90 Cent aus. Ich wette, Du läßt die Verstopfung trotzdem beseitigen.

Gruß
Wolfgang

Servus,

wenn man mal den Anteil der USt an den Steuereinnahmen der BRD in 2005 anschaut (139 713 Mio € an insgesamt knapp 490 Mrd €) bringt die USt-Erhöhung selbst dann, wenn man berücksichtigt, daß der private Konsum zurückgehen wird (mehr als man hat kann man nun mal nicht ausgeben) endlich den ersehnten Spielraum, um die Ertragsbesteuerung von Kapitalgesellschaften künftig ganz bleiben zu lassen (KSt in 2005 mal grade noch 16 338 Mio €, im Vergleich zu z.B. LSt 153 629 Mio €).

Aber grade genug Leutchen, die heute bittere Krokodilstränen darüber weinen, daß sie vom Staat so sehr ausgeplündert werden, werden in diesem Fall sicher drauf kommen, daß es doch eigentlich nicht gut für den Standort ist, wenn sie bloß Null Steuern bezahlen und nicht noch ein paar kleine Milliarden nachgeschmissen kriegen…

Schöne Grüße

MM

Interessant Holzhackerdiplom, verhindert wohl zukünftige Arbeitslosigkeit. Ist der Osten nocht ziemlich bewaldet?

Das wäre doch eine Idee, wir kurbeln die Holzindustrie an, und machen den Osten zur Wüste Mecklenburg Vorpommern.
Wie damals unter den Römern. :smile: