Kann man in einem Passivhaus ersticken?

Hallo Wissende,

ich frage mich, ob ein Passivhaus eigentlich sicher ist. Was ist, wenn der Strom für die Belüftungsanlage ausfällt? Kommt dann keine Luft mehr nach? Meldet sich das Haus irgendwie, oder kann man im Schlaf ersticken, bevor man was vom Stromausfall mitgekriegt hat?

So ein Passivhaus ist ja im Prinzip luftdicht, oder?

Und was passiert eigentlich, wenn der Strom länger weg ist? Kann man die Fenster öffnen? Hat das Haus eine Notheizung? … Ich denke da an einen wochenlangen Stromausfall - dann kann man doch so ein Passivhaus gar nicht mehr heizen, oder? Es hat ja keine Heizkörper.

Oder was ist, wenn es im Winter mal 30 Grad minus hat und dieses Wärmerückgewinnungssystem nicht mehr ausreicht?

Bitte sagt doch mal, was ihr dazu meint.

Schöne Grüße

Petra

Hi Petra,

in den meisten Häusern kannst Du bei Stromausfall nicht heizen, es gehen keine Pumpen…

Die Lüftungsanlagen haben eine Unterdrucksicherung und in der Küche werden entweder Umluft-Dunstabzugshauben betrieben oder aber Ablufthauben die mit einem Magnetschalter an ein Fenster gekoppelt sind. Fenster auf-Anlage funzt, Fenster zu, Abluft aus.

Diverse Passivhäuser haben, neben der passiven Lufterwärmung über die Wärmetauscher, eine elektrische Zusatzheitzung für den Notfall. Je nach Auslegung über eine Infrarotheizung direkt in den jeweiligen Räumen (m.E. eher selten) oder über eine Wärmepumpe/Gasheizung.

bye
Rolf

Hallo Petra,

kann man im Schlaf ersticken, bevor man was vom
Stromausfall mitgekriegt hat?
So ein Passivhaus ist ja im Prinzip luftdicht, oder?

ok, nehmen wir mal die totale Luftdichtigkeit des Hauses an (nix ist dicht, das ist eine unrealistsische Annahme, aber gut)

Angenommen, das Haus hat 150 qm mit einer Raumhöhe von 2,8 m. macht ein Volumen von 420m³ bzw 420.000 Litern.

Ein erwachsener Mensch atmet in Ruhe (schläft) ein Voumen von etwa 0,5 Liter pro Atemzug bei 12 - 15 Zügen pro Minute (Quelle Wikipedia). Macht 7,5 Liter pro Minute. Macht 56.000 Minuten Schlaf, bis du das Hausvolumen einmal durchgeatmet hast. Entspricht nicht ganz Dornröschen (nur knappe 39 Tage dauerschlaf), aber selbst bei einer Großfamilie besteht wohl keine Gefahr.
Übrigens ist damit der Sauerstoff nicht komplett aus der Luft raus. Der Gehalt ist von 21 auf 17% gesunken, der Anteil CO2 von 0,02 auf 4% gestiegen. Eine Runde geht da noch…

Fenster lassen sich von Hand öffnen, auch in Passivhäusern.

Gruß
Burkh

Nachtrag: nix ist dicht
Zum Thema Luftdichtigkeit von Häusern hab ich eben nochmal nachgeschlagen, eine Luftwechselzahl von

Hallo Petra,
du bräuchtest keine Angst zu haben in einem Passivhaus zu ersticken
den jedes Haus sollte heute luftdicht sein um Schimmel und Feuchte im Haus zu vermeiden. Passivhäuser sind so sparsam das du ca. 39.- Euro Heizkosten bei einer Größe von 300m² mit Warmwasser im Monat hast.
Fällt der Strom aus funktioniert auch keine Öl.- u. Gasheizung.
Um so dichter um so weniger Probleme hast du mit Feucht und Gerüchen von aussen. Die Lüftungsanlage versorgt das Passivhaus immmer mit frischer Luft und nimmt die verbrauchte warme Luft zusätzlich zum heizen. Leider haben die meisten Niedrigenergiehäuser keine Lüftungsanlage mit WRG und haben dadurch noch einen hohen Velust weil du ja ab und zu lüften musst, sind aber fast genauso luftdicht wie Passivhäuser. Schornsteinfeger brauchst du nicht da du mit Wärmepumpe und Lüftungsanlage arbeitest. Mehrkosten liegen bei ca. 5- 8% wenn man aus Angst nicht noch Holzofen und Solar und Zusatzheizung einbaut was du als Energiebedarf beim Passivhaus nicht brauchst. Wir wohnen seit 3 Jahren in einem Passivhaus und ob draußen -25 Grad hat oder
+35 Grad, es ist immer angenehm. Das mit der Luftwechselrate wurde ja schon super beschrieben.

Informationen findest du unter www.svb-gesell.de

mfg fassade

jedes Haus sollte heute luftdicht sein um Schimmel und
Feuchte im Haus zu vermeiden.

Diese hohe Luftdichtigkeit bei modernen Häusern ist GERADE eine mögliche Ursache für Schimmel, wenn nicht ausreichend gelüftet wird!

Die Feuchtigkeit kommt ja nicht von draußen, sondern wird innerhalb des Hauses durch Atmen, Kochen, Duschen, Wäsche waschen… erzeugt und muss nach außen abgeführt werden.
Dieses Problem gab es bei den früheren zugigen Häusern seltener.

Und: absolute Luftdichtigkeit gibt es natürlich nicht.

Gruß Simon

2 Like

Hallo Simon
hast du recht, kommt oft bei neuen Häusern vor. Meistens ein Problem
bei der Ausführung der Arbeiten Trockenbau, winddichter Anschluss an die Fenster oder schlechte Ausführung der Dachdämmung. Ich will nicht sagen Pfusch am Bau den die meisten Handwerker sind bemüht sauber zu Arbeiten. Trockenbau ist leider inzwischen eine Wissenschaft geworden, es darf jeder machen der irgend ein Gewerbe angemeldet hat und den Meisterbrief für Trockenbau hat man abgeschaft. Aber Schimmel entsteht erst wenn feuchte Luft, Wärmebrücken zusammenkommt. Bei alten Häusern hast du meist immer unkontrolierte Zugluft seis an Fensterdichtungen oder Türen und der Feuchtebeschlag zb. an den Wänden kann abtrocknen dafür aber auch hohe Heizkosten. Hast du zb. eine Lüftungsanlage, wo kontroliert immmer leicht Luft im Raum sich bewegt was du als Bewohner gar nicht merkst und der Bau ordenlich ausgeführt wurde wirst du nie Schimmelprobleme haben. Wichtig ist natürlich das du dein Haus auch richtig beheizt. Problem ist meist immer Schlafzimmer da die Temperatur den ganzen Winter nur 15 Grad erreicht weil niemand bei 22 Grad schlafen will, hohe Feuchte. Ab und zu auch mal diese Räume heizen sonst bekommst du auch im Neubau Probleme. Auch Räume die weniger genutzt werden sollten ab und an mal gut beheitzt und gelüftet werden. Aber auch oft das Problem Heizkosten.

www.svb-gesell.de

Gruß fassade