Ständige Abstürze des Rechners unbekannter Ursache

Hallo,

ich habe folgendes Problem:

Mein Rechner, den ich mir vor einigen Tagen selber zusammengebaut habe, läuft nicht 100%tig einwandfrei.

Daß heißt konkret, daß er mehrmals am Tage nach unbestimmter Zeit (zw. 15min und 1-2 Stunden) abstürzt, und zwar an beliebiger Stelle (Spieleanwendungen, Internetanwendungen oder auch nur Textverarbeitung).

Welche Ursachen kann es geben?

Der Prozessor (ich weiß nicht genau, um was für einen prozessor es sich eigentlich handelt - ich glaube aber, einen Pentium Celeron 350 MHz wird beim Start mit einer Taktrate von 413 MHZ angezeigt) ist (sehr wahrscheinlich) übertaktet.

Die RAM Bausteine sind 1x 128MB SD RAM und 3x 64MB SD RAM auf allen 4 Slots des Boards, sie werden bis 262.xxx KB beim Start hochgezählt (es scheint, als würde ein 64er Riegel vom Board ignoriert).

Grafikkarte ist Riva TNT 2 mit neuestem Nvidia Treiber und Betriebssystem ist Windows 98 SE.

Stromversorgung wird über ein 250W Netzteil gewährleistet.
Weitere Geräte: SoundBlaster 64, Netzwerkkarte (DSL), 40fach CD-ROM und CD-Brenner sowie natürlich Diskette.

Das Board plus Prozessor habe ich so übernommen. Dann habe ich alle RAM Bausteine, die ich hatte auf das Board gesetzt und meine Festplatte angeschlossen. Die Karten und sonstigen Geräte waren bis auf die Grafikkarte bei dem Board mit dabei. Dann habe ich Windows 98 SE auf die Festplatte installiert. Letztlich alle Gerätetreiber bestmöglich aktualisiert.

Weiß jemand Rat?

Grüße Patrick

hi patrick

Der Prozessor (ich weiß nicht genau, um was für einen
prozessor es sich eigentlich handelt - ich glaube aber, einen
Pentium Celeron 350 MHz wird beim Start mit einer Taktrate von
413 MHZ angezeigt) ist (sehr wahrscheinlich) übertaktet.

richtig, und zwar massiv übertaktet! aus deinen informationen schließe ich daraus daß es sich um einen celeron 333 der mittels Bustakt auf 413mhz übertaktet wurde. das problem ist hierbei aber wahrscheinlich nicht die übertaktung des prozessors(ausreichende kühlung voraus gesetzt), sondern die übertaktung des gesamten systems. den um die 413mhz zu erreichen wurde der bustakt auf 83mhz angehoben (anstatt original 66mhz) das bedeutet das jede komponenten in deinem system mit-übertaktet wird. der pci bus und alle geräte daran (z.b. soundkarte, festplatten Kontroller,) laufen mit 41,5mhz anstatt der 33mhz. der ram-speicher läuft anstatt mit 66mhz mit 83mhz. der agp-bus läuft mit 83mhz anstatt 66mhz, was dir deine tnt2 wahrscheinlich sehr übel nimmt.

so, meine empfehlung lautet jetzt: nimm einfach das handbuch des mainboards zur hand und such nach den jumpern oder dip-switches mit denen der bustakt eingestellt wird. vergleich nun die jumperstellung auf dem board mit dem handbuch. wenn meine vermutungen stimmen, müßten am mainboard die einstellungen für 83mhz gesetzt sein. ändere dies einstellungen probeweise mal auf 75 mhz. das system ist dann zwar immer noch übertaktet, aber diese „leichte“ übertaktung vertragen 90% aller komponenten. wenn das system dann noch immer instabil läuft, mußt den bustakt auf 66mhz reduzieren. dann müßte, wenn nichts durch die übertaktung defekt wurde, das system auf jeden fall laufen.

Die RAM Bausteine sind 1x 128MB SD RAM und 3x 64MB SD RAM auf
allen 4 Slots des Boards, sie werden bis 262.xxx KB beim Start
hochgezählt (es scheint, als würde ein 64er Riegel vom Board
ignoriert).

möglicherweise ist ein modul defekt? nimm sie mal alle raus, und probier mal alle einzeln durch im rechner.

cu andi

wozu dann die übertaktung?
hi Andi,

eine bedienungsanleitung hatte ich leider nicht (für das board), aber die hersteller hatten die switch/jumperstellungen klugerweise auf das bord direkt eingetragen. der rechner war mit 5,5 x 75 MHZ übertaktet - ich habe Ihn jetzt auf 5,5 x 66 MHZ zurückgetaktet. Ich hoffe, daß das Problem der Abstürze sich damit erledigt hat. Ich glaube, daß der Prozessor ein alter Intel Celeron 350 MHz ist (steht das irgendwo auf dem Prozessor daruf? Unter dem Lüfter vielleicht?).

Wozu übertaktet man Systeme, wenn das instabilität mit sich bringt?

Mit den RAM’s noch eine Frage: Ist es möglich, daß das Board diese Anordnung von RAM’s nicht verträgt oder daß es nur 256 MB unterstützt? Und ist mehr überhaupt sinnvoll?

Ich habe noch einen zweiten Rechner mit nur einem besetzten RAM Slot (256 DDR RAM) bei 800 MHz. Kann man da noch 64 RAM Bausteine einbauen oder beeinträchtigt das die Leistung der DDR’s?

Schönen Dank schon einmal bis hierhin,

Gruß
Patrick

Noch eine Frage zur Taktung / Jumperung
Wie gesagt, ein Intel Celeron 350 MHz Prozessor ist auf dem Board.

Wie takte / jumpere ich am besten?

66 x 5 = 330 MHz
66 x 5,5 = 363 MHz

75 x 5 = 375 MHz

83 x 4,5 = 373,5 MHz

oder

100 x 3,5 = 350 MHz

Wozu sind diese Faktoren eigentlich gut? Dem ersten Posting von Andy entnehme ich, daß die erste MHz Zahl die Grundspannung des Systems angibt. Mit welcher Frequenz betreibt man denn optimalerweise diese ganzen Zusatzgeräte?

Ich glaube, daß der Prozessor ein
alter Intel Celeron 350 MHz ist (steht das irgendwo auf dem
Prozessor daruf? Unter dem Lüfter vielleicht?).

Ja, das steht unter dem Lüfter direkt auf dem Prozessor.

Wozu übertaktet man Systeme, wenn das instabilität mit sich
bringt?

Um für das gleiche Geld mehr Leistung zu bekommen. Das Übertakten geschieht aber nicht von Werk aus sondern wird von einigen Computerbenutzern betrieben. Wenn man es vernünftig macht und verschiedene Dinge beachtet, kann es ohne nennenswerte Erhöhung der Instabilität gemacht werden. Dafür ist aber nicht jeder Prozessor und jede sonstige Hardware (Motherboard, HD) gleichermaßen geeignet.

Mit den RAM’s noch eine Frage: Ist es möglich, daß das Board
diese Anordnung von RAM’s nicht verträgt oder daß es nur 256
MB unterstützt? Und ist mehr überhaupt sinnvoll?

Denkbar, der Speicherriegel könnte aber auch defekt sein. Du kannst den Typ des Motherboards höchstwahrscheinlich irgendwo auf dem Board finden und dann im Internet auf der Seite des Herstellers eine Anleitung zum Board etc. finden und nachsehen.

Ich habe noch einen zweiten Rechner mit nur einem besetzten
RAM Slot (256 DDR RAM) bei 800 MHz. Kann man da noch 64 RAM
Bausteine einbauen oder beeinträchtigt das die Leistung der
DDR’s?

DDR RAM ist mit dem SDRAM nicht kompatibel, der Speicher läßt sich also im neuen Board nicht verwenden.

hi patrick!

beim celeron prozessor gibt es keinen 350er. nur 333er oder 366er. der takt des prozessors ergibt sich eben aus bustakt und dem multiplikator. bei jedem intel celeron prozesseor ist der multiplikator fix. d.h. du kannst zwar die einstellung am mainboard ändern, jedoch ignoriert der prozessor diese einstellung.
der von intel festgelegte bustakt beträgt 66mhz.dieser kann aber am mainboard verändert werden. aus dem bustakt und dem fixen multiplikator ergibt sich die taktfrequenz der cpu.
der takt der anderen komponenten wird aus dem bustakt generiert. d.h. wenn du den bustakt änderst, änderst du z.b.auch die frequenz des pci-bus. im normalfall sieht das so aus: der pci-takt muß laut spezifikation immer 33mhz betragen. d.h. wenn der bustakt 66mhz beträgt wird einfach durch 2 geteilt beträgt der der bustakt z.b. 100mhz so wird er durch 3 geteilt bei 133mhz bustakt durch 4. diese teiler sind aber fix. d.h. wenn du 75mhz einstellst wird wieder durch 2 geteilt und der pci-bus läuft damit mit 37,5mhz also 4,5 mhz über der spezifizierten taktrate.

d.h. in deinem fall: einfach bustakt auf 66mhz und alles in deinem system läuft mit dem takt für den es vorgesehen ist.

cu andi