Bitte um Stellungnahme/Beurteiung des Zeugnisses

Hallo,
manche Formulierungen lesen sich meines Erachtens sehr seltsam. Habe den Zeugnistext nummeriert, damit meine Fragen besser zuzuordnen waren.

Zeugnis

  1. Frau XXX, geb. XXX war in der Zeit vom XXX bis XXX in unserem Unternehmen als Sekretärin/kaufmännische Angestellte tätig.

  2. Zu ihrem Aufgabengebiet gehörten die Annahme und Verteilung des Posteingangs, die Erfassung des Rechnungseingangs, Vorbereitung der Unterlagen für die Finanzbuchhaltung, Ablage und Weiterleitung von Personalunterlagen, Telefondienst, Korrespondenz mit ausführenden Firmen zu Rechnungskorrekturen bezüglich Adressdaten, allgemeine Büroarbeiten sowie teilweise Bewirtung.

  3. Frau XXX fand sich in die ihr übertragenen Aufgabengebiete schnell ein und übernahm einen Teil ihrer Tätigkeiten selbstständig. Hierbei listete und ordnete sie die einzelnen Vorgänge akribisch genau und legte spezielle Ordner und Excel-Tabellenwerke an, um immer denn Überblick gewähren zu können. Während Anwesenheitszeiten aufgrund von Urlaub oder Krankheit konnten unerledigte Vorgänge jederzeit in explizit dafür angelegten Arbeitsmappen oder direkten Zugangsordnern auf dem Desktop ihres Computers eingesehen werden, sodass es niemals Suchvorgänge gegeben hat oder Rückfragen hätten stattfinden müssen.

  4. Auch zeigte Frau XXX immer, dass sie aufgeschlossen für technische Möglichkeiten, u. a. auch neue Programme war. So hat sie in vielen Situationen bewiesen, dass sie in der Recherche von Computeranwendungen via Internet über große Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt. Somit war ihre Tätigkeit auch in ihr noch unbekannten Anwendungen selbstständig und sie wusste sich stets zu helfen.

  5. Sich bei ihrer Arbeit ergebende Problemsituationen meisterte Frau XXX mit beispielhafter Erfassung der Positionen und blieb dabei regelmäßig geduldig und freundlich. Selbst in Zeiten besonderer Belastung verlor sie nie ihre gute Laune und unterstützte ihre Kollegen mit freundlichen Worten bis hin zu motivierender Email-Korrespondenz. Ihr freundliches Wesen trug auch in erheblichem Maße dazu bei, dass die Beziehung zu Mitarbeitern der Buchhaltung und sonstigen zuständigen Mitarbeitern der von uns beauftragten Unternehmen immer positiv und problemlos war.

  6. Mit Eigenschaften wie Großzügigkeit, Offenheit, Toleranz, Mitgefühl und Einfühlungsvermögen hat sich Frau XXX auf eine familiäre, sogar fürsorgliche Weise in unser Team eingebracht und damit zu einem guten Betriebsklima beigetragen.

  7. Die von ihr übernommenen Aufgaben hat Frau XXX stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt. Sie war immer pünktlich, ehrlich und fleißig. Auch Kritik hat sie immer gut aufgenommen. Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern war stets einwandfrei.

  8. Aufgrund organisatorischer Umstrukturierung unseres Verwaltungsablaufs konnten wir Frau XXX leider nicht länger beschäftigen.

  9. Wir danken für ihre treuen Dienste und wünschen ihr für ihren privaten wie beruflichen Weg alles Gute und weiter viel Erfolg.

Zum 2. Absatz:
Die Korrespondenz mit ausführenden Firmen zu Rechnungskorrekturen bezüglich Adressdaten betraf nicht nur die Korrektur der Rechnungsdaten, dies dies ist auf alle Fälle anzumerken

Zum 3. Absatz:
„übernahm einen Teil ihrer Tätigkeiten selbstständig“
Dies klingt meines Erachtens so, als wenn teilweise jemand dahinter stand und sagte, wie die Arbeit zu erledigen war, was nicht der Fall war.

Zum 5. Absatz:
„mit freundlichen Worten bis hin zu motivierender Email-Korrespondenz“
Gehört so was in ein Zeugnis rein?

Zum 6. Absatz:
Wie ist dies zu deuten?

Zum 7. Absatz:
„Auch Kritik hat sie immer gut aufgenommen“
Sollte der Satz so in dem Zeugnis stehen? Hierzu muss ich erwähnen, dass der Chef Wert auf Kritikfähigkeit legte.

Zu Pünktlichkeit etc. stand folgender Text im Internet:

„Was bedeutet es, wenn im Zeugnis bescheinigt wird: „Er/ Sie war stets ehrlich, fleißig, pünktlich und zuverlässig“?
Es handelt sich hierbei um eine veraltete und heute eigentlich nicht mehr gebräuchliche Zeugnisformulierung, an der insbesondere Folgendes kritisiert wurde: Bei der Erwähnung bzw. besonderen Betonung von Ehrlichkeit und Pünktlichkeit kann der Eindruck entstehen, dass außer diesen absoluten Selbstverständlichkeiten keine weiteren positiven Aussagen getroffen werden können (z.B. „teamorientiert, freundlich, loyal, durchsetzungsstark“). Pünktlichkeit kann zudem als mangelnde Flexibilität gedeutet werden („geht pünktlich zum Feierabend“). Wenn Attribute wie „ehrlich“ trotz ihrer Selbstverständlichkeit genannt werden, sollte auf ein Temporaladverb („stets ehrlich“) nicht verzichtet werden. Andernfalls könnte der Eindruck entstehen, der Beurteilte war „nicht immer“ ehrlich. Üblich ist die Bescheinigung von Ehrlichkeit nur bei Kassierertätigkeiten. Ein weiterer Stolperstein: Wenn in dieser bekannten Viererkette („ehrlich, fleißig, pünktlich und zuverlässig“) ein Attribut fehlt (z.B. „Er war stets fleißig, pünktlich und zuverlässig“), kann der Eindruck entstehen, dass der Arbeitnehmer diesen fehlenden Aspekt nicht erfüllt hat (hier also: Er war nicht ehrlich).“

Das klingt ja nicht sehr positiv, zumal auf Pünktlichkeit sehr geachtet wurde, auch (ohne Vergütung) Überstunden gemacht wurden.

Zum 9. Absatz:
Ist es normal, dass man für den privaten Weg alles Gute wünscht?

Es wurde ein erstklassiges Zeugnis zugesagt, ist dies so ein Zeugnis? Was sollte manbeanstanden?

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.

Gruß
Mona

Zeitraum fehlt
Hallo Mona,

ersetze bitte die XXX für den Zeitraum durch die tatsächlichen Zahlen, dann lässt sich das Werk auch sinnvoll analysieren.

*wink*

Petzi

Auch hallo

Es wurde ein erstklassiges Zeugnis zugesagt, ist dies so ein
Zeugnis?

Eindeutig nein (egal ob mit oder ohne Zeitraum):
-Selbstverständlichkeiten (in Abhängigkeit von der Tätigkeit)
-es fehlen erklärende Beispiele/konkrete Erfolge
Und für (sehr) gute Mitarbeiter wird sich doch sicher eine weitere Position finden lassen um diese weiterzubeschäftigen…

mfg M.L.

ch war vom 25.11.208 - 30.9.2010 beschäftigt.

Weitere Stellungname
Guten Tag,ich möchte gerne auch noch sagen was mir aufgefallen ist, die anderen haben ja schon das meiste erwähnt!
Das dein Arbeitgeber dieses „familiäre“ so ausgeprägt erwähnt könnte dir hart gesagt auch als
" Sie ist ne Tratschtante und legte mehr Wert auf privates als ihre Arbeit"

Und die eine formulierung, hört sich total schwammig an, in Abwesenheitszeiten…als hättest dauernd blau gemacht, wärst krank gewesen oder beurlaubt!