Ist es Pflicht Angaben im Lebenslauf zu machen, das ich verheiratet bin aber keine Kinder habe?

Hallo alle miteinander,

mein Problem liegt hier: Ich bin arbeitssuchend, habe gute Qualifikationen und Nachweise, Weiterbildungen etc. Ich habe jetzt min. 40 Bewerbungen geschrieben in dem ich in meinem Lebenslauf Angaben gemacht habe das ich verheiratet (bin 28J.) bin. Noch keine Kinder. Wurde bei allen nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen.

Jetzt habe ich weitere Bewerbungen geschrieben in dem ich meinen Familienstand komplett rausgelassen habe und siehe da ich bin eingelanden worden. Vorstellungsg. lief gut alles bestens, AG war sehr beeindruckt alles zum Ende habe ich doch erwähnt das ich eben verheiratet bin usw. Er komplette Veränderung und meinte ich MÜSSE doch Angaben in meinem Lebenslauf schon vorher machen. Wollte die Problematik aber nicht verstehen die ich hatte.

Nun kann man mir Stellen im nachhinein versagen weil ich diese Angabe nicht im Lebenslauf vorher gemacht habe? Muss ich überhaupt meinen Familienstand erwähnen?

Danke schonmal

Hi

Nein, du _musst_ den Familienstand nicht angegeben, ggf. könnte er sogar unters AGG fallen.

Leider sehen das Arbeitgeber anders, viele Personaler wollen einen Familienstand sehen und als verheiratete Frau ohne Kinder bist du pures Gift, weil du ja jeder Zeit schwanger werden und somit für lange Zeit und häufiger ausfallen könntest.
Das ist Sexismus, tadaaa! aber leider bei der Absage für gewöhnlich nicht nachweisbar, weil du nachweisen musst, dass das der Grund war, was ziemlich unmöglich ist.

Viele Bewerbungsberater raten davon ab, den Familienstand zu nennen. Verheiratet ist grundsätzlich gut, aber nur mit Kind und gesicherter Betreuung weil die Arbeitgeber immer noch panische Angst vor schwangeren Mitarbeiterinnen haben.
Die Leute bei deinem Vorstellungsgespräch gehören wohl zur Panik-Variante.

lg
Kate

Das ist Sexismus, tadaaa! aber leider bei der Absage für
gewöhnlich nicht nachweisbar, weil du nachweisen musst, dass
das der Grund war, was ziemlich unmöglich ist.

Vielleicht Sexismus aber nachvollziehbar ist es allemal. Für ein mittelständisches Unternehmen sind die paar 10.000€ die man mit sowas verliert schon problematisch.

Moin,

Vielleicht Sexismus aber nachvollziehbar ist es allemal.

hm, und die gleichen Leute jammern über die mauen Geburtenraten und den sich abzeichnenden Fachkräftemangel.

Nachhaltig ist ein solches Verhalten nun so gar nicht.

Gandalf

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Hi

Das ist aber schon seit Jahrzehnten problematisch, warum passiert da bitte nichts? Und wenn es von den Betrieben her so gar keine Lösungsvorstellungen gibt, warum gibt es keinen politischen Druck in Richtung Absicherungsmodelle? Oder Förderungen für Betriebe mit schwangeren Mitarbeitern?

Man kann nicht auf der einen Seite über Fachkräftemangel heulen und auf der anderen einen bedeutenden Teil der Fachkräfte ignorieren weil dem Chef die Lebensplanung nicht passt. Tausende Betriebe kommen auch mit schwangeren Mitarbeitern klar, warum schaffen es andere dann nichtmal die Frauen einzustellen, die nicht einmal Kinder wollen?

Das ist schlicht kurzsichtig und faul.

lg
Kate

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Moin,

Vielleicht Sexismus aber nachvollziehbar ist es allemal.

hm, und die gleichen Leute jammern über die mauen
Geburtenraten und den sich abzeichnenden Fachkräftemangel.

Ja, aber der Fachkräftemangel ist sowieso nur ein dummes Märchen.

Nachhaltig ist ein solches Verhalten nun so gar nicht.

Die Frage lautet, für wen?

Solche Frauen sind als Arbeitnehmer weniger attraktiv. Das ist die schlichte biologische Realität. Es ist auch kein Sexismus, dass so festzustellen. Der Kern an der Gleichberechtigung liegt ja daran, Mittel und Wege zu finden das auszugleichen.

Mit der Elternzeit gehen wir da schon einen guten Weg. Denn zum einen werden Eltern animiert die Pause kurz zu halten, zum anderen sorgt der 14/12-Mechanismus dafür, dass Mann und Frau zuhause bleiben können. Er sorgt sogar dafür, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Mann daheim bleibt höher wird.

Aber alles in allem muss da noch mehr geschehen.

Das ist aber schon seit Jahrzehnten problematisch, warum
passiert da bitte nichts? Und wenn es von den Betrieben her so
gar keine Lösungsvorstellungen gibt, warum gibt es keinen
politischen Druck in Richtung Absicherungsmodelle? Oder
Förderungen für Betriebe mit schwangeren Mitarbeitern?

Eigentlich ist das Phänomen relativ neu. Die Idee das Mann und Frau in einer Ehe gleichberechtigt arbeiten, ist selbst heute noch nicht der Standard (die Öffnungszeiten der KiTas vor allem in Westdeutschland legen beredtes Zeugnis dieses Zustandes ab).

Wie ich unten schon schrieb ist die Einführung des Elterngeldes ein Schritt in die richtige Richtung, aber ja - warum sollte der Staat die Einstellung Schwangerer nicht ausgleichen?
Mir fallen ehrlicherweise keine Mechanismen ein, wie man das Situation verbessern kann.

Was wir aber nicht können: Wir können nicht so tun, als wären Frauen in dieser Situation aus biologischen Gründen weniger attraktive Arbeitnehmer. Das ist schlichte Realität, zumindest bis sich unsere Gesellschaft so sehr gewandelt hat, dass es eben nicht mehr üblich ist, dass die Frau zu Hause bleibt - und dieser Nachteil sollte irgendwie ausgeglichen werden.

Man kann nicht auf der einen Seite über Fachkräftemangel
heulen und auf der anderen einen bedeutenden Teil der
Fachkräfte ignorieren weil dem Chef die Lebensplanung nicht
passt.

Wenn es wirklich einen Fachkräftemangel gäbe, gäbe es auch das angesprochene Problem nicht. Das Problem ist nur, es gibt gar keinen Fachkräftemangel und genau deshalb fällen die Chefs die Entscheidung ja noch nach diesem Kriterium.

Tausende Betriebe kommen auch mit schwangeren
Mitarbeitern klar, warum schaffen es andere dann nichtmal die
Frauen einzustellen, die nicht einmal Kinder wollen?

Je größer der Betrieb, desto besser kann man das abfangen, das stimmt. In meiner Abteilung sind 3 Frauen, die alle in den letzten 5 Jahren je 2 Kinder bekommen haben. Die Kosten und die damit verursachten Probleme waren ziemlich extrem. Versteh mich nicht falsch: Das sind kompetente und liebenswürdige Kollegen, bei denen ich sehr froh bin, dass wir sie haben. Aber Schwangerschaften verursachen immer Extrakosten.

Das ist schlicht kurzsichtig und faul.

Wie gesagt: Schwangerschaften verursachen immer extreme zusätzliche Kosten. Der eine Betrieb kann oder will sich das leisten, der andere Betrieb vielleicht nicht. Man muss das nicht mögen - ich finde das auch nicht gut - aber es ist nunmal die Realität. An dieser Realität muss man auch etwas ändern - aber man muss dabei eben die Interessen beider Seiten beachten.

Nein, du _musst_ den Familienstand nicht angegeben, ggf.
könnte er sogar unters AGG fallen.

Man MUSS bei einer Bewerbung überhaupt nichts. Soweit ist das richtig.

Über den Familienstand konnte ich im AGG aber nichts finden. Kannst Du da helfen?

Nicht jede Diskriminierung ist verboten!

http://www.gesetze-im-internet.de/agg/__1.html

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Nun kann man mir Stellen im nachhinein versagen weil ich diese
Angabe nicht im Lebenslauf vorher gemacht habe? Muss ich
überhaupt meinen Familienstand erwähnen?

Was heißt im „Nachhinein“ versagen? Über ein erstes persönliches Gespräch hinaus, war doch noch nichts. Was glaubst Du für Ansprüche zu haben? Ob jemand eingestellt wird oder nicht, obliegt der freien Entscheidung des Unternehmens. Die können Dir auch Absagen, weil Du die Bewerbung nicht auf rosa Büttenpapier geschrieben hast.

„Müssen“ tut man als Bewerber im Bewerbungsprozess sowieso gar nichts.Was man erwähnt, entscheidet man selbst. Allerdings muss man auch damit rechnen, dass fehlende oder unklare Angeben schnell dazu führen, dass die Bewerbung auf dem Stapel „A“ wie Ablehnung landet.

Zudem geht es hier doch wohl um das Problem einer anstehenden Schwangerschaft. Wir leben aber nicht mehr in den 50er Jahren, wo eine Ehe einen Automatismus zum Kinderkriegen bedeutete und das Zeugen von Nachwuchs außerhalb einer Ehe Aufgrund der gesellschaftlich Ächtung als höchst unwahrscheinlich galt

Insofern lässt die Angabe des Familienstandes hinsichtlich einer anstehenden Schwangerschaft keinerlei Rückschlüsse zu. Vielmehr besteht bei Damen in einem gewissen Alter einfach eine Wahrscheinlichkeit der Schwangerschaft.

Allerdings interessiert es potentielle AG aus anderen guten Gründen, ob jemand ledig, geschieden, verwitwet oder verheiratet ist und ggf. Kinder hat. Aus diesem Grund wird die Angabe des Familienstandes schlichtweg ebenso erwartet, wie die Angabe von Alter, Geburtsort und das Beifügen eines Fotos.

In dem konkreten Fall scheint es sich um ein sehr merkwürdiges Unternehmen zu handeln. Wenn die nur ledige haben wollen, dürfen sie auch nur Bewerber einladen, die die Angabe entsprechend gemacht haben. Ich glaube aber nicht, dass das Weglassen des Familienstandes die Chancen in irgendeiner Form verbessert. War wohl eher Zufall.

Man kann nicht auf der einen Seite über Fachkräftemangel
heulen und auf der anderen einen bedeutenden Teil der
Fachkräfte ignorieren weil dem Chef die Lebensplanung nicht
passt.

Da es sich bei dem „Fachkräftemangel“ doch sowieso um eine Erfindung der Unternehmen handelt, stimmen diese allzugern dieses Lied an.

Bevor die Unternehmen über „Fachkräftemangel“ schwadronieren, sollten sie erst mal anfangen ihre Mitarbeiter vernünftig zu behandeln und zu bezahlen.

Es gibt, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, genug Fachkräfte. Was fehlt, sind billige, junge und gefügige Fachkräfte.

http://www.youtube.com/watch?v=lFq2aAcf-8s

Hi

Es ist natürlich Auslegungssache, nicht jeder Arbeitgeber ist so doof und präsentiert den Grund für eine Nicht-Einstellung oder Kündigung so auf dem Silbertablett wie Del Taco kürzlich - aber wenn jemand nicht eingestellt ist weil sie schwanger werden könnte, ist das Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Eine ziemlich eindeutige sogar, der Fakt ist unbestreitbar - das Problem ist nur, dies auch zu beweisen.

Der Familienstand kann auf diskriminierungsfördernde Daten (Singlefrau = eher weniger möglich schwanger, verheiratete Frau ohne Kinder = wird eher wahrscheinlich schwanger) hinweisen. Das ist rechtlich natürlich umstritten und die Ausfechtung dieses Streits überlasse ich lieber jenen, die Gesetzesbücher auswendig können.

lg
Kate

Es ist natürlich Auslegungssache, nicht jeder Arbeitgeber ist
so doof und präsentiert den Grund für eine Nicht-Einstellung
oder Kündigung so auf dem Silbertablett wie Del Taco kürzlich

  • aber wenn jemand nicht eingestellt ist weil sie schwanger
    werden könnte, ist das Diskriminierung aufgrund des
    Geschlechts. Eine ziemlich eindeutige sogar, der Fakt ist
    unbestreitbar - das Problem ist nur, dies auch zu beweisen.

Interessant, wie Du nun versuchst mit Gewalt Deine unsinnigen Aussagen zu relativieren bzw. zu untermauern.

Fakt ist: Ein Arbeitgeber kann problemlos einen Bewerber ablehnen, weil er unverheiratet ist. Das verstößt NICHT gegen das AGG. Alles weitere, was Du hier anführst, ist reine Spekulation Aufgrund von Mutmaßungen.

Der Familienstand kann auf diskriminierungsfördernde Daten
(Singlefrau = eher weniger möglich schwanger, verheiratete
Frau ohne Kinder = wird eher wahrscheinlich schwanger)
hinweisen. Das ist rechtlich natürlich umstritten und die
Ausfechtung dieses Streits überlasse ich lieber jenen, die
Gesetzesbücher auswendig können.

Dafür muss man Gesetzesbücher nicht auswendig kennen, sondern nur lesen können. Der §1 des AGG gibt einfach die von Dir beanstandete Diskriminierung nicht her. Um hier eine Diskriminierung im Sinne des AGG zu konstruieren, bedürfte es deutlich (!!!) mehr.

Insofern frage ich mich, warum Du erst auf angebliche Rechtsverstöße hinweist, dann aber von „Auslegungssache“ sprichst und das doch lieber den Fachleuten überlässt.

Wer-Weiss-Was ist ein Experten Forum und heißt zu recht Wer-Weiss-Was und nicht Wer-glaubt-Was oder Wer-meint-Was.

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Hi

Sag mal, hat dir jemand in den Kaffee geschissen oder was ist mit dir los?

Was fällt dir überhaupt ein, in so einem Ton mit mir zu schreiben/reden, noch dazu, wo du _offenbar_ nicht richtig lesen kannst?

Ich habe nirgendwo geschrieben, dass es eine Diskriminierung ist wenn eine unverheiratete Frau abgelehnt wird - im GEGENTEIL es ging hier explizit um eine verheiratete Frau!
Und ich habe auch ganz deutlich geschrieben, dass dies nur im Zusammenhang mit einer Ablehnung von Schwangerschaften (und deren Möglichkeit) im Personal gilt, und wie schwer es ist dies nachzuweisen - wenn die Leitung nicht extrem unvorsichtig ist. Diese Fälle gibt es aber UND ich habe dir sogar einen solchen aktuellen Fall genannt aber du warst offensichtlich zu geil darauf mich in den Boden zu stampfen weil du mit deinem Leben irgendwie unzufrieden bist, als dir auch nur die Mühe zu machen den Fall erstmal zu googeln und dir zu Gemüte zu führen.

Ferner habe ich mir das nicht irgendwie ausgedacht - ob mit oder ohne Gewalt - sondern mich auf diverse Rechtswebsites gestützt, wo das Thema diskutiert wurde. Auch da hast du wahrscheinlich keinen Finger gerührt um mal selbst nachzuschauen.

Also das nächste Mal erstmal richtig lesen bevor du den Mund so weit aufreißt.

Flegel.

grußlos,
Kate

Sag mal, hat dir jemand in den Kaffee geschissen oder was ist
mit dir los?

Nö. Kaffee schmeckt wie immer.

Was fällt dir überhaupt ein, in so einem Ton mit mir zu
schreiben/reden, noch dazu, wo du _offenbar_ nicht richtig
lesen kannst?

Wenn Du dermaßen dünnhäutig auf sachliche Kritik reagierst, solltest Du Foren meiden, vor allem aber nichts schreiben, was dermaßen angreifbar ist.

Ferner habe ich mir das nicht irgendwie ausgedacht - ob mit
oder ohne Gewalt - sondern mich auf diverse Rechtswebsites
gestützt, wo das Thema diskutiert wurde. Auch da hast du
wahrscheinlich keinen Finger gerührt um mal selbst
nachzuschauen.

Ich erwerbe mein juristisches Fachwissen sicher nicht ausschließlich über eine Google Suche. Nicht umsonst heißt es Rechts wissenschaft , also nichts, was sich problemlos ergoogeln ließe.

Also das nächste Mal erstmal richtig lesen bevor du den Mund
so weit aufreißt.

Sagt ja genau die richtige.

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Hallo,

danke erstmal für die Antwort. So wie es aussieht habe ich doch mehr Chancen ohne eine Angabe zu machen als mit, da ich auch von den anderen paar Stellen eine Einladung zum Vorstellungsgespräch habe, drum gehe ich davon aus das es doch mehr zu sagen hat und es nicht nur bei dieser um ein Zufall handelt, wie du beschreibst!
Und woraus du irgendwelche Ansprüche erlesen hast, die ich habe ist mir auch fremd. Ich war im ungewiss ob es Pflichtangaben sind und habe mich auch anderweitig informiert das dies anscheind nicht so ist.

Und von dieser bereits erwähnten Stelle habe ich jetzt eine Absage erhalten mit der Begründung „Wir haben uns leider für jemanden anderen entschieden“.

Ich danke für deine Antwort.

Liebe Kate,

ich danke dir für deine Antwort und stimme dir vollkommen zu.

Wünsche allen noch einen schönen Tag und auch den anderen vielen Dank.