Gelierzucker selbermachen?

Manche Früchte (Erdbeeren, Kirschen,…) brauchen ein zusätzliches Geliermittel zum Konfitürekochen, da sie selber nicht genug Pektin enthalten.

Da Gelierzucker ziemlich teuer ist, würde ich ihn ggf. selber herstellen, also aus Zucker und Pektin mischen.

Fragen:

  • Gibt es eine Quelle um geeignetes Pektin (nicht diesen Diätkram!!)zu kaufen?
  • Welche Menge Pektin für 1 kg Zucker ist erforderlich?

danke, dalga

Hallo dalga,
also, Pektin gibt es, glaube ich, in der Apotheke, evtl. im reformhaus. Konnte per google keinen Preis finden, aber im Chemikalien-Katalog: 100g kosten 39 bzw. 45 € (aus itrusfrüchten bzw. Äpfeln).
Ich weiss nicht, wieviel die Industrie in den Gelierzucker tut, vielleicht 5g pro Kilogramm Zucker? dann wären das ca. 2€ pro kg (1g P/kg Z. -> 40 Cent); naja, vielleicht ist die Menge zu hoch gegriffen oder der Preis im Katalog teuer (extra reine Qualität o.ä.), dennoch glaube ich nicht, dass man spart, wenn man Zucker und Pektin selbst ans Obst gibt (Preis Gelierzucker hier 1,39€ , http://www.wagner-coburg.de/catalog/products_new.php…)

Gruss,
K_K

HAllo,

" wenn man Zucker und Pektin selbst ans Obst
gibt (Preis Gelierzucker hier 1,39€ ,"

Das ist ca. das 1,5-fache des Preises von einfachem Haushaltszucker (92 ct pro kg). Inzwischen habe ich aber herausgefunden, dass ein Supermarkt bei uns bei der Abnahme von 10 1-kg-Packungen 99 cent pro 1 kg Gelierzucker nimmt. Da lohnt sich das Selbermachen vermutlich tatsächlich nicht mehr!

dalga

Hallo dalga,

Pektin zum Einkochen gibts im Handel unter dem Markennamen „Opekta“. Vor nicht allzu langer Zeit hab ich noch das richtig teure und richtig gute Opekta flüssig gesehen: Welches im Gegensatz zu Gelierzucker die Möglichkeiten zu allerlei Variationen, z.B. leichtes Karamelisieren des Zuckers vor der Zugabe von Einmachgut & Pektin (& Zitronensäure falls nötig), Verwendung von Rohrzucker, Zugabe von Krümmel etc. eröffnet.

Aber auch das Pektin-Pulver ist nicht immer „Diätkram“: Es steht drauf, was drin ist. Alles, was mit weniger Zucker als ungefähr 1:1 auskommen will, braucht einen Konservierungsstoff, z.B. Sorbinsäure, auch Ascorbinsäure etc.; wenn davon nix draufsteht, ist davon auch nix drinne.

  • Weiß nicht mehr wo der Australier zitiert war: „Ich kaufe gerne in Deutschland ein - die Leute stehen vor den Regalen und lesen - man fühlt sich wie in einer Bibliothek“…

Schöne Grüße

MM

Gelfix
Hallo Dalga!

Kennst Du „Gelfix“?

http://www.oetker.ch/de/productdetail—1–10000028-…

Ist ein Pulver, das man mit Zucker mischt und dadurch nicht nur eine Menge Geld spart, sondern auch den Zuckeranteil in der Marmelade deutlich reduzieren kann.
Gibt es als 1:2 und 1:3, doch ich halte mich nicht so pingelig an die Vorgaben.
Mit Zusatz von Zitronensäure gelingt das Gelieren noch besser, und ich habe auf diese Weise schon häufig Marmelade mit Fruchtzucker gekocht, die dann auch für Diabetiker geeignet war.

Es gibt übrigens auch Nachahmer-Produkte, die man mit ein bisschen Suchen für noch weniger Geld findet.

Angelika

Hallo Angelika,

Gibt es als 1:2 und 1:3, doch ich halte mich nicht so pingelig
an die Vorgaben.

wobei die Anmerkung erlaubt sei, dass 1:2 und 1:3 bloß mit (im jeweiligen „Gelfix“-Typ beigemischten) Konservierungsstoffen möglich ist, die einige „Ernährungsbewussten“ bei einer fertigen Konfitüre als „grässliche Chemie“ mit Schaudern zurückweisen würden.

„Für Diabetiker geeignet“ ist im Fall Diabetes II überhaupt nichts Süßes, egal mit welchem Zucker. Einfach weil alles „nur-Süße“ den Stoffwechsel auf Empfang von Energie vorbereitet, also Lust auf Essen macht. Und ein Diabetiker II kämpft vor allem damit, dass die Energiezufuhr zu dem passt, was er verbrennt.

Da hilft bei einer normalen modernen Lebensweise bloß eine ziemlich radikale Umstellung der Ernährung. Meine Freundin, für die ich u.a. koche, hat das so weit getrieben, dass sie Karotten jetzt als Süßigkeiten wahrnimmt und jede Art von Marmelade, auch mit Ersatzstoffen oder Fruchtzucker gesüßt, nicht mehr mag, weil sie dabei außer penetrant süß gar keinen Fruchtgeschmack mehr wahrnimmt.

Ein Diabetiker vom Typ II hat gewonnen, wenn er an diesem Punkt angelangt ist. Dinge wie „Diätschokolade“, „Diätkonfitüre“ etc. halten ihn auf diesem Weg auf, weil sie zu dem gewohnten Geschmacksmuster passen und nicht zu dem angestrebten gehören.

Schöne Grüße

MM

Hallo Martin!

Das hört sich ja sehr interessant an.

Doch mal gaaanz ehrlich.
Ein bisschen Süß darf doch sein, oder? Und auch für den Diabetiker.

Ich denke, wenn man zu sehr darauf bedacht ist bloß keinen Krümel Zucker u.ä. zu sich zu nehmen, ist mir persönlich das ein bisschen zu extrem.
Die Mischung macht´s, und dazu gehört für mich ebenso Schokolade wie Marmelade, aber in Maßen (!) genossen.

Angelika

Hallo Angelika,

ich kenn ja bloß diesen einen Fall aus der Nähe. Und in diesem hat genau das geholfen, was Du sagst: Nicht die Zuckerkrümel sind beim IIer-Kandidaten entscheidend, sondern das Gefühl für „Süß“. Das kann man durch Gewöhnung ziemlich beeinflussen.

Daher das tatsächlich strikte Vermeiden von Zucker-Ersatzstoffen, auch von z.B. Gemüsekonserven, wo der Zucker bloß zur Konservierung der Farben drinne ist und zur Übertönung der generellen Fadess, aber durchaus am Sonntagmorgen nicht das übliche Vogelfutter aus der Körnerquetsche, sondern eine ordentliche Scheibe Pumpernickel (der echte, ohne Malz und sonstwas fürn Müll reingekippt) + eine satte 1:1 gekochte Brombeermarmelade, die, wenn sie gut gemacht ist, sehr dünn aufgetragen werden kann.

Ich muss allerdings dieses Jahr das Gerüst für die Brombeerhecke höher bauen. Aber für diesen Zweck ist das schon in Ordnung.

Schöne Grüße

MM