Hallo Petzi,
- also, Du fängst an, dem armen Gänschen die Flügel
auszukugeln (ist ja sozusagen das Schultergelenk und das kann
man sehr gut auskugeln)
also die Flügel hat meine Süße abgenagt, die mag das…
- dann greifst Du dem Tier in den Allerwertesten und holst die
Tüte mit den Innereien (Achtung: es hat auch schon Gänse
gegeben, die 2 Tüten in sich hatten, also bis ganz durch
greifen *g*) raus
ja, ich habe zwei Tüten geborgen
- als nächstes werden alle Innereien abgewaschen und eventuell
kannst den Magen gleich durchschneiden
- jetzt wird’s anatomisch: denn nun mußt versuchen die Leber
zu finden, denn die darf nicht in die Suppe (weil das uns
nämlich nicht schmeckt, außerdem zerfällt die Leber beim
Kochen und die Suppe kriegt ne unschöne Farbe.)
die Leber habe ich lokalisiert, umgehend in Butter angebraten und gegessen
Aber als alter Schwabe wirft man natürlich die Leber nicht
weg - die wird schön in Butterschmalz mit Zwiebel- und
Apfelringen angebraten und ist leeeeckeeeer
tja, so sind wir halt, wir Süddeutschen
- So, zurück zum Rest der Innereien, als da sind Herz und
Magen.
nur zu
Plus Flügel und Hals (letzteren notfalls abschneiden,
falls er das nicht schon ist)
war schon ab
- das kommt alles in einen Topf mit relativ viel Wasser (der
große Topf, etwa 2-3 Liter) und wird gekocht
- für den Geschmack hat meine Mama gestanden, daß sie nen
Brühwürfel reintut, man kann aber auch die „üblichen
Verdächtigen“ (Mohrrübe, Sellerie und so) reinpacken.
- das kocht dann ne gute Stunde (kann auch länger), dann darf
Petzi den Hals abknabbern.
ja, der Brühwürfel hat so seine Versuchungen
Hat man grad keine Petzi zur Hand,
habe ich nicht. Ich habe ja meine Süße…
kann man auch das Fleisch vom Hals abpopeln und in die Suppe
werfen
keine Chance, wenn mein Frauchen an dem Gänsehals war, sieht das so aus, als ob eine Armee Ameisen da war: nur noch Knochen
- dann wird auch bei den Flügeln die Haut vom Knochen getrennt
(die weichgekochte Haut mag bei uns keiner, darum wird die
weggeworfen)
o.k.
- von Magen und Herz wird dann weggeschnitten was irgendwie
unappetitlich aussieht (besonders die Blutgefäße beim Herz
können zu üblem Verschlucken führen) und dann werden ganz
kleine Würfel (3 mm Kantenlänge) geschnitten
Und das isses dann schon. Traditionell kommen da bei uns noch
sternchenförmige Nudeln dazu (weil halt meist Weihnachten ist,
wenn’s ne Gans gibt).
so habe ich mir das ungefähr auch vorgestellt, einfach mal drauf los kochen.
Frohes und erfolgreiches Suppen
ich gebe mein Bestes
Petzi
PS: Kleine Anekdote am Rand: In meinem früheren Verein hatten
wir so ne kleine Kantine, die wir Mitglieder wechselweise
bewirtschaftet haben. Und weil ja keiner von uns kochen
konnte, gab es meist Maultaschen in klarer Brühe. Natürlich
haben wir alle die Brühe aus Würfeln zubereitet. Bis auf
Helga. Helga war damals schon ungefähr 250 Jahre alt und gar
nicht doll humorvoll. Aber ne gute Hausfrau (glaub ich
zumindest *g*). Nun, und gute schwäbische Hausfrauen kochen ja
eine echte Fleischbrühe und keine „Päcklesbrüha“. Das tat sie
nun auch in besagter Kantine. Und wurde prompt von allen
Kameraden gefragt „Du Helga, nimmsch Du au Salatöl, daß Du die
Fettaugen auf die Päcklesbrüha bringsch“. Was wiederum damit
endete, daß die armen Kameraden die Suppe im Gesicht hatten
-)
das mit dem Salatöl ist *der* Tipp überhaupt. Kein Grund zum ausrasten.
Alles Gute für 2005
Johannes