Bahnstrecke Weisenfels-Zeitz

Jeder weiß, das die Bahnstrecke Weisenfels-Zeitz ab 2018 vom Personenverkehr abgekoppelt werden soll, droz das täglich über 300 Personen die Strecke befahren.

Nun stellt sich die Frage, was kann man machen, das die Bahn, Zweckverband oder die Landesregierung diese Pläne stoppt.

Es gibt auch schon eine onlinepetition zur Unterschriftssammlung wo auch Kommentare abgegeben werden können.

Servus,

die Ausschreibung der Leistungen auf dieser Strecke wird am 28.08. veröffentlicht. Wenn sich hier Unternehmen bewerben, die die in der Ausschreibung spezifizierten Leistungen sehr deutlich billiger erbringen können als die DB Regio, wird der Personenverkehr auf dieser Strecke wahrscheinlich aufrechterhalten werden können. Wer sich hier bewirbt, wird sich zeigen - es gibt ein paar Kandidaten, die dafür in Frage kommen.

Zu dem Preis von heute werden Bund und Land die Leistungen nicht mehr bezahlen wollen - da kann man in die Parlamente wählen, wen man will.

Schöne Grüße

MM

Hi
ich seh das jetzt erst, darum was verspätet, aber:
300 Personen am Tag - und dafür eine Eisenbahnverbindung?
da ´könnte man wahrscheinlich billiger und effektiver eine Busverbindung einsetzen.
Wenn sich auf die Strecke kein Unternehmen bewirbt, dann wird der Bahnverkehr da wohl Geschichte sein.
Gruß
HaWeThie

Servus,

250 - 300 Personen / Tag sind ein grober Richtwert für die Grenze, mit der Eisenbahnverkehr erhaltenswert ist.

Bei den großen Stilllegungswellen der 1950er bis 1970er Jahre wurde mit viel höheren Zahlen gerechnet. Das hatte einerseits mit damals noch viel höheren Personalkosten im Schienenverkehr zu tun, aber vor allem auch damit, dass die Entlastung der Straßen durch die Schiene nicht berücksichtigt wurde: Mit der Stillegung des Schienenverkehrs beginnt eine Spirale nach unten in zweierlei Hinsicht: Stark erhöhter Zuschussbedarf des Öffentlichen Nahverkehrs wegen dramatischer Erosion der Fahrgastzahlen als Folge des extrem langsamen und sehr wenig komfortablen Busverkehrs und gleichzeitig Überlastung der vorhandenen Straßen durch die durch Stilllegung des Schienenverkehrs ausgelöste Blechlawine, mittelfristig Zerstörung von Mittelgebirgs- und anderen kleinräumigen Landschaften durch immer neue und noch größere Straßenbauten.

Bei allen im Lauf der zurückliegenden zwanzig Jahre reaktivierten Bahnlinien lagen in der Folge der Reaktivierung die Zuwächse der Fahrgastzahlen bei 120 - 140 % der prognostizierten Werte. Einen ähnlichen Effekt kann man durch Ausschreibung von Bahnlinien mit regionaler Bedeutung erzielen, wenn mit der Ausschreibung eine Ertüchtigung der Strecke (Automatisierung und Erhöhung der Geschwindigkeiten) und Ersatz des museumsreifen Gerümpels, mit dem DB Regio dort fährt, durch leichte, schnelle Niederflurfahrzeuge einhergehen.

Bei solchen Aufmöbelungen von durch Jahrzehnte der Vernachlässigung verkommenen Strecken sind übrigens Mitbewerber der DB nicht nur im Betrieb, sondern auch in der Verbesserung der Strecke selbst aktiv - ein schönes Exempel ist Nossen - Freiberg - Holzhau, die erste durch Private ertüchtigte Strecke in Neufünfland.

Schöne Grüße

MM

Schienen rausreißen oder ausbauen?

  • hier noch zur Ergänzung ein paar konkrete Einzelheiten zu dem Thema, was mit den Fahrgastzahlen passiert ist, wo man auf ausbleibende Nachfrage nicht mit Abreißen und Herausreißen, sondern mit Verbessern und Ertüchtigen reagiert hat: http://www.pro-bahn.de/fakten/fahrgastzahlen2.htm

Schöne Grüße

MM