Kaliber

Kann mir jemand sagen, was genau die Bezeichnung Kaliber aussagt? Patronenlänge? Projektildurchmesser? Je mehr Kaliber, desto tot?

Danke!

Gerd

Hallo Gerd,

mit „Kaliber“ bezeichnet man bei Kugelläufen den Durchmesser des Projektiles an der dicksten Stelle bzw. auch den Laufinnendurchmesser in 1/100stel Zoll (z. B. cal .45) oder mm (z. B. 7,62 oder 9,3 mm).

Bei Schrotläufen ist es ein wenig komplizierter: Das Kaliber wird nicht nach dem Innendurchmesser des Laufes bestimmt, sondern vielmehr, wie früher in England, international nach der Anzahl der Rundkugeln vom Laufbohrungsdurchmesser, die aus einem englischen Pfund (= 453,6 g) Blei gegossen werden können. International gängig sind die Kaliber 12, 16 + 20. So ist also das Kaliber 12 größer als das Kaliber 16 und das Kaliber 20 kleiner als Kaliber 16.

Wenn’s Dich noch interessiert: Der Laufinnendurchmesser bei Kal. 12 ist 18,2 mm, bei Kal. 16 16,8 mm und bei Kal. 20 15,7 mm (ist aber nur wichtig bei sog. „Flintenlaufgeschossen“).

Der Durchmesser der Schrote in einer Schrotpatrone wird als „Schrotstärke“ bezeichnet und liegt je nach Verwendung zwischen 1,8 - 4,0 mm. Darüber hinausgehende Schrotkugeldurchmesser (bis zu 9,0 mm) nennt man „Posten“, sie werden aber in D nicht jagdlich verwendet (im Auslande und in Übersee aber durchaus!).

Liebe Grüße

Helmut

Hallo!

Hab noch ne kleine Ergänzung.
Du schriebst:„Je größer das Kaliber, desto tot“.
Das ist so nur relativ zu sehen, und zwar in Relation zur Patrone des Kalibers. Die Gegenseite wäre:„Je kleiner das Geschoß, desto schnell“
Eine Patrone wird meist entweder in US-Inch-Maßen + entwickelndem Hersteller und/ oder Verwendung + Besonderheiten gemacht, ober in Kaliber in mm + Hülsenlänge + Besonderheiten.
Die „alte“ Bundeswehrpatrone trug die Bezeichnung .308 Winchester. Der andere Name für die gleiche Patrone ist 7,62x51
Alternativ dazu könnte nun noch sowas wie Magnum oder so dahinterstehen, oder im militärischen Bereich S oder Sabot oder Treibspiegel. Auch Geschoßbesonderheiten militärischer wie jagdlicher Munition stünden im Namen, z.B. 7,62x51 TUG (Torpedo IdealGeschoß der Fa. Brenneke).
„Desto tot“ hängt also nicht nur vom Kaliber ab. Kaliber 45 meint meist die .45 ACP (automatic Colt Pistol), eine langsamfliegende Patrone mit guter Energieabgabe und Mannstoppwirkung im Kaliber 12,3 mm, während eie .50 AE (Action Express)mit 12,7 mm ungleich dicker ist, aber etwas schwerere und ERHEBLICH!!! rasantere Geschosse von hoher Durchschlagskraft verschießt. Die neue Natopatrone 5,56x45 (.223 Remington) ist gerade mal etwas über 51/2 mm dick, durch die Taumeleigenschaften des Geschosses aber erheblich tödlicher als besagte .45 ACP.
Ich fang jetzt nicht noch von den verschiedenen mantelarten und Geschoßtypen an, sonst verwirre ich Dich völlig. Kaliber allein sagt aber außer dem tatsächlichen Durchmesser von Geschoß und Lauf oder Rohr eigentlich nicht furchbar viel aus.
Mehr gern bei Nachfrage.

Grüße,

Marcus

Vielen Dank!

Gerd

Da habe ich aber doch noch eine Verständnisfrage:

Eine Patrone wird meist entweder in US-Inch-Maßen +
entwickelndem Hersteller und/ oder Verwendung + Besonderheiten
gemacht, ober in Kaliber in mm + Hülsenlänge + Besonderheiten.
Die „alte“ Bundeswehrpatrone trug die Bezeichnung .308
Winchester. Der andere Name für die gleiche Patrone ist
7,62x51

Also: Die 7,62 sind mm und meinen den durchmesser des Projektils (d.h. der Lauf hat auch diesen Durchmesser?. Was aber bedeutet das „x51“?

Stimmt das so?

Gerd

Projektils (d.h. der Lauf hat auch diesen Durchmesser?. Was
aber bedeutet das „x51“?

Hülsenlänge in Millimetern. Siehe z. B. http://www.waffeninfo.net/mun_308.php

Danke an alle! owt
owt