Situation auf dem Buchmarkt? Perspektiven?

Hallo zusammen,

seit vielen Jahren träume ich schon davon einen Roman zu veröffentlichen. Nun, dieses liegt gelinde gesagt noch in weiter Ferne. Was mich aber jetzt schon beschäftigt ist die Situation auf dem Büchermarkt. Ohne lange zu schwafeln, haue ich nachfolgend einfach meine Fragen raus.

  1. Schreiben scheint mir ein lukratives Geschäft zu sein. Inzwischen gibt es sogar sog. „Schreibschulen“ und Werkstätten für kreatives Schreiben. Aber ist das nicht vielmehr so, dass der Buchmarkt viel zu übersättigt ist? Braucht die Welt wirklich noch mehr 0815-ich-habe-ein-Diplom-an-einer-Schreibakademie-Autoren?

  2. Wie ist eure/Ihre Einschätzung zur Zukunft des Buchmarktes? Im Zeitalter von Smartphones und Internet, müsste der Absatz in den nächsten Jahren bzw. Jahrzehnten m. E. rapide zurückgehen.

Vielen Dank für die Beantwortung!

Hallo,

seit vielen Jahren träume ich schon davon einen Roman zu veröffentlichen.

Aha.

Nun, dieses liegt gelinde gesagt noch in weiter Ferne.

Das wird stimmen.

  1. Schreiben scheint mir ein lukratives Geschäft zu sein.
    Inzwischen gibt es sogar sog. „Schreibschulen“ und Werkstätten
    für kreatives Schreiben.

Schreibschulen etc. sind ein lukratives Geschäft. Von den veröffentlichten Autoren könnenlt. Börsenblatt weniger als 5 % vom Schreiben leben. Betonung auf „veröffentlicht“.

Aber ist das nicht vielmehr so, dass der Buchmarkt viel zu übersättigt ist?

Es gibt auf jeden Fall mehr Bücher als gekauft werden.

Braucht die Welt wirklich noch mehr 0815-ich-habe-ein-Diplom-an-einer-
Schreibakademie-Autoren?

Die Welt braucht gar keinen davon. Und: Die wenigstens davon schreiben je ein Buch, das von einem Verlag (außer BOD oder Druckzuschuss) veröffentlicht wird.

  1. Wie ist eure/Ihre Einschätzung zur Zukunft des Buchmarktes?

Tenor der Buchmesse Leipzig: Leichte Erholung. Smartphones und Internet sind keine Konkurrenz für Belletristik.

Hallo alleine,

Richard hat recht. Die Perspektiven sind für diejenigen, die Produkte und/oder Dienstleistungen für Autoren anbieten, ungleich günstiger als für die Autoren selbst.

Wenn du das Schreiben anfangen willst, um dir ein wirtschaftliches Standbein zu verschaffen, wirst du jämmerlich scheitern. Da sind Anzeigen der Marke „Nie wieder arbeiten! Bei 4.000 € netto monatlich!“ erfolgversprechender.

Schreib deinen Roman, keine Frage. Kann sein, dass er sich sogar zufriedenstellend verkauft (wenn es dir gelingt die vielen Klippen der Eventualitäten zu umschiffen). Aber ein gut verkauftes Buch allein wird dir keinen Reichtum verschaffen.

Schau dir erfolgreiche Autoren und ihre Bibliografien an: Keiner von denen ist vom Himmel gefallen, sondern hat nach mehr oder weniger vielen Versuchen vielleicht einmal Erfolg. Vielleicht hat er mehrere Auflagen, vielleicht sogar mehrere Titel, und wenn er Glück hat, werden seine Werke in andere Sprachen übersetzt. Alles zusammen - Tantiemen aus diversen Rechteverkäufen, Preisgelder und Lesungshonorare - machen sein Einkommen aus. Oder, wenn’s nicht reicht, einen Teil davon. Die meisten Autoren, die ich kenne, haben einen Brotberuf, der sie ernährt. Wer nur vom Schreiben lebt, tut das oft auf lowest Level.

Wenn du erst in der Phase bist von einer Buchveröffentlichung zu träumen, also bislang weder eine Idee oder einen Plot, geschweige denn ein erstes Manuskript geschrieben hast, sind sämtliche Zukunftsprognosen unseriös, die dich und das Schreiben betreffen.

Fang erst mal an, lerne die Welt der Autoren und Verlage kennen. (Dann stellst du auch nicht solche Fragen :wink:

Schöne Grüße
Ann da Cáva