Taschenbuch selbst drucken und binden? Wie

Guten Tag,

wie so viele bin auch ich daran, mein Glück als Autor zu versuchen.

Doch stellt sich dabei immer die Frage: Wie bringe ich das Buch an den Mann?

Die zwei populärsten Lösungen:

  1. Verlage anschreiben und bei Zustandekommen eines Vertrags zurücklehnen (Problem: Der überaus geringe Verdienst für den Autor)

  2. Book-on-Demand und Eigenvertrieb ( Problem: Hohe Druckkosten)

Nehmen wir also an, ich würde mich dazu entschließen, meine Bücher selbst zu drucken und zu binden:

  1. Was brauche ich alles?
  2. Taschenbücher bestehen meist aus billigerem, holzhaltigem Papier. Wo bekommt man solches Papier
  3. Was ist mit der Tinte? Wie kann man da sparen?
  4. Lohnt sich das ganze im Vergleich zu BoD oder zur Verlagslösung?

MfG Doney

Wie jeder weiß, ist die wohl gängigste Buchform für Romane das Taschenbuch.

Hallo Doney,
um der Einfachheit halber gleich mit Deiner Frage 4 zu beginnen und enden: Nein, ein auch nur halbwegs professionelles Ergebnis ist - vom Druck vielleicht noch abgesehen - nicht zu erreichen.
Ein Preisvergleich im Internet bringt ganz passable Angebote für PoD auch in kleinen Auflagen. Über die Sinnhaftigkeit eines Eigenverlags / -vertriebs kann man dann nachdenken.
Jedenfalls: Viel Erfolg!
Gruß
Paul

Hallo,
habe leider keine Ahnung, was diese speziellen Fragen betrifft.
Gruß

Hallo Doney,

eine komplexe Frage, deren Antwort mir nicht leicht fällt, und ich nur sagen kann: Es kommt darauf an …

Zu den Details:

  1. Verlage anschreiben und bei Zustandekommen eines Vertrags zurücklehnen
    (Problem: Der überaus geringe Verdienst für den Autor)
  2. Book-on-Demand und Eigenvertrieb (Problem: Hohe Druckkosten)

Was glaubst Du denn an Deinem Buch verdienen zu können? Wenn es ums Geldmachen geht, dann solltest Du Deine Zeit lieber in andere Projekte stecken. Die Wahrscheinlichkeit, mit Büchern richtig Geld zu machen, ist leider gering.

Bei Deiner Gegenüberstellung solltest Du ein paar Punkte nicht außer Acht lassen:
Der Verlag übernimmt für Dich allerhand: Lektorat, Herstellung, Marketing, Vertrieb, Presse und die gesamte Abrechnung. Ja, das ist wirklich hartes Brot, überhaupt zu einem Verlag zu kommen usw. usf. Wenn Du es aber auf dieser Schiene geschafft hast, kannst Du Dich sofort auf Dein nächstes Werk konzentrieren. Denn nur so verdient man Geld mit Büchern: Schreiben, schreiben, schreiben - bis irgendwann »der große Wurf« gelingt bzw. Du so viele Bücher am Laufen hast, dass Dein Kleinvieh ordentlich Mist macht.

Bitte bedenke, dass Autoren, die bei BoD publiziert haben, es üblicherweise bei »normalen« Verlagen deutlich schwerer haben, ihre Bücher unterzubringen. Da gibt es noch gewisse Animositäten innerhalb der Branche …

Der »geringe Verdienst« beim Verlag ist ja auch eine Art von Bezahlung: Der Verlag legt ordentlich Geld auf den Tisch, um Dein Buch zu produzieren und sich darum zu kümmern. Bei BoD müsstest Du die einzelnen Leistungen, die der Verlag bietet, dazukaufen.

Nehmen wir also an, ich würde mich dazu entschließen, meine
Bücher selbst zu drucken und zu binden:

  1. Was brauche ich alles?

Das nötige Know-how in allen Bereichen, hauptsächlich: Satz, Weiterverarbeitung. Die Leute kaufen keine schlecht produzierten Bücher.

Bücher wie »Detailtypografie«, »Lesetypografie«, »Erste Hilfe Typografie«, »Erste Hilfe Schrift« u.Ä. solltest Du schon aufmerksam durcharbeiten, um eine gewisse Basis zu bekommen. Das machen normalerweise Buchgestalter und Hersteller (beides Studiengänge, Ausbildungen wie Mediengestalter dauern bis 3 Jahre - nicht ohne Grund).

Ein ordentliches Satzprogramm. Du kommst natürlich auch mit Word aus, aber Du brauchst definitiv mehr Programmwissen als der normale Word-Anwender und das in Kombination mit den Typo-Büchern.

Einen leistungsfähigen Drucker. Die meisten Drucker sind für den Durchsatz nicht geeignet und sterben früh. Außerdem ist der Durchsatz zumeist zu gering: Die Drucker sind einfach zu langsam.

Eine Basisausstattung von Buchbindereimaterial und -zubehör, damit Deine Bindungen auch wirklich was werden. Von dem nötigen Wissen und der handwerklichen Fähigkeit mal ganz abgesehen (auch hier: Buchbinder ist ein Lehrberuf, der 3 Jahre dauert).

Papier in der richtig Laufrichtung.

Viel Platz zum Arbeiten, viel Zeit.

Vieles, was mir in dieser kurzen Zeit noch nicht eingefallen ist. Du möchtest etwas selbst machen, was normalerweise zig verschiedene Firmen nacheinander abarbeiten.

  1. Taschenbücher bestehen meist aus billigerem, holzhaltigem
    Papier. Wo bekommt man solches Papier

Das Problem ist dann eher: Kannst Du es auch bedrucken? Die wenigsten Papiere sind Laser- oder Inkjet-geeignet. Mit dem Offset kann man deutlich mehr Papiersorten bedrucken.

  1. Was ist mit der Tinte? Wie kann man da sparen?
    o) Gar nicht.
  1. Lohnt sich das ganze im Vergleich zu BoD oder zur Verlagslösung?

Ich denke: Nein. Du wirst sehr viel Zeit brauchen (Know-how aneignen, Fertigkeiten einüben, Material aussuchen, einkaufen, Werkstatt einrichten undundund), überhaupt Dein erstes zu einem vernünftigen Preis verkaufbares Buch selbst produziert zu haben. Und dann hast Du noch kein bisschen Aufwand getrieben, Dein Buch überhaupt zu vermarkten. Wie willst Du das denn anstellen? Buchhandlung um die Ecke? Dem Verlag stehen potenziell alle Buchhandlungen in Deutschland zur Verfügung - sowohl was Lieferbarkeit als auch Marketingaktionen usw. angeht; ferner jede Menge Pressearbeit usw. usf.
Es wird sich nur für kleine Auflagen (Freundeskreis o.Ä.) lohnen, aber nicht für echte Auflagen (2000-x Exemplare).
Der Preis pro produziertem Exemplar sinkt mit steigender Auflagenhöhe dramatisch. Eine Handproduktion von Büchern ist immer sehr teuer! Die Druckerei und Binderei ist auch unendlich viel schneller - nur als Beispiel: Ein Handbuchbinder schafft vielleicht etwa 20 Broschuren pro Tag (inkl. Trockenzeit). Clausen & Bosse (eine »Buchfabrik« im Norden Deutschlands) produziert etwa 1 Mio. Bücher pro Tag!

Ich hoffe, ich konnte Dir kleine Einblicke in den Prozess geben. Es ist alles andere als einfach, ein professionelles (also auch gut verkaufbares) Ergebnis zu erreichen.
Ich rate Dir eher davon ab. Wenn Du wirklich als Autor arbeiten möchtest, dann konzentriere Dich auf das Autorendasein und bezahle eben andere für den Rest. Als Autor besser zu werden und produktiv zu sein, ist schon eine Lebensaufgabe für sich …

Gruß
Tobias

Wie jeder weiß, ist die wohl gängigste Buchform für Romane das
Taschenbuch.

Das würde ich so nicht unbedingt sagen … Auch hier gilt: Es kommt darauf an. Natürlich gibt es viele Taschenbuch-Neuerscheinungen. Der »übliche« Weg ist allerdings zunächst das Hardcover und dann erst das Taschenbuch. Damit ist insgesamt mehr Umsatz möglich, da es auch viele Leute gibt, die sich niemals ein Taschenbuch ins Regal stellen würden, sondern stets nur ein gut gemachtes Hardcover.

Hi, Du schreibst nichts über Auflage, Format, Seitenzahl, nur Text oder auch Bilder; farbig oder schwarz? Sorry, liest sich alles recht blauäugig. Es gibt aber Verlage, Druckereien im Netz, die sich auf so etwas spezialisiert haben. Also einfach mal googeln und anfragen, was es kostet, wenn Du dort…u.s.w.
Vielleicht kommst Du damit erst mal weiter.

Schönen Tag noch,
Alex

hI Doney,
mit selber-drucken kenn ich mich leider nicht aus. Die größte Frage ist allerdings: wie kriegst du dein Buch verkauft? Ein Verlag übernimmt ja auch den Vertrieb deines Buches, wenn du alleine bei den Buchhändlern anklopfst, hast du es schwer!

Alles Gute!

Hallöchen!

Ich will Dich ja nicht entmutigen, ich finde es ja löblich, dass heute noch jemand alles selbst machen möchte… aber die Frage, ob sich das lohnt lässt sich doch m.E. unabhängig von Auflage beantworten: nein. Es ist nicht rentabel, Du müsstest Papier in rauen Mengen besorgen und Dir eine Menge know-how aneignen, ganz zu Schweigen von einem vernünftigen Drucker bzw. einer Druckmaschine - zumindest wenn wir hier von „echten Taschenbüchern“ und nicht Magisterarbeitsdrucken sprechen kommt auch noch das Wissen um die richtige Klebebindung dazu… eine Wissenschaft für sich, solange Du nicht maschinell produzieren kannst.

Außerdem ist die Fragestellung oben schon ein wenig gleichmacherisch: das Zustandekommen einer Inverlagnahme ist nicht nur verlustschmälernd für den Autor, sondern bringt neben der Drucklegung auch noch den Vorteil, das Verlage eben über Vertriebsnetze verfügen, die eine Verbreitung erst möglich machen. Die Annahme, man könne selbst einfach so ein Buch auf den Markt bringen hat schon manchen Autor in den Ruin getrieben, denn es ist nicht so einfach, den Leser zu erreichen, trotz Internet und gutem Buch. Manchmal lohnt es sich also, auf einige Prozente zu verzichten - zumindest, wenn man über den Freundes- und Bekanntenkreis hinaus will.

Wenn das für Dich keine Lösung ist, würde ich es mit einer Online-Druckerei probieren. Hier könnte man bei Abnahme einer gewissen Menge vielleicht tatsächlich unter den BOD-Preis kommen.

Viel Glück auf jeden Fall!

Hallo Doney,
der erste Ansatz läuft folgender Massen: Entwurf des Buches,4-5 Seiten lang, an Verlage senden. Ist ein Verlag interessiert? Beim Zustandekommen eines Vertrags NICHT zurücklehnen, sondern das Buch schreiben! Verdienst 3-4% des Ladenpreises.

Der zweite Ansatz Book-on-Demand und Eigenvertrieb, problematisch, da Du die Logistik aufbauen mußt. Mit ISBN-Nummer beantragen, Aquisition von Barsortimentern und Buchhandlungen etc. Vorteil: Höherer Verdienst, Nachteil: Viel Arbeit, steuerlicher Mehraufwand.

der 3. Ansatz, Sparversion, Im Copyshop drucken und binden lassen, bei Amazon Marketplace, Ebay reinstellen, gucken was passiert. Diesen Weg ist Bärbel Mohr mit ihrem Buch „Bestellungen beim Universum. Ein Handbuch zur Wunscherfüllung“ vorgegangen. Irgendwann fiel es einem Verleger in die Hände, der hat es gedruckt und es wurde zu einer Millionen-Auflage.

Am wenigsten Arbeit hast Du mit dem Finden eines Verlages und der 4% Lösung. Ist Dein Buch richtig gut? Dann such Dir einen grossen Verlag. Dann hast Du mehr Zeit um das 2. Buch anzufangen:wink:

Nehmen wir also an, ich würde mich dazu entschließen, meine Bücher selbst zu drucken und zu binden:
Mach das bloss nicht. Geh zum nächsten Copy-shop.

  1. Lohnt sich das ganze im Vergleich zu BoD oder zur
    Verlagslösung? Nein, auf keinen Fall.

Viel Erfolg
Gruss vom Tobias

Die Anfrage ist zu komplex, ohne Hintergründe zu kennen. Nur so viel: Ein Eigendruck würde sich niemals lohnen (es gibt in der Slowakei Druckereien die für 5 Euro pro Stück s/w produzieren). Taschenbücher sind wohl gängige Formate, gestatten aber keine hohen Preise. Für Werbung ist eine clever Online-Strategie der kostengünstigste und wirksamste Weg.

Beste Grüsse
M. De Micheli

Nehmen wir also an, ich würde mich dazu entschließen, meine Bücher selbst zu drucken und zu binden:

  1. Was brauche ich alles?
  2. Taschenbücher bestehen meist aus billigerem, holzhaltigem
    Papier. Wo bekommt man solches Papier
  3. Was ist mit der Tinte? Wie kann man da sparen?

Also zu 1 bis 3 Deiner Fragen kann ich Dir nur raten, wenn Du es mit einer sehr kleinen Auflage erstmal selbst versuchen willst ohne Verlag, dann verwerfe die Idee es selbst auszudrucken, such Dir eine günstige Druckerei im Internet (Digitaldruck wenn es um Auflagen von weniger als 100 Bücher geht) und schick das druckfertige pdf direkt an die Internetdruckerei.

  1. Lohnt sich das ganze im Vergleich zu BoD oder zur
    Verlagslösung?

Ich kann mir nicht vorstellen dass sich das Selbstdrucken (also selbst Papier kaufen, ausdrucken, binden bzw. binden lassen, bewerben, vertreiben…) lohnt. Im Selbstverlag veröffentlichen, aber nicht selbst ausdrucken, sondern Druckerei suchen bzw. BoD drucken lassen: wirklich lohnen ist die Frage, wenn es ein super Buch wird, vielleicht hast Du Glück, aber vor allem das Vermarkten ist schwierig. Buchhandlungen und so tun sich sehr schwer mit Selbstverlag-Büchern. Wenn Du es dennoch versuchen willst: es gibt genug günstige Digitaldruckereien oder wenn Du „viele“ Bücher (das ist immer relativ, aber ab ca. 200 Stück lohnt sich Offsetdruck wirklich) drucken willst auch recht günstige Offsetdruckereien. Das Buch sollte auch eine ISBN haben und wenn Du es richtig vermarkten willst (und nicht nur 20 Stück an Freunde verkaufen willst) dann brauchst Du auch Barcodes. Wenn Du alles im Selbstverlag durchziehen willst dann musst Du Dich auch schlau machen bzgl. Steuern.
Ich denke Du solltest erstmal schauen ob nicht ein netter kleiner Verlag ohne große Zuschüsse Deinerseits Dein Manuskript nimmt.
Viel Glück!!
Ich1974

MfG Doney

Wie jeder weiß, ist die wohl gängigste Buchform für Romane das
Taschenbuch.