Ja, insbesondere bei Linienflügen.
Das Stichwort ist hier relative Geschwindigkeit des Flugzeugs zur umgebenden Luft. Also, wie schnell bewegt sich das Flugzeug im Medium Luft.
Wie du richtig sagst, benötigt das Flugzeug eine gewisse Geschwindigkeit um ausreichend Auftrieb für den Start/Flug zu haben. Bei Gegenwind ist dies schon bei geringen Geschwindigkeiten (relativ zum Boden) der Fall. Bei Rückenwind entsprechend andersherum.
Zum Starten/Landen:
Angenommen, das Flugzeug startet stets mit gleicher Leistung, das heißt es hat nach einer gewissen Rollbahnlänge stets die gleiche Geschwindigkeit. Bei Gegenwind addiert sich dann aber die Geschwindigkeit der sich bewegenden Luft auf die andere drauf und das Flugzeug erreicht schon früher die nötige Startgeschwindigkeit. Beim Landen ist es genau andersherum und das Flugzeug landet bereits mit geringer Geschwindigkeit und kann so gefahrenlos bremsen.
Im Flug:
Genau das gleiche Spiel, hier hat das Flugzeug eine gewisse Mindestgeschwindigkeit relativ zur Luft. Da sich diese jedoch bei Rückenwind ebenfalls auf den Zielort zubewegt addiert sich diese Komponente auf die Geschwindigkeit des Flugzeugs relativ zum Boden. Also ist das Flugzeug bei Rückenwind schneller. Umgekehrt bei Gegenwind langsamer.
Treibstoff:
In dem beschriebenen Fall ist der Treibstoff außer Acht gelassen und unter Annahme konstanter Geschwindigkeit argumentiert worden. Da das Flugzeug nun aber bei gleichem momentanen Kraftstoffverbrauch (dafür zählt nur die Relativbewegung in der Luft) eine kürzere Zeit fliegt, wird insgesamt weniger Kerosin verbraucht. Da nun aber bei der Landung möglichst wenig Treibstoff in den Tanks sein soll (Sicherheit), wird bei Rückenwind zusätzlich die relativgeschwindigkeit zur Luft erhöht. Dadurch fliegt das Flugzeug zwar schneller, aber auch uneffizienter, wodurch wiederum der Kraftstoff entsprechend reduziert wird. Bei Rücknwind hingegen wird langsamer geflogen, um effizienter zu sein als normalerweise.
Dadurch ergibt sich ein deutlicher Unterschied in der Flugzeit bei Gegen- bzw. Rückenwind.
Deine Überlegung war also beide Male richtig, nur hast du es falsch verknüpft, da beim Starten und Landen auch die Geschwindigkeit relativ zum Boden entscheident ist.