Noten

Hallo,

kann mir jemand sagen, wie die Bezeichnungen für die Noten im Deutschen entstanden sind bzw. wer das festgelegt hat, welche Note wie heißt?

Außerdem würde mich interessieren, warum es in der Tonleiter zwei Halbtonschritte gibt. Wer hat dieses System so festgelegt?

Gruß,
Sandra

Hallo,

kann mir jemand sagen, wie die Bezeichnungen für die Noten im
Deutschen entstanden sind bzw. wer das festgelegt hat, welche
Note wie heißt?

Man hat die Noten einfach nach dem Alphabet benannt: A,B,C,D,E,F,G,H. Später ist die Reihe noch etwas umgedreht zu c,d,e,f,g,a,h.

Außerdem würde mich interessieren, warum es in der Tonleiter
zwei Halbtonschritte gibt. Wer hat dieses System so
festgelegt?

Schwierige Frage. Muß mal nachschlagen, wie man das in wenigen Sätzen erklären kann.
Gruß
Dieter

Hallo,

kann mir jemand sagen, wie die Bezeichnungen für die Noten im
Deutschen entstanden sind bzw. wer das festgelegt hat, welche
Note wie heißt?

Man hat die Noten einfach nach dem Alphabet benannt:
A,B,C,D,E,F,G,H. Später ist die Reihe noch etwas umgedreht zu
c,d,e,f,g,a,h.

Warum wurde denn die Reihe verdreht? Und wer hat sie zum ersten Mal benutzt und verwendet? Und: wann ist das entstanden?

Außerdem würde mich interessieren, warum es in der Tonleiter
zwei Halbtonschritte gibt. Wer hat dieses System so
festgelegt?

Schwierige Frage. Muß mal nachschlagen, wie man das in wenigen
Sätzen erklären kann.
Gruß
Dieter

Hallo,

kann mir jemand sagen, wie die Bezeichnungen für die Noten im
Deutschen entstanden sind bzw. wer das festgelegt hat, welche
Note wie heißt?

Man hat die Noten einfach nach dem Alphabet benannt:
A,B,C,D,E,F,G,H. Später ist die Reihe noch etwas umgedreht zu
c,d,e,f,g,a,h.

Warum wurde denn die Reihe verdreht?

b und h galten früher als Varianten eines Tones. „b rotundum“ (unser b) und „b quadratum“ (unser h). Aus dem „b rotundum“ entstand unser heutiges vorzeichen „b“ und aus dem „b quadratum“ unser Auflösungszeichen.

Und wer hat sie zum

ersten Mal benutzt und verwendet?

Guido von Arezzo (+ um 1050) kannte die Bezeichnungen schon. Damals ging die Tonleiter so:
A B C D E F G a b c d e f g aa bb cc dd ee

Und: wann ist das

entstanden?

Außerdem würde mich interessieren, warum es in der Tonleiter
zwei Halbtonschritte gibt. Wer hat dieses System so
festgelegt?

So schwierig wie die Frage: Wer hat das Rad erfunden?
Die Tonleiter entwickelte sich eben so. (schon die Griechen hatten sog. Tetrachorde, in denen die Intervallfolge 1-1-1/2 war. Aus zwei solchen Tetrachorden entsteht dann unsere Tonleiter.
Außerdem: Eine Tonleiter mit z.B. nur Ganztonschritten wäre ziemlich langweilig, da alle Töne austauschbar sind. Durch die Verwendung von Halbtonschritten kann man musikalische Spannung aufbauen.
Gruß
Dieter

Hallo Dieter!
Vielen Dank, Du hilfst mir sehr weiter. Ich hoffe, ich darf nochmal bohren:

b und h galten früher als Varianten eines Tones. „b rotundum“
(unser b) und „b quadratum“ (unser h). Aus dem „b rotundum“
entstand unser heutiges vorzeichen „b“ und aus dem „b
quadratum“ unser Auflösungszeichen.

Und woher stammt das Kreuz?

Und wer hat sie zum

ersten Mal benutzt und verwendet?

Guido von Arezzo (+ um 1050) kannte die Bezeichnungen schon.
Damals ging die Tonleiter so:
A B C D E F G a b c d e f g aa bb cc dd ee

Und: wann ist das

entstanden?

Außerdem würde mich interessieren, warum es in der Tonleiter
zwei Halbtonschritte gibt. Wer hat dieses System so
festgelegt?

So schwierig wie die Frage: Wer hat das Rad erfunden?
Die Tonleiter entwickelte sich eben so. (schon die Griechen
hatten sog. Tetrachorde, in denen die Intervallfolge 1-1-1/2
war. Aus zwei solchen Tetrachorden entsteht dann unsere
Tonleiter.
Außerdem: Eine Tonleiter mit z.B. nur Ganztonschritten wäre
ziemlich langweilig, da alle Töne austauschbar sind. Durch die
Verwendung von Halbtonschritten kann man musikalische Spannung
aufbauen.

Aber sind die Abstände zwischen Tönen nicht durch die physikalischen Gesetze der Akkustik festgelegt? Man kann doch nicht willkürlich sagen, das ist jetzt ein Halb- und das ein Ganztonschritt, oder doch? Da müßte doch immer zwischen zwei Tönen ein Halbtonschritt sein?
Und: wie kommt es zu der Unterscheidung von Dur und Moll - und seit wann?

Gruß
Dieter

Hallo Sandra!

Vielen Dank, Du hilfst mir sehr weiter. Ich hoffe, ich darf
nochmal bohren:

klar! Ich hoffe, ich kann dir weiterhelfen!

b und h galten früher als Varianten eines Tones. „b rotundum“
(unser b) und „b quadratum“ (unser h). Aus dem „b rotundum“
entstand unser heutiges vorzeichen „b“ und aus dem „b
quadratum“ unser Auflösungszeichen.

Und woher stammt das Kreuz?

Keine Ahnung. Sollte ich das irendwann mal erfahren, meld ich mich.

Aber sind die Abstände zwischen Tönen nicht durch die
physikalischen Gesetze der Akkustik festgelegt? Man kann doch
nicht willkürlich sagen, das ist jetzt ein Halb- und das ein
Ganztonschritt, oder doch? Da müßte doch immer zwischen zwei
Tönen ein Halbtonschritt sein?

Also:

  1. Erklärung: Hast du schon mal was von der Obertonreihe gehört? Das ist so: Bei jedem Ton klingt in Wirklichkeit nicht nur EIN Ton, sondern viele verschiedene. Diese Klangzusammenstellung ist physikalisch begründet. Beispiel: Du spielst (singst,geigst,trompetest,…) den Ton C. Dann klingen folgende Töne mit: c,g,c1,e1,g1,b1,c2,d2,e2,fis2,g2,a2,b2,h2,c3,…
    (ich hoffe du verstehst die Notenbezeichnungen (Die Ziffer gibt die Oktave an)). Die oberen Obertöne klingen nur sehr leise mit. (Übrigens machen diese Obertöne auch den eigentlichen „Klnag“ eines Instrumentes aus. Eine Stimgabel oder ein einfacher Computer-Ton [Sinus-Schwingung] hat keine Obertöne. Bei manche Instrumente klingen mehr diese, bei anderen mehr jene Obertöne stärker mit).
    In dieser Obertonreihe ist bereits die Tonleiter enthalten.

  2. Erklärung:
    Kennst Du ein Monochord? Das ist ein „Instrument“, das hatten schon die alten Griechen und haben damit Experimente gemacht. Es besteht aus einem Klnagkörper und einer („Mono“) Saite. (Denk dir ne Gitarre, funktioniert so ähnlich). Also mit diesm Monochord haben die Griechen Versuche angestellt. Nehmen wir an, die Saite erzeugt den Ton C. Halbieren wir die Saite (wie an einem Griffbrett einer Gitarre), dann klingt nicht mehr C, sondern die Oktave c. Nehmen wir 2/3 der Saite klingt die Quinte g. Nehmen wir 3/4 klingt die Quarte c1. Bei 4/5 klingt die Terz e1. (Eben die Obertonreihe). Da die alten Griechen Zahlenspiele so liebten und in allem, das sich mit ganzen Zahlenverhältnissen darstellen ließ, etwas göttliches sahen, kam so die „ideale Tonleiter“ dabei heraus. (Eben mit den Halb- und Ganztonschritten).

Und: wie kommt es zu der Unterscheidung von Dur und Moll - und
seit wann?

Die Griechen entwickelten dann erstmal die sogenannten Kirchentonarten, indem sie Tonleitern auf jedem Ton der Tonleiter aufbauten.

  1. Ionisch: cdefgahc (unser heutiges Dur)
  2. Dorisch: defgahcd
  3. Phrygisch: efgahcde
  4. Lydisch: fgahcdef
  5. Mixolydisch: gahcdefg
  6. Äolisch: ahcdefga (unser heutiges moll)
  7. Lokrisch: hcdefgah

Spiel die Tonleitern am Klavier (oder besser: hör die Stücke an, die in den entsprechenden Tonarten gesschrieben sind, dann erkennst du schnell,daß jede Tonleiter ihre eigene Charakteristik hat. Aus diesem Grund ist zum Beispiel das Lokrische nie „zum Einsatz“ gekommen, weil es eben ganz seltsam klingt.
In der Renaissance ging dann die Entwicklung zu unseren heutigen Tonarten moll und Dur. Warum, das füllt dann eine neue Seite…
Gruß
Dieter

Hallo!

Die Griechen entwickelten dann erstmal die sogenannten
Kirchentonarten, indem sie Tonleitern auf jedem Ton der
Tonleiter aufbauten.

Nein. Die „guten alten Griechen“ kannten zwar einen Vorrat an Tonleitern, den sie nach verschiedenen Landschaften benannten (Ion…). Leider sind die antiken Bezeichnungen nicht mit unseren Kirchentonarten identisch.
Ebensowenig hiessen die Töne bei Guido von Arezzo „CDEFGAHC“. Er nannte sie „Ut Re Mi Fa So La“, entsprechend den Silben eines lateinischen Chorals, wobei auf jede Silbe ein neuer Ton kommt. (Später wurde aus „Ut“ „Do“ und es kam das „Si“ hinzu.) Das von Guido v. A. begonnene System von Tonleitern wurde nach und nach erweitert; man sprach im Mittelalters vom vom „ersten“ bis zum „siebten“ Modus. Erst seit der Renaissance sind die Begriffe Dorisch, Lydisch etc. üblich, die den heutigen Kirchentonleitern entsprechen.
Das Dur-Moll-System hat sich endgültig mit der temperierten Stimmung (siehe Archiv) durchgesetzt, weil man damit die selbe Art von Tonleiter, z.B. Dur, durch allen Tonarten spielen konnte, was ein anderes, für uns eingängigereres Komponieren als mit den auf einen Grundton fixierten Kirchentonarten ermöglichte.

Zu deiner Ausgangsfrage: Nicht alle Tonleitern bestehen aus einer Folge von Ganz- und zwei Halbtonschritten. Das harmonische Moll z.B. hat eine übermässige Sekunde; im „Zigeunermoll“ gibt es drei Halbtonschritte.

Jan

Hallo!

Die Griechen entwickelten dann erstmal die sogenannten
Kirchentonarten, indem sie Tonleitern auf jedem Ton der
Tonleiter aufbauten.

Nein. Die „guten alten Griechen“ kannten zwar einen Vorrat an
Tonleitern, den sie nach verschiedenen Landschaften benannten
(Ion…). Leider sind die antiken Bezeichnungen nicht mit
unseren Kirchentonarten identisch.

Gut: bei den Griechen war dorisch=phrygisch und umgekehrt, aber sonst stimmts!

Das Dur-Moll-System hat sich endgültig mit der temperierten
Stimmung (siehe Archiv) durchgesetzt, weil man damit die selbe
Art von Tonleiter, z.B. Dur, durch allen Tonarten spielen
konnte, was ein anderes, für uns eingängigereres Komponieren
als mit den auf einen Grundton fixierten Kirchentonarten
ermöglichte.

Die Kirchentonarten waren nie auf einen Grundton fixiert(wenn du einen Grundton einer bestimmten Frequenz meinst), man konnte die auch transponieren. Erst sehr viel später hat sich ein Kammerton a’=440 Hz global durchgesetzt.
Mit Bach entwickelte sich die heute übliche gleichstufige Stimmung. Aber Bach hat auch mit der nicht-gleichstufigen Stimmung komponiert, auch in verschiedenen Tonarten.

Zu deiner Ausgangsfrage: Nicht alle Tonleitern bestehen aus
einer Folge von Ganz- und zwei Halbtonschritten. Das
harmonische Moll z.B. hat eine übermässige Sekunde; im
„Zigeunermoll“ gibt es drei Halbtonschritte.

Natürlich gibt es noch ganz andere Skalen: Pentatonik, Tonleitern mit übermäßigen Schritten (Messiaen), oder Tonleitern mit Vierteltönen. Die sind jedoch alle etwas „exotisch“ und kommen selten vor. Aber unser heutiges Tonsystem (wenn wir nicht von avantgardistischer neuer Musik sprechen) gründet sich immer noch auf Dur und moll.

Gruß
Dieter

Hallo, Sandra!

Ich will hier keine grosse Antwort geben, sondern Dir einen Tip geben:

Imogen Holst, ein Komponist des 20. Jahrhunderts, hat ein kleines Buechlein mit dem Titel „Das ABC der Musik. Grundbegriffe, Harmonik, Formen, Instrumente“ geschrieben. Das gibt es zum einen in vielen Bibliotheken, zum anderen fuer 10 DM als Reclam-Heftchen zu kaufen.
Ist sowohl eine schoene Einfuehrung - auch in solche Fragen, die Du angesprochen hast, - als auch ein nettes Nachschlagewerk, solange es nicht zu speziell wird.

Gruesse,
Vlado

Gut: bei den Griechen war dorisch=phrygisch und umgekehrt,
aber sonst stimmts!

ja, und lydisch gleich äolisch. Will nur sagen dass die These vom Gang der Musik Griechen - Mittelalter - Dur/Moll nicht so einfach passt, auch wenns so schön wäre.

Gruß
Jan