Hallo Sandra!
Vielen Dank, Du hilfst mir sehr weiter. Ich hoffe, ich darf
nochmal bohren:
klar! Ich hoffe, ich kann dir weiterhelfen!
b und h galten früher als Varianten eines Tones. „b rotundum“
(unser b) und „b quadratum“ (unser h). Aus dem „b rotundum“
entstand unser heutiges vorzeichen „b“ und aus dem „b
quadratum“ unser Auflösungszeichen.
Und woher stammt das Kreuz?
Keine Ahnung. Sollte ich das irendwann mal erfahren, meld ich mich.
Aber sind die Abstände zwischen Tönen nicht durch die
physikalischen Gesetze der Akkustik festgelegt? Man kann doch
nicht willkürlich sagen, das ist jetzt ein Halb- und das ein
Ganztonschritt, oder doch? Da müßte doch immer zwischen zwei
Tönen ein Halbtonschritt sein?
Also:
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Erklärung: Hast du schon mal was von der Obertonreihe gehört? Das ist so: Bei jedem Ton klingt in Wirklichkeit nicht nur EIN Ton, sondern viele verschiedene. Diese Klangzusammenstellung ist physikalisch begründet. Beispiel: Du spielst (singst,geigst,trompetest,…) den Ton C. Dann klingen folgende Töne mit: c,g,c1,e1,g1,b1,c2,d2,e2,fis2,g2,a2,b2,h2,c3,…
(ich hoffe du verstehst die Notenbezeichnungen (Die Ziffer gibt die Oktave an)). Die oberen Obertöne klingen nur sehr leise mit. (Übrigens machen diese Obertöne auch den eigentlichen „Klnag“ eines Instrumentes aus. Eine Stimgabel oder ein einfacher Computer-Ton [Sinus-Schwingung] hat keine Obertöne. Bei manche Instrumente klingen mehr diese, bei anderen mehr jene Obertöne stärker mit).
In dieser Obertonreihe ist bereits die Tonleiter enthalten.
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Erklärung:
Kennst Du ein Monochord? Das ist ein „Instrument“, das hatten schon die alten Griechen und haben damit Experimente gemacht. Es besteht aus einem Klnagkörper und einer („Mono“) Saite. (Denk dir ne Gitarre, funktioniert so ähnlich). Also mit diesm Monochord haben die Griechen Versuche angestellt. Nehmen wir an, die Saite erzeugt den Ton C. Halbieren wir die Saite (wie an einem Griffbrett einer Gitarre), dann klingt nicht mehr C, sondern die Oktave c. Nehmen wir 2/3 der Saite klingt die Quinte g. Nehmen wir 3/4 klingt die Quarte c1. Bei 4/5 klingt die Terz e1. (Eben die Obertonreihe). Da die alten Griechen Zahlenspiele so liebten und in allem, das sich mit ganzen Zahlenverhältnissen darstellen ließ, etwas göttliches sahen, kam so die „ideale Tonleiter“ dabei heraus. (Eben mit den Halb- und Ganztonschritten).
Und: wie kommt es zu der Unterscheidung von Dur und Moll - und
seit wann?
Die Griechen entwickelten dann erstmal die sogenannten Kirchentonarten, indem sie Tonleitern auf jedem Ton der Tonleiter aufbauten.
- Ionisch: cdefgahc (unser heutiges Dur)
- Dorisch: defgahcd
- Phrygisch: efgahcde
- Lydisch: fgahcdef
- Mixolydisch: gahcdefg
- Äolisch: ahcdefga (unser heutiges moll)
- Lokrisch: hcdefgah
Spiel die Tonleitern am Klavier (oder besser: hör die Stücke an, die in den entsprechenden Tonarten gesschrieben sind, dann erkennst du schnell,daß jede Tonleiter ihre eigene Charakteristik hat. Aus diesem Grund ist zum Beispiel das Lokrische nie „zum Einsatz“ gekommen, weil es eben ganz seltsam klingt.
In der Renaissance ging dann die Entwicklung zu unseren heutigen Tonarten moll und Dur. Warum, das füllt dann eine neue Seite…
Gruß
Dieter