Wert eines Jesusbildes von E.Hader ermitteln

Kultur & Gesellschaft Bildende Künste
#1

Hallo liebe Gemeinde,

ich bräuchte mal einen Rat zu einem Gemälde das wir geerbt haben. Und zwar ist es Gemälde von E. Hader in den Maßen ca. 2.40 m x 1.20 m, auf Leinwand gemalt, ich denke mal das es ein Ölgemälde ist.
In der unteren rechten Ecke steht „E.Hader.pxt 1902“.
Wie geht man am besten vor um den Wert des Bildes zu ermitteln? Das gestaltet sich auch schwierig bei der Größe das Teil mal eben schnell zu einer Galerie oder so zu bringen.
Bin für alle Ratschläge dankbar. Ach so, ich komme aus Oranienburg (bei Berlin).

Gruß Dennis

#2

Hallo Dennis,
da kann nur ein Fachmensch helfen. Ich würde mal nach Museen schauen, die Kunst dieser Zeit zeigen und dort nachfragen, ob jemand eine Begutachtung vornehmen würde, zumindest erst mal mithilfe von Fotos und allen bekannten Infos über die Herkunft des Werkes. Das ist kein selbstverständlicher Service, es kommt aber vor, dass wissenschaftlich/kuratorisch arbeitende Kunsthistoriker evtl gegen eine kleine Gebühr oder Aufwandsentschädigung eine Einschätzung vornehmen. Das ist dann zwar nicht direkt eine genaue Wertbestimmung, aber zumindest erfährt man, ob das Werk grundsätzlich eher interessant und wichtig ist oder eher unbedeutend. Möchte man das gute Stück keinesfalls behalten und einen angemessenen Preis dafür bekommen, führt der nächste Schritt zum Kunsthandel und da befindet man sich auf dem freien Markt, wo Preise nicht nur nach kunsthistorischem Wert bemessen werden, sondern maßgeblich durch Angebot und Nachfrage. Da hilft auch nur die Recherche, welche Galerien oder Auktionshäuser auf solche Kunst spezialisiert sind. Ob das Bild überhaupt für den Kunsthandel interessant ist, sollte der unabhängige Sachverständige im Museum einschätzen können. Falls ja, würde ich mir Angebote einholen und das beste aussuchen. Ein Händler bietet natürlich nur etwas, wenn er darauf spekuliert, die Ware selbst teurer weiterverkaufen zu können, oder er bietet die Vermittlung des Verkaufs an gegen eine Provision. Als Laie ein Kunstwerk selbst für einen Höchstpreis zu verkaufen, ist eher unwahrscheinlich. Will das Bild keiner haben, bleibt nur noch der Weg zum Trödler, der ein paar Euro übrig hat:smile:
Soweit von mir, Grüße Canaletto

#3

Danke Dir, hab auch das Bild mal hier hochgeladen
http://s7.directupload.net/file/d/3050/g8ucn89v_jpg.htm
Gruß Dennis

#4

lieber dennis,

du kannst das bild ja auch fotografieren und z.b. bei auktionshäusern oder museen fragen, wenn es nicht transportabel ist.

lg, ljubow

#5

Hallo Dennis!
Ernst Hader : Eine klar deklarierte Reproduktion?
Ernst Hader (1866-1922, tätig 1866-92) war ein begnadeter Maler der durch Genre- und Landschaftsbilder und unzählige perfekte Porträts von vielen berühmten Persönlichkeiten seiner Zeit bis heute sehr geschätzt.
Schon zu seinen Lebzeiten wurden seine Bilder oft abgemalt, kopiert gefälscht und noch heute werden seine Werke gerne und in großen Stückzahlen reproduziert. Die idyllischen ländlichen Szenen und Landschaften sind sind sehr dekorativ und die Porträts der bekannten Persönlichkeiten sind die absoluten Klassiker.

Die klar deklarierte Reproduktion:
Bei Reproduktionen von Gemälden kennzeichnet der Zusatz „p.“ (auch pin., pxt., pinx.) den ursprünglichen Maler und wird hinter seinen Namen gesetzt.
Es ist die Abkürzung für pinxit (lat. „er hat gemalt“) ist. Das ist für den Laien etwas ungewöhnlich weist aber die meist historische „klar deklarierte Reproduktion“ aus. Dieses sind von Hand gemalte, meist dem Original recht nahe kommende Kopien. „E.Hader.pxt 1902“ bedeutet also: „Im Jahre 1902 gemalt nach dem Vorbild von E. Hader“. Ob das Bild wirklich in dieser Zeit gemalt wurde ist damit nicht gewiss.
Wurde die Reproduktion von einem Schüler oder auf Wunsch des Kunden oder anerkannten Maler angefertigt, so findet man hin und wieder auf der Rückseite des Bildes seine Signatur und / oder noch andere Hinweise (Auftraggeber, Anlass).

Der Aufwand herauszufinden ob es sich um wirklich eine historische Reproduktion ist und welchen Wert sie hätte, steht meines Erachtens nicht im Verhältnis zu einem noch völlig unbestimmten Verkaufserlös. Ein Käufer würde immer die Relation zu einer modernen Reproduktion sehen, die sich im Bereich von ca. 100-200… Euro bewegen dürfte, zumal der Markt mit Kopien (z.B. aus China) überhäuft wird.
Wenn für Sie an diesem Bild ein Erinnerungswert verbunden ist, oder mit dem Verkauf ein ungewöhnlicher dekorativer Effekt verloren ginge, so rate ich Ihnen, das Bild zu behalten.
Mit besten Grüßen
Fachwissen, kunst-kreativ. de

#6

Hallo Dennis,

leider kann ich Dir gar nicht helfen, ich bin zwar Malerin aber habe so gar keine Ahnung von „Kirchenbildern“.

Gruß Möwe 1

#7

Danke schön an alle, ich habe hier in Berlin ne Stelle gefunden, wo kostenlose Schätzungen vorgenommen werden.
Mals schauen was da raus kommt.

Gruß Dennis