Drehbank Type? Spindellager?

Hallo,
Ich habe eine alte Drehbank (wirklich sehr alt). Darauf steht absolut keine Typennummer oder Firma.
Einzig beim Schalthebel für den Längsvorschub ist eine Plankette, auf der „Auf“ und „Zu“ steht.
Alle Schrauben an der Drehbank sind Zoll.

Mit der Drehbank hab ich folgendes Problem:
Das Vordere Spindellager (Nachstellbares Gleitlager) hat Spiel und lässt sich nicht mehr nachstellen (schon ganz angespannt).
Das Lager ist außen konisch und auf einer Seite eingeschnitten. Indem man es in den Lagerbock zieht (Mit Spannmutter) kann man es so „Zusammenquetschen“.
Die Spindel hat, wenn man in das zum Ölen vorgesehene Loch schaut Riefen.
Wenn ich jetzt ein Lager woher bekommen würde, würde es ja nichts bringen, da die Welle angegriffen ist?
Ich hätte mir vorgestellt die Spindel auszubauen und in eine Andere Drehbank einzuspannen, rundzuschleifen und ein Lager zu Drehen.
Geht das?

MFG
Fritz

Hallo Fritz
Schrauben in Zoll zu bekommen, geht das?
Oder mal andersherum, gehen „tut“ alles, aber der Aufwand muß stimmen.
Ich habe mal eine preiswerte Drehbank aus China nach DIN gesehen, das wäre doch schon viel billiger und was das Arbeiten betrifft, viel effizienter.
Wenn Du die Spindel rundschleifen läßt, ein Lager suchst, was da reinpasst, kommst Du leicht auf die Kosten einer neuen oder guten gebrauchten Maschine.
Die Spindel auf einer Drehbank nachzuschleifen ist zwar denkbar, aber auf einer Rundschleifmaschine besser in der notwendigen Toleranz herzustellen.
Was das original Lager betrifft, so ist zu sagen:
Welle und Lager müssen genau passen, ohne Riefen sein(hat wohl gefressen).
Dreck oder mangelnde Schmierung führen meist sofort zur Zerstörung.
Und dann muß der Werkstoff genau passen. Beim Werkstoff gibt es zum Beispiel welche aus Blei(Lagermetall) mit stützender Struktur. Hier kann man nicht unbedingt Lagerbronze einsetzen.
Überhaupt ist ein Gleitlager bei einer Spindellagerung schlechter als eine mit Wälzlagern. Passende Wälzlager sind sehr teuer, aber vielleicht reicht zufällig eins aus einem PKW-Rad?
Im Prinzip geht aber reparieren, nur muß unter anderem dazu einiges untersucht werden, und eine Fachfirma nimmt dafür ganz schön.
MfG
Matthias

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Moin,

Geht das?

Ja, ich denke, das dürfte fuktionieren. Allerdings solltest du dir vorher genau überlegen welches Passmaß du herstellst.
Eine Welle mit Riefen im Schmierbereich/Lagerbereich zu betreiben ist erstmal eine ziemlich schlechte Idee, also müssen die Riefen weg. Dann darfst du dir allerdings auch eine neue Lagerung einfallen lassen. Ich schließe mich meinem Vorredner an, dass wohl ein Wälzlager hier die klügere Wahl wäre. Wenn du die Lager austauschst, dann musst du dir Gedanken über Lagerpassung, Fest-Loslagerung und welche Seite des Lagers festgesetzt wird.
Mit welchen Kosten das ganze entsprechend verbunden wäre, kann ich dir nicht sagen, aber das Schleifen einer Spindel dürfte wohl günstiger sein als eine neue Drehbank. Danach brauchst du nur noch ein (oder zwei) Wälzlager und etwas Zeit.

Gruß
Duke

Mit welchen Kosten das ganze entsprechend verbunden wäre, kann
ich dir nicht sagen, aber das Schleifen einer Spindel dürfte
wohl günstiger sein als eine neue Drehbank. Danach brauchst du
nur noch ein (oder zwei) Wälzlager und etwas Zeit.

Hallo

Wir wissen leider nicht welche Maße die Spindel hat, wenn die Spindel in einem Gleitlager gelagert wurde, dürfte kaum Platz für ein anderes Lager vorhanden sein. Um die Lager dort einzubauen müsste wohl der Spindelstock ausgedreht werden. Dazu die Kosten der Lager, wo es auch auf die Ausführung ankommt, dürfte der ganze Umbau wirtschaftlich scheitern lassen.
Persönlich würde ich da sagen, solange die Maschine dreht, lasse sie drehen. Wenn nicht, Schrottpreise sind gerade hoch. Dann eine gebrauchte Drehmaschine als Ersatz anschaffen.

Falls es hier erlaubt ist zu schreiben, sonst bitte löschen, falls der Fritz trotz Allem es mit Lager versuchen will, ich hätte da noch einige hundert größere Lager verschiedener Ausführung und Größe. Da könnte ich für wenig Geld einige abgeben. Aber noch mal, ich rate ab.

Gruß

hartmut

HAllo.
Danke schon mal für die Antworten!
Ein Wälzlager einzubauen geht meiner Ansicht nicht, weil man wirklich den Lagergbock ausdrehen müsste und das Sehr teuer kommen würde.
Die Spindel rundschleifen, und ein Lager zu Drehen wäre mir selbst möglich, da ich einen Bekannten habe der eine Drehbank hat.
Für die Lagerlauffläche: Mit der Drehbank auf 4 oder 5 10tel genau hindrehen und mit einer Reibahle ausreibeb auf das genaue Maß. (hab eine zuhause:smile:dann den Schlitz rein zum Spannen.
Die Drehbank auf den Schrott zu werfen wäre mir viel zu schade, da sie schon lang im Familienbesitz ist und meim Großonkel sie „geliebt“ hat. Von ihm hab ich sie geerbt und daher möcht ich sie zum laufen bringen.

MFG
Fritz

Hallo
Ganz so einfach wird es nicht sein.
Denn…
Das Lager(außen) muß auch außen passen. Leichte Rauigkeiten drücken sich ein und dann passt es schon nicht mehr.
Innen sollten keine Riefen(durch das Reiben) sein, da andernfalls der Öldruck verloren geht.
Dann lieber genau drehen, bzw. ein Schleiftool verwenden.
Ist das Lager konisch oder zylindrisch? Ich denke zylindrisch, wegen der vorhandenen Reibahle.
Das mit dem Schlitz gefällt mir nicht, wegen dem Öldruck, man müßte sich eine Position für den Schlitz aussuchen.
Sicher, das das kein Riss ist?
Die Spindel muß absolut rund und glatt sein, noch ausreichend hart wäre gut usw.
Tuschierpaste kommt bei sowas zur Anwendung.
Ansonsten viel Spaß.
MfG

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Hallo
Ganz so einfach wird es nicht sein.
Denn…
Das Lager(außen) muß auch außen passen. Leichte Rauigkeiten
drücken sich ein und dann passt es schon nicht mehr.
Innen sollten keine Riefen(durch das Reiben) sein, da
andernfalls der Öldruck verloren geht.
Dann lieber genau drehen, bzw. ein Schleiftool verwenden.
Ist das Lager konisch oder zylindrisch? Ich denke zylindrisch,
wegen der vorhandenen Reibahle.
Das mit dem Schlitz gefällt mir nicht, wegen dem Öldruck, man
müßte sich eine Position für den Schlitz aussuchen.
Sicher, das das kein Riss ist?
Die Spindel muß absolut rund und glatt sein, noch ausreichend
hart wäre gut usw.
Tuschierpaste kommt bei sowas zur Anwendung.
Ansonsten viel Spaß.
MfG

Das Lager ist innen Zylindrisch und außen Konisch.
Beim „Reiben“ entstehen doch keine Riefen! Das gibt eine Bessere oberfläche als Drehen.
Das ori. Lager hat ganz sicher einen Schlitz, da es ja zum Nachstellen gehen muss. Der Schlitz ist oben.

MFG
Fritz

Hallo,
Ich hab jetzt an der Drehbank eine Gravierung gefunden, ganz klein und an der Stirnseite des Hauptschlitten:
REV. 2(römisch 2) 23482
und weiter oben steht: REV. X
Ist „Rev“ ein Drehbankhersteller?
Ich hab schon gegoogelt aber man findet nur CD-Player und dergleichen

PS: Ich hab die Spindel ausgebaut und auf der Spindel selbst ist die Nummer 35 eingraviert und auf allen dazugehörigen Teilen die Nummer 482

MFG

Hallo Fragewurm,

Ich hab jetzt an der Drehbank eine Gravierung gefunden, ganz
klein und an der Stirnseite des Hauptschlitten:
REV. 2(römisch 2) 23482
und weiter oben steht: REV. X

Rev steht für Revision.
Das ist eine Versionsnummer der Konstruktion.

REV. II
besagt also, dass die Originalkonstruktion 2 mal Überarbeitet wurde.

REV. X wäre die 10te Änderung.

Früher waren die Herstellungstoleranzen wesentlich gröber als heute. Deshalb hat man bei der Serienfertigung sich aus dem Haufen Teile zusammengesucht, welche zusammen grob die nötigen Passungen ergeben haben. Danach hat man dann diese Teile, normalerweise in Handarbeit, nachbearbeitet, sodass sie zusammenpassten.
Geleitlager und z.B. die Wangen deiner Drehbank, wurden meist geschabt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schaben_%28Verfahren%29

Weil alle Teile einzeln aneinander angepasst waren, hat man sie dann einzeln Nummeriert damit nichts durcheinander kommt. So wie es aussieht hast du die Maschine Nummer 482.

Möglicherweise wurde deine Spindel schon einmal ausgetauscht oder die Spindeln wurden auf einer anderen Fertigungslinie hergestellt. Eigentlich müsste auf der Lagerschale der Spindel auch die Nummer 35 zu finden sein.

Falls deine Spindel von einer anderen Maschine stammt, kann das auch mit ein Grund für die Rillen sein. Die Teile haben möglicherweise einfach nicht 100% zusammengepasst.

Übrigens sind sind die Zahlen eher nicht graviert sondern eingeschlagen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlagstempel

MfG Peter(TOO)