Liebe/-r Experte/-in,
Meine Frau und ich haben erst in der 8. SSW erfahren dass sie
schwanger ist (seit gestern in der 14. SSW). Jetzt macht sich
meine Frau Sorgen, weil wir bis dahin LEIDER täglich Alkohol
(Bier,Wein o. Sekt) getrunken haben. Es waren auch einige
Familienfeiern dabei, wo auch mal mehr getrunken wurde.
Wir wissen das Alkohol in der Schwangerschaft tabu sein sollte
(woran wir uns auch jetzt halten).
Wir haben Angst dass es in der Zeit bis zur 8.SSW zu
Organschäden gekommen sein kann. Können schon Hirnschäden
(z.b. dass sich weniger Hirnzellen gebildet haben) entstanden
sein?
Wir machen uns große Sorgen.
MfG
Lieber M. Prüfer,
wenn wir davon ausgehen können, dass die Konzeption (Befruchtung der
Eizelle) ca. in der Mitte des Zyklus stattgefunden hat, wäre Deine Frau so in der 6. SSW. Der ET wird ja jeweils nach dem 1. Tag der letzten Periode berechnet. Ca. 14 Tage später ist der Eisprung in der Norm. Die Vernetzung von Mutter und Kind beginnt vier Wochen später, d. h. die Plazenta ist an die mütterlichen Gefäße angeschlossen und ihr Blut versorgt nun das Kind mit Nährstoffen und Sauerstoff und leider auch mit Drogen. So wären es nur noch
2 Wochen, die Euch ängstigen könnten. Niemand weiß, wieviel Alkohol abgebaut wird, bevor er zur Plazenta gelangt. Wenn es keine „exzessive Trinkerei“
gewesen ist, dürfte wenig passiert sein. Da jeder Mensch verschieden ist, jede Leber weniger oder mehr trainiert im Abbau der Schadstoffe usw. usw., kann wirklich niemand feststellen, was im Stoffwechsel der schwangeren Frau passiert. Es tut mir Leid, Euch keine schönere Antwort bringen zu können, so ist leider die Anatomie und Physiologie des Menschen. Aber als kleiner Trost hilft vielleicht, dass ich auch in der Schwangerschaft mein Bierchen getrunken und zwei intelligente Kinder geboren habe. Ihr werdet sicher zum Organschall gehen, wobei Ihr dem Untersuchenden Eure Sorge mitteilen solltet. Und wenn Deine Frau jetzt weiterhin abstinent lebt, kann die Prognose wirklich nicht so schlimm sein. Ich würde mich freuen, das „Endprodukt“ zu erfahren. Ich wünsche Euch eine schöne Schwangerschaft und glückliche Geburt.
Eure Expertin
M. Prüfer