Erkrankung und Selbständige Tätigkeit

Guten Abend liebe/-r Experte/-in,
ich habe Sie ausgesucht weil Sie die Berufsgruppe vertreten die ich mir als mögliche Kunden vorstelle. Nicht Sie persönlich jedoch Ihre Berufsgruppe!.

Ich möchte eine selbständige Arbeit nachgehen die ich auch trotz meiner chronischen orthopädischen Erkrankung und Schmerzen ausführen kann um mich möglichst bald vom Jobcenter (ARGE) abzunabeln und nicht mehr zu 100% auf die „Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II“ angewiesen zu sein.

Ich kam auf die bescheidene Idee einen Bügelservice anzubieten. Die Kunden bringen ihre selbst gewaschene Wäsche zu mir und holen sie am nächsten Tag wieder ab. Gebügelt!.

Dabei könnte ich mir die Arbeitszeit so einteilen wie es mir meine chronischen Schmerzen erlauben, also mal stehend dann mal im sitzen und ziwischendurch kann ich mich ausruhen.

Meine Frage an Sie:

  • Kann ich mit dieser simplen Idee auf Kundschaft hoffen / mit Kundschaft rechnen?.
  • Welche Preise sind Ihrer Meinung nach pro Teil/Stück realistisch, oder wieviel würden Sie ausgeben für das Bügeln von: Oberhemden, Hosen, Jacken, Röcke, Blusen, Sakko, Anzug, Kostum, Freizeitjacken, Freizeithosen, Kleid, Unterwäsche, Bettwäsche.

Mit der Beantwortung meiner Anfrage würden Sie mir ein grosses Stück weiterhelfen. Alle anderen betriebswirtschaftlichen Fragen werde ich anschliessend meinem benachbarten Steuerberater stellen und falls die Idee „Hand u. Fuss“ hat werde ich mit dem Jobcenter über die Aufnahme einer Selbständigkeit sprechen.

Im Voraus herzlichen Dank für Ihre Mühe.

Marlies

Hallo Marlies,
Ein Buegelservice funktioniert fast immer. Das Problem ist lediglich, die Dienstleistung der entsprechenden Kundschaft bekannt zu machen. Als Internet-Userin wuerde ich heftig Werbung auf Gratis-Inseraten-Plattformen machen und in der ganzen Umgebung Flyers in die Briefkaesten werfen. Was das Pricing anbetrifft, empfiehlt es sich idR die Konkurrenzpreise zu pruefen und so zirka einen Drittel darunter zu gehen, bei sehr preissensitiven Dienstleistungen koennten auch 10% reichen. Wenn man billiger arbeitet wie die anderen, kann man die preissensitiven Kunden anwerben. Die Preise sind stark lokal gepraegt, also die Preise von Buegelservices in einem gewissen Umkreis pruefen. Bei Invaliditaet ist schlussendlich zu pruefen, ob einem die Arbeit besser oder schlechter stellt. Bei gewissen Konstellationen rate ich von der Arbeit ab, da diese die Rente beenden wuerde, ohne dass ein gleichhohes Einkommen entstuende. Also vorher nachrechnen, ob hier gewisse Gefahren lauern.

Hallo!

Ich weiß nicht, ob man davon leben kann - es hängt sicherlich davon ab, wo man den Beruf ausübt, also in Berlin-Mitte oder in Waldbüttelbrunn. Ich selbst habe meine Hemden jahrelang bügeln lassen und pro Stück 1,80 € bezahlt, was ich für die obere Grenze halte, denn manche Wäschereien bieten den Service für bis zu 1,- € pro Stück an. Um auf einen akzeptablen Stundenlohn zu kommen, können Sie selbst ausrechnen, was Sie dafür bügeln müßten. Mit Preisen für das Bügeln anderer Wäsche habe ich leider keine Erfahrung.

Liebe Marlies,
deine Fragen sind zu pauschal, um vernünftig drauf antworten zu können.
Wichtig wäre zu klären:

  • Wie groß wäre dein Einzugsgebiet?
  • Wie ist der sozio-geografische Hintergrund?
  • Wie viele Menschen leben dort?
  • Wie viele davon bügeln ihre Wäsche?
  • Wie ist die Kaufkraft in dieser Region?
  • Wer bietet in der Gegend einen Wäsche-/Bügeldienst an (Wäschereien, Reinigungen)
  • Zu welchem Preis?
  • Kann man dich gut mit dem Auto/ÖPNV anfahren?
  • Darfst Du in deiner Wohnung ein Gewerbe ausüben?
  • Wie viele Wäschestücke pro Tag traust Du dir regelmäßig zu?
  • Wie viel müsstest du täglich bügeln, um den gleichwertigen Betrag von Grundsicherung + Miete + Krankenversicherung + Rentenversicherung + usw. zu erlangen?

Soweit erst einmal die ersten Fragen.

Ich persönlich würde meine gewaschene Wäsche nicht woanders hinschleppen und wieder zurück. Wenn jemand zum Bügeln käme oder die (ungewaschene) Wäsche abholt und schrankfertig wieder anliefert, dann hätte das für mich als Kunde eine Verlockung. => Überleg doch mal, ob du für An- und Abholung nicht auch einen Kurierdienst mit ins Boot holst.

Beste Grüße
Daniela

Ich fühle mich nicht wirklich kompetent zur Beantwortung Ihrer Frage
JANUARIO