Gebärmutterentfernung

Hallo liebe Experten,

es geht darum, dass die Gebährmutter aus gesundheitlichen Gründen entfernt werden soll, wer hat Erfahrungen mit einer Gebährmutter-OP und kann mir vielleicht erzählen wie das gemacht wird und was bewirkt das körperlich, wie lange liegt man im Krankenhaus, was muss man beachten u.s.w.

Vielen Dank und liebe Grüße - Heike

Hi,

wenn ich mich recht erinnere, ist schon etwas her, wurde bei den OPs bei denen ich dabei war die Gebärmutter „im Ganzen“ durch einen Schnitt in der Bauchdecke entfernt. Also nicht microinvasiv (endoskopisch), auch nicht vaginal.
Auf mein Rückfragen erklärte man mir, dass man bei Verdacht auf Krebs möglichst wenig dran „rumschneiden“ will um Kontakt zum gesunden Gewebe zu verhindern.
Wie das heute je nach Diagnose und Stand der Medizin aussieht kann ich aber absolut nicht sagen.
Das obere Ende der Scheide wird IMHO zugenäht und fixiert; wie weiß ich aber nicht mehr.

Gebährmutter-OP und kann mir vielleicht erzählen wie das
gemacht wird und was bewirkt das körperlich,

Also zunächst einmal ist die Gebärmutter ja nicht für die Hormonproduktion verantwortlich sondern „lediglich“ ein Hohlmuskel. Die Wechseljahre sollten also nicht gleich einsetzen (meine Laienmeinung!). Ich denke mal darauf wolltest du hinaus.
Die Nahe liegenden Veränderungen sind ja klar (Kinder, Regel).

Du sagtest zwar „körperlich“, aber die Psyche ist ja auch irgendwie Teil unseres Körpers. Und die wird sich wohl bei einigen Frauen, auch abhängig vom Alter, verändern. Das sollte man nicht vernachlässigen.
Eine Frau weinte auf dem OP-Tisch im Vorbereitungsraum, das werd’ ich nie vergessen. Ich weiß aber nicht was bei ihr gemacht wurde aber IMHO schlagen Frauen-OPs stärker auf’s Gefühl als andere.

Viele Grüße,
J~

Hallo liebe Experten,

Hallo Heike,

es geht darum, dass die Gebährmutter aus gesundheitlichen
Gründen entfernt werden soll, wer hat Erfahrungen mit einer
Gebährmutter-OP und kann mir vielleicht erzählen wie das
gemacht wird und was bewirkt das körperlich, wie lange liegt
man im Krankenhaus, was muss man beachten u.s.w.

es gibt die Möglichkeiten der VTE (Vaginale Totale Extirpation) und der ATE (Abdominale Totale Extirpation. Wie der Name schon sagt, wird vei der VTE durch die Vagina, bei der ATE durch die Bauchdecke operiert. Welche Methode die geeignetere ist, sollte unter Berücksichtigung vieler Gegebenheiten vorher mit dem Gynäkologen besprochen werden. Bei einer vergrößerten Gebärmutter ist wohl eine ATE die geeigneteste Art der Hysterektomie. Es gibt inzwischen auch die Möglichkeit der minimalinvasiven, Laparoskopischen Operation. Diese setzt aber eine Gewisse Erfahrung voraus und ist bei CA kontraindiziert. Jede Methode ist mit Vor- und Nachteilen behaftet. Darüber, was man genauer bei welcher Operationsart beachten muss, wir auch der Gynekologe aufklären. Wird kein, oder nur ein Eierstock entfernt, wird es auch keine Hormonelle Umstellung geben.
Und zur Verweildauer im Krankenhaus: Das ist oft sehr unterschiedlich, auch abhängig vom behandelnden Arzt. Bei ATE und VTE ungefähr gleich lang. Auf jeden Fall ein paar Tage, mindestens jedoch bis zum Fädenziehen (auch hier gibt es Ausnahmen). Bei Laparoskopischer OP, vielleicht etwas weniger lang, aber auch hier abhängig vom Arzt.

Vielen Dank und liebe Grüße - Heike

Bitte gerne,
Rollifern

Hallo Heike :smile:

Ich habe vor 10 Monaten die Gebärmutter vaginal entfernt bekommen, der Eingriff ist komplikationslos und heilt gut.
Ob vaginal oder mit Bauchschnitt entscheidet der Arzt.
Keine Angst, der Eingriff ist nicht so schlimm, ich hatte mehr Angst als ich hätte haben müssen. Man ist danach ca. 4 Wochen krankgeschrieben, Klinik ca. 1 Woche.

Ich kopiere mal was ich gefunden habe:

Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie)

Was ist eine Hysterektomie?

Die beiden Wortteile „hyster“ und „ektomie“ leiten sich aus dem Griechischen ab. Dabei bedeutet „hyster“ Gebärmutter bzw. zur Gebärmutter gehörig, und „ektomie“ kann mit herausschneiden übersetzt werden. In der Medizin wird also die Entfernung der Gebärmutter als Hysterektomie bezeichnet.

Wann ist eine Hysterektomie notwendig?

Bei bestimmten Erkrankungen der Gebärmutter kann eine Hysterektomie notwendig sein. Dies kann in folgenden Fällen zutreffen:

-Bei Krebserkrankungen der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses

-Bei Tumoren eines Eierstocks bzw. beider Eierstöcke

-Bei Muskelgeschwülsten (Myomen) der Gebärmutter

-Bei bedrohlichen Blutungen der Gebärmutter, z.B. durch einen Riss in der Gebärmutterwand oder anderen Komplikationen während oder nach der Geburt

-Bei ständig wiederkehrenden Blutungen, wenn lokale Eingriffe, wie die Abtragung der gesamten Gebärmutterschleimhaut während einer Hysteroskopie nicht erfolgversprechend erscheinen. Solche Blutungen können durch eine Veränderung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium-Hyperplasie) hervorgerufen werden.

-Bei einem Gebärmutterprolaps: Dabei handelt es sich um einen Vorfall der Gebärmutter, bei dem diese teilweise oder vollständig vor den Scheideneingang treten kann. Damit ist meistens auch eine Senkung der Scheide verbunden.

-Bei schweren Entzündungen und Eitergeschwüre (Abszessen) im Bereich der inneren Geschlechtsorgane

Was ist im Vorfeld einer Hysterektomie zu beachten?

Der Anästhesist klärt die Patientin vor der Operation über die allgemeinen Narkoserisiken auf.

Im Rahmen einer Blutuntersuchung überprüft der Arzt vor dem Eingriff das Blutbild, die Gerinnungswerte, verschiedene Leberwerte und Enzyme.

Zudem muss die Patientin zur Operation nüchtern erscheinen, das heißt sie darf einige Stunden vorher weder etwas essen noch trinken.

Wie wird eine Hysterektomie durchgeführt?

Dem Arzt stehen drei Verfahren zur Verfügung. Diese richten sich nach folgenden Kriterien:

-Nach Art der Erkrankung

-Nach der körperlichen Verfassung der Patientin

-Nach den zu erwartenden Schwierigkeiten, z. B. infolge von Verwachsungen nach vorausgegangenen Operationen oder Entzündungen.

Die drei Verfahren sind:

-Abdominale Hysterektomie: Der Arzt entfernt die Gebärmutter über einen Bauchschnitt.

-Vaginale Hysterektomie: Der Arzt entfernt die Gebärmutter durch die Scheide.

-Laparoskopische Hysterektomie: Der Arzt entfernt die Gebärmutter mittels Bauchspiegelung.

Bei den beiden ersten Verfahren verläuft der Eingriff unter Vollnarkose oder reginaler Betäubung.

Im Fall der Laparaskopie muss die Patientin dagegen immer eine Vollnarkose erhalten, da nicht jede Patientin für die Dauer des Eingriffs selbstständig atmen kann. Der Grund dafür ist, dass bei der Laparoskopie Kohlendioxid in die Bauchhöhle eingebracht wird und dadurch die Zwerchfellatmung möglicherweise beeinträchtigt wird.

Bei allen drei Methoden wird vor der Operation die Harnblase mit Hilfe eines Blasenkatheters entleert. Der Blasenkatheter wird entweder unmittelbar nach der Hysterektomie oder erst einige Tage später wieder entfernt.

Die abdominale Hysterektomie bietet dem Arzt einen besseren Einblick in das Operationsgebiet und ermöglicht leicht eine eventuell notwendige Erweiterung der Operation, z.B. in Form einer zusätzlichen Entfernung der Eierstöcke. Das ist notwendig, wenn während der Operation ersichtlich wird, dass auch diese von der Erkrankung befallen sind. Auch Verwachsungen kann der Arzt auf diese Weise gut lösen. Bei sehr stark vergrößerter Gebärmutter ist diese Bauchoperation der einzig sinnvolle Zugang.

Die vaginale Hysterektomie führt der Arzt mit speziellen Instrumenten durch, die durch die Scheide eingeführt werden. Diese Operation hinterlässt keine sichtbaren Narben, und die Patientin erholt sich nach diesem Verfahren oftmals schneller. Voraussetzung für den vaginalen Eingriff ist eine ausreichende Weite der Scheide, was nach mehreren vorausgegangenen Geburten fast immer gewährleistet ist. Ist die Gebärmutter vergrößert, muss sie unter Umständen scheibchenweise entfernt werden (morcelliert).

Die laparoskopische Hysterektomie zählt noch zu den neueren Operationsverfahren. Sie erfordert allerdings einige Übung. Auch hier darf die Gebärmutter nicht zu groß sein, da der Arzt diese erst mühsam in kleine Stücke zerteilen muss. Bei Gebärmutter-Krebs sollte keinesfalls eine laparoskopische Gebärmutterentfernung erfolgen, da sonst Krebszellen verschleppt würden und sich in der Bauchhöhle ausbreiten könnten.

Nach einer Hysterektomie, wobei es keine Rolle spielt, auf welchem Wege sie erfolgt, kommt es zu folgenden Veränderungen:

Eine Schwangerschaft ist nicht mehr möglich.

Die Regelblutung findet nicht mehr statt.

Bleiben beide Eierstöcke oder auch nur ein Eierstock erhalten, so werden weiterhin ausreichend Hormone produziert und es sind keine Hormonausfall-Erscheinungen zu befürchten. Wenn jedoch beide Eierstöcke entfernt werden, dann treten durch den Hormonausfall die Symptome der Wechseljahre ein, wie z.B. Hitzewallungen, Schwindel und Schweißausbrüche. Bestimmte Medikamente können diese Problematik lindern oder beseitigen (Hormonersatztherapie).

Die Hysterektomie an sich verändert nicht das sexuelle Empfinden.

_Welche Komplikationen können durch eine Hysterektomie auftreten?

Folgende Komplikationen können während der Hysterektomie auftreten:

Stärkere Blutungen

Verletzung von Nachbarorganen, wie Harnblase, Darm oder Harnleiter

Verletzung von Nerven, Haut- oder Weichteilen

Allgemeine Narkoserisiken

Zu den möglichen Störungen nach einer Hysterektomie zählen:

Vorübergehend eingeschränkte Harnblasenfunktion

Nachblutungen

Infektionen

Störende wuchernde Narbenbildung

Verwachsungen durch operationsbedingte Entzündungs-Reaktionen

Bei angeborener Bindegewebsschwäche kann in seltenen Fällen nach Jahren eine Senkung von Scheide, Blase- oder Mastdarm eintreten.

http://www.netdoktor.de/ratschlaege/untersuchungen/e…_

Hallo Heike.
Ergänzend möchte ich noch darauf hinweisen, daß es bei einer Gebärmutterentfernung als Spätfolge zu einem Bandscheibenvorfall -durch
Narbenzug- kommen kann.
Ansonsten gabs ja schon jede Menge gute Antworten…
Lieben Gruß, Melanie

Vielen Dank…

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