Hohes Cholesterin trotz normaler Ernährung?

Hallo,

gibt es außer der Ernährung noch Faktoren, die das Cholesterin im Serum hochtreiben?

Im letzten Blutbefund stand:

Cholesterin Ges.: 220 mg/dl

Alle anderen Laborwerte sind o.k.

Ich finde das pervers: ich bin 40, weiblich, wiege 59 kg auf 1,70 m, ich bin ein total schlechter Esser und hab mich in 10 Jahren mühsam von 48 kg auf 59 hochgemästet :smiley:

Ich esse kein Fleisch, keine Wurst (mag ich nicht), ich esse vielleicht 1x in 2 Monaten 1 Ei (mag ich auch nicht so).

Ich ernähre mich hauptsächlich von Käse aller Art, Tomaten, Salatgurken, Zwiebeln und ein bisserl Obst und 1-2 Joghurts am Tag (Natur oder diese Bakterien-Joghurts).

Gut, ich esse gerne Schokolade, aber das hält sich in Grenzen. Morgens wirds manchmal eine Breze oder ein kleines Stk. Gebäck.

Warm esse ich Gemüse, Kartoffeln, Reis, manchmal Nudeln, aber nur mit Pesto, keine Sahnesaucen.

Woher bitteschön sollen diese irrsinnigen Cholesterinwerte kommen???

Mein Nachbar ist knapp über 50 und haut sich JEDE Woche eine ganze Packung Eier rein - und der hat 130 Cholesterin.

Mein Vater braucht jedes Wochenende seine Schweinshaxen … und sieht entsprechend aus, und hat nur halb soviel Cholesterin wie ich …

Verwechselt können sie meine Ergebnisse nicht haben, denn diese Werte hab ich schon seit ca. einem Jahr, bei untersch. Ärzten festgestellt.

Was kann denn da das Cholesterin so hochtreiben?
Der Hausarzt hat mir extra eine Tabelle mitgegeben, worauf steht, welches Nahrungsmittel wieviel Cholesterin hat - ein Witz, alles, was viel hat, esse ich noch nicht mal, und was wenig Cholesterin hat, esse ich zwar, aber ich esse nie viel: abends 1 Brot mit Käse, mittags eine Breze oder einen Joghurt, früh ein Stück Gebäck oder eine Breze, … das ist doch pervers mit den Werten …

hi

gibt es außer der Ernährung noch Faktoren, die das Cholesterin
im Serum hochtreiben?

ja - bei wiki fand ich

Die Höhe des Cholesterinspiegels hängt vor allem von der
körpereigenen Produktion ab
und erst in zweiter Linie von der
Zufuhr über die Nahrung. Daneben gibt es eine Vielzahl genetisch
bedingter Hypercholesterinämien. Auch als Folge anderer Erkrankungen
kann der Cholesterinspiegel erhöht sein (beispielsweise durch
Hypothyreose, Niereninsuffizienz oder metabolisches Syndrom).

schau mal bei wikipedia rein - da ist es ganz verständlich erklärt

Gruß H.

Hallo Juli,

Hat der Arzt denn mal gefragt, was Du isst?
Wenn nicht, geh zu ihm, erklär ihm Deine Fragen und Sorgen und bitte ihn, alles zu untersuchen, was noch das Cholesterin, sprich die körpereigene Produktion in die Höhe treibt.
Wenn er da nichts findet, oder es nicht geht, dann mail mir mal, vielleicht kann man eine Möglichkeit finden, obwohl ich von normalen Ärzten noch nicht davon gehört haben, dass sie das a. gemacht haben und b. etwas gefunden haben. Würde mich freuen, wenn sich hier noch mal ein Arzt dazu meldet.
Ich stell mir das immer so vor: Cholesterin ist auch ein Baustoff. Alles, wofür der Körper also Baustoffe benötigt oder auch nur glaubt, es zu benötigen, lässt ihn viel Cholesterin produzieren, egal, wieviel Du mit der Nahrung zu Dir nimmst, mal abgesehen davon, dass die Resorption aus dem Darm auch begrenzt ist.
Die Frage könnte also lauten: Warum meint mein Körper irgendwo eine Baustelle zu haben, für die er viel Cholesterin brauchen könnte?

Cholesterin Ges.: 220 mg/dl

Ist zwar überm Grenzwert, aber nicht viel und da gehen immer wieder Gerüchte um, dass die Grenzwerte für diese Dinge auch u.a. von Versicherungsgesellschaften beeinflusst werden, um die Versicherten als kränker einzustufen, als sie sind und mehr kassieren zu können.
Auch die Werte für Bluthochdruck wurden immer weiter runtergesetzt. Bald weiß keiner mehr, das 120 zu 80 eigentlich ok ist, weil das ab dann schon als Bluthochdruck gilt.

Außerdem können Werte wohl auch verfälscht werden, wenn nicht genug Abstand zur letzten Mahlzeit oder schwerer körperlicher Arbeit eingehalten wurden, aber das sicherlich nicht jedes mal, oder?
Hast Du noch andere Erkrankungen?

Alle anderen Laborwerte sind o.k.

D.h. auch die Schilddrüse?!
Familiäre Fettstoffwechselstörung scheint es ja nicht zu sein. Oder wie schauts bei anderen Verwandten aus?

Also eine Mischung aus: Ruhig bleiben und den Arzt noch mal fragen.
Vielleicht findet sich ja doch noch ne Lösung.

Gruß
Kathy

Was kann denn da das Cholesterin so hochtreiben?

Erstens sind die Normalbereiche so definiert, dass immer 5% der Bevölkerung drüber liegen (und die sind noch lange nicht als krank anzusehen) und zweitens gibt es tatsächlich genetische Konstellationen, die auch bei mageren Personen ungünstige Blutfettwerte bedingen, die durchaus als Risikofaktor für Herz- Kreislauf- Erkrankungen gelten.
In Deinem Fall würde ich das Verhältnis der Lipoproteine HDL- und LDL- Cholesterin bestimmen lassen. Sowie Lipoprotein (a). (Man sagt LP klein a). Ein guter Kliniker wird Dir daraus ein mögliches Risiko ableiten oder Dich vollständig beruhigen.
Udo Becker

Kleine medizinische Richtigstellung
Hallo julitemp

gibt es außer der Ernährung noch Faktoren, die das Cholesterin
im Serum hochtreiben?

Na klar, viele hohe Cholesterinjspiegel sind angeboren, also erblich. Ich habe drei von meinen vier Kindern einen hohen Cholesterinspiegel vererbt.

Im letzten Blutbefund stand:

Cholesterin Ges.: 220 mg/dl

Hohoho! Das ist ein Traumwert, den ich noch nie erreicht habe! Schenkst Du den mir?
Mit zwei Cholesterinsenkern am Tag und Diät komme ich maximal auf 250 runter. Sonst hätte ich zwischen 300 und 400 mg.

Alle anderen Laborwerte sind o.k.

Wenn die alle so gut wie Dein Cholesterinwert sind, kannst Du 100 werden.

Ich finde das pervers: ich bin 40, weiblich, wiege 59 kg auf
1,70 m, ich bin ein total schlechter Esser und hab mich in 10
Jahren mühsam von 48 kg auf 59 hochgemästet :smiley:

Pervers wäre es höchstens, wenn man 220 versuchen würde, zu senken.

Woher bitteschön sollen diese irrsinnigen Cholesterinwerte
kommen???

Ich lach mich tot.
Ich höre quasi die ganen Typen, die mit Werten von 1000 mg wöchentlich zur Blutwäsche müssen, gleich in Tränen ausbrechen.

Mein Nachbar ist knapp über 50 und haut sich JEDE Woche eine
ganze Packung Eier rein - und der hat 130 Cholesterin.

Der hat aber damit dann schon weder fast ein Problem!
Gruß,
Branden

Labor-Referenzwerte Humbug?
Danke für die Einschätzung - ich kenne mich damit ja nicht aus, sonst hätte ich ja nicht gefragt.

Aber warum schreibt das Labor als Referenzwert dahinter „0-200 mg/dl“?
Das ist doch dann Humbug?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo julitemp

Aber warum schreibt das Labor als Referenzwert dahinter „0-200
mg/dl“?
Das ist doch dann Humbug?

Nein, Humbug ist das nicht, aber schau mal, ein Referenzbereich bis 200, was sind da 20 mehr?
Nix.
Wenn Du z.B. einen Harnsäurewert von 8 hast, obwohl die Obergrenze 7 ist, dann wäre das zuviel. Aber 220 mg Cholesterin ist supernormal.
Gruß,
Branden

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Hallo Branden,

Referenzbereich bis 200, was sind da 20 mehr? Nix.

Wenn Du z.B. einen Harnsäurewert von 8 hast, obwohl die
Obergrenze 7 ist, dann wäre das zuviel.

Da die meisten Menschen deutlich mehr Kenntnis in Mathematik, denn in medizinischen Einschätzungen haben, ist deine Aussage für Laien sicher nicht nachvollziehbar.

von 200 bis 220 sind +10%
von 7 bis 8 sind +14%

+10% sind nix, aber +14% sind zuviel?
Das ist auf einer hunderter Scala nicht ganz einzusehen.

Gruß Steffi

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Hallo Steffi

+10% sind nix, aber +14% sind zuviel?

Gut, zugegeben, ich habe es etwas vereinfacht. Nastürlich hätte ich noch zusätzlich erwähnen können, dass die Cholesterin-Gremnzwerte umstritten und durchaus diskutabel sind. Man darf nur nicht den (häufig begangenen) Fehler machen, das Kind mit dem Bade auszuschütten und die Cholesterinwerte gleich insgesamt ignorieren oder für Zeitgeist-Krimskrams halten.
Der Risikowert und gleichzeitig dessen UNterschätzung des Cholesterins entspricht imho heute etwa dem des Blutzuckes vor 50-100 Jahren.
Keine Mensch würde heute mehr leugnen, dass ein längerfristig deutlich erhöhter Blutzuckerspiegel die Lebenserwartung deutlich senkt, beim Cholesterin denkt eine große Menge von Menschen noch heute, dass das vernachlässigbar ist. Ist es aber mitnichten.
Auf der andeen Seite muss man auch mal die Grenzwerte so wie die Kirche im Dorf lassen.
Hier helfen also keine extremen Standpunkte - beide Extreme wären medizinisch unhaltbar.
Gruß,
Branden

1 Like

Hallöchen,

der Gesamtcholesterinwert ist nicht besonders aussagekräftig; auch bei leicht erhöhten Werten ist keine Panik angesagt. Wie Udo schon schrieb, wichtig ist das Verhältnis von HDL:LDL; dieses sollte innerhalb eines bestimmten Bereiches liegen. Daraus errechnet sich das sog. Herzkreislauf-Risio, damit kannst Du dann mehr anfangen.
Nicht zu vergessen ist bei normaler Ernährung, dass auchübermässiger zuckerkonsm evtl. zu erhöhtem Cholesterin führen kann, ausserdem solltest Du mal Deine Galle checken lassen: Steine oder Griess müssen nicht unbedingt Probleme bereiten, können aber auch das Cholesterin beeinflussen.
Vorsicht mit zu früh eingesetzten Cholestrinhemmern, sie haben arge NW u. a. auf die Muskulatur; bei erblich hohen werten bringen sie meist gar nichts.

Gruss
Sigrid