Immer zu trockene rissige juckende Hände

Hallo,
ich weiß nicht, ob ich hier nun richtig bin, aber wer kann mir noch helfen.
Seit ca. 5 Jahren habe ich große Probleme mit meinen Händen.
Es fing mit kleinen juckenden Bläschen an, die aber inzwischen durch verschiedene Salben von meinem Hautarzt verschwunden sind.
Nun habe ich immer wieder so trockene Innenhände, daß mir die Haut aufspringt, so, als wenn ich mich geschnitten hätte, besonders an den Fingerspitzen. Sie sind unheimlich trocken und fangen an zu jucken. Die obere Haut löst sich förmlich ab und ist total schuppig. Ich kann cremen und cremen, die Haut saugt alles restlos auf und nach einigen Tagen geht es mal wieder aber nur für ca. 2 Tage. Dann geht es wieder los.
Wenn die Haut aufgeritzt ist, brennt es fürchterlich, so daß ich kaum was mit meinen Händen machen kann, obwohl ich für die größten Arbeiten schon Handschuhe nehme.
Obwohl mein Hautarzt mir sagte, daß Meerwasser in Verbindung mit Sonne meinen Händen gut tun würde, kann ich dem nicht zustimmen.
Es wird dann immer schlimmer.
Vielleicht können Sie mir helfen. Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun kann.
MfG

Hallo,

natürlich kann ich Ihnen nur Anregungen geben, die Sie einmal verfolgen können, in der Hoffnung, dass ein Auslöser gefunden wird.

Nach Ihrer Schilderung könnte das Problem eine anlagebedingte Hauterkrankung im Sinne einer Neurodermitis sein.

Bei Neurodermitis und Psoriasis helfen wohl dosiertes Sonnenlicht oder UV-Bestrahlung, bei Psoriasis auch Meerwasser vorrübergehend meistens recht gut (z.B. Urlaub am Toten Meer). Wenn der Zustand sehr akut ist - sehr rissige Haut, dann könnte es anfangs schmerzhaft werden.

Bei Neurodermitis wären aber mindestens zeitweise noch andere Hautbereiche betroffen, das kann je nach Schweregrad häufig oder auch nur ganz selten und in Schüben stattfinden (evt. juckende Kopfhaut, besonders im Winter juckende Augenpartien, juckende Kniekehlen oder Armbeugen, während des Schwitzens an heißen Tagen Jucken an Stellen wo Strumpf- oder Hosengummi anliegen, etc.)

Oftmals sind auf Grund jahrelang stattfindender Sensibilisierungen (Exposition der Hände ohne Schutz in schwachen Laugen, Säuren oder anderen chem. Lösungen, bedrucktes Papier) zusätzlich besonders die Hände betroffen.

Ist ein umfassender Allergietest gemacht worden?
Ist das Immunglobulin E erhöht? Das wäre bei einer Nahrungsmittelallergie der Fall, aber nicht unbedingt bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die sich aber ebenfalls durch viele verschiedene Symptome bemerkbar machen können:

Meine Mutter z. B. ist fest davon überzeugt, dass der jahrelange, juckende, blutig-rissige Zustand ihrer Hände (winzige, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen) sich sehr gebessert hat, seitdem sie nicht mehr täglich Milch trinkt. Sie hat einfach die Lebensmittel, die sie regelmäßig aß, derart getestet, dass sie sie nacheinander über einen längeren Zeitraum weggelassen hat und dann wieder ausprobiert hat, usw. Vor Jahren hatte sie fast alle Hautärzte in der Gegend durch, und jeder verschrieb was anderes, was auch anfangs jeweils kurz half. Gammalinolensäure (aus Borretschöl) hilft fraglich, UV-Licht - von UV-Quarzlampe oder draußen an der Luft im Sommer - hilft gut. Aber das muss jeder für sich ausprobieren.
Wo sie immer drauf schwört, wenn sie nicht gerade Cortisonsalbe nehmen muss und sämtliche anderen verordneten Salben nicht viel bringen, das ist ganz simple Penatensalbe gegen Wundsein, seltsamerweise mit Wollfett (Lanolin). Es ist oft gar nicht so einfach, die richtige aus dem Sortiment herauszusuchen.

Falls Wolle oder Federn im Allergie-Test positiv sind - aus welchen Materialien besteht dann Ihr Bett? Oftmals müssen ein Kopfkissen und Inlett für Allergiker (ohne Federn, ohne Wolle) her.
Der ursprüngliche Auslöser des Hautproblems kann woanders liegen, aber im einmal sensibilisierten Zustand, kann es auf einmal zahlreiche zusätzliche Stoffe geben, die keine Besserung des Zustandes zulassen, z.B. Chlorwasser in Bädern.

Ob nun eine Neurodermitis zu Grunde liegt (Atopiker sind vermehrt von Allergien betroffen) oder nicht, es kann sich hierbei, wenn das Problem tatsächlich nur auf die Hände beschränkt ist, auch um rein allergische Reaktionen handeln, auf Dinge, die oft angefasst werden oder allergene Stoffe, die in Lösungen enthalten sind.

An dieser Stelle wäre auch Druckerschwärze zu nennen, deren Inhaltsstoffe bei manchen Allergikern solche Reaktionen an den Händen hervorrufen kann.
Beobachten Sie mal, wie die Haut reagiert, wenn Sie einige Wochen Urlaub haben.

Hier gibt es eine Liste mit Stoffen, die bei Unverträglichkeiten und Allergien überdurchschnittlich oft Probleme machen:
http://home.t-online.de/home/immunolab/asol_dc.htm

Wenn Sie Glück haben, finden Sie den Auslöser oder den Trigger, falls eine Grunderkrankung wie Neurod. vorliegt, sodass der Zustand wenigstens erträglicher wird.

Gute Besserung wünscht Ihnen

Renate

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Hallo Renate,

mir geht es ähnlich, wenn nicht sogar genauso, wie meteor.
Ich habe unteranderem eine Neigung zu leichter Neurodermitis.
Das seltsame ist nur, daß ich diese kleinen, juckenden Bläschen (mit Flüssigkeit gefüllt) immer nur dann bekomme, wenn sie mein Freund hat. Bebor ich mit ihm zusammen war hatte ich sie nie.

Kann es also sein, daß die Bläschen auch ansteckend sind?

Für eine Antwort dankbar,
mit lieben Grüßen,
Sulyana

Hallo Sulyana,

Neurodermitis und die juckenden Bläschen, die sich im Zusammenhang mit ihr bilden, sind nicht ansteckend.

Ganz wichtig ist natürlich, dass dein Freund mit diesem Hautbild ebenfalls zu einem guten Hautarzt geht, um abklären zu lassen, worum es sich bei ihm genau handelt!!!
Diese Hautsymptome muss man anschauen können, man muss einen Allergietest machen, eine Kultur anlegen können, und IgE bestimmen und die Familienanamnese nicht außer Acht lassen.

Leider können naturgemäß in Allergietests nie wirklich alle möglichen Auslöser gestestet werden, sodass „negativ“ in Wirklichkeit nur heißt, dass lediglich die paar getesteten Parameter nicht die Auslöser sind.

Dass eine Sensibilität gegen gleiche Allergene bei euch im Spiel ist, ist recht selten, aber nicht unmöglich. Wenn du früher noch keine Bläschen hattest und die Häufigkeit ihres Auftretens zunimmt, könnte das heißen, dass du vermehrt mit dem/den allergieauslösenden Stoff/Stoffen in Berührung kommst: Viele Neurodermitiker und Allergiker haben einen besonders hohen Gehalt an Immunglobulin E (IgE-Antikörper) im Blut. Dieses Immunglobulin E heftet sich an Mastzellen. Verbinden sich nun bestimmte Eiweiße (Allergene) mit diesen Mastzellen, dann platzen die und so kommt es zur Ausschüttung von Histamin; dies ist der Stoff, der Rötung, Juckreiz bis zur Bläschenbildung hervorruft.

Du könntest zurückverfolgen: Mit welchen Stoffen kommt ihr gemeinsam in Berührung, die als bevorzugt allergen gelten können (siehe auch Linkliste-Allergene im oberen Posting)? Beispiele sind besonders SCHWARZE Kleiderwarenstoffe, die bis zu 14mal gewaschen werden müssen, bis sie Menschen mit sensibilisierter Haut nichts mehr anhaben können! Weiterhin Latexhandschuhe, Lederkleidung (z.B. bei Motorradfahrern), die oft durch ihre Verarbeitung kräftig belastet sein können, je nachdem wo sie hergestellt wurden, usw.

Um fündig zu werden ist leider auch immer viel eigene Detektivarbeit notwendig.

Viel Erfolgt wünscht dir

Renate

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1 Like

Danke
Liebe Renate,

vielen lieben dank für Dein posting.

Dann werden wir uns mal auf Detektivarbeit begeben…
Da ich seitdem ich mit ihm zusammen bin auch ab und an Beifahrerin beim Motorradfahren bin und demzufolge auch Ledersachen trage, könnte dies natürlich ein Auslöser sein…
Aber auch wenn dem nihct so ist, werd ich vermehrt darauf achten, was der Grund sein könnte.

Vielen Dank nochmal,
Andrea

Hallo Renate,
vielen Dank für Deine superschnelle Antwort.
Werde versuchen, der Sache auf den Grund zu gehen.
Nochmals vielen Dank.
Sternschnuppe