Lungen-Tbc u. Dauerfolgen

Hallo,

meine Frau, 63J, hatte als Kind eine Lungen-Tbc. Seit ca. 20 Jahren hat sie einen chronischen Husten mit zunehmender Tendenz. Die Ärzte, darunter auch Lungenfacharzt konnten ihr nicht helfen. Nun läßt auch seit einigen Jahren ihre körperliche Ausdauer stark nach. An Steigungen ist es besonders gravierend.
Nun meine Frage: Hat diese Tbc vermutlich dauerhafte Veränderungen im Bronchialsystem hinterlassen und mit welchen Folgen?

Gruß
Otto

Hallo Otto,

ich wurde 1954 geboren und litt von 1960 - 1964 ebenfalls unter Lungen-TBC. Ich habe Gott sei Dank keinerlei Beschwerden und habe auch noch nie was davon von anderen Betroffenen gehört.

Deiner Frau alles Gute
Gruß
Gisela

Hallo,

meine Frau, 63J, hatte als Kind eine Lungen-Tbc.

Die erste Frage wäre hier, in welchem Maß damals die Lunge in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die zweite Frage wäre: Wann war das genau? Wurde sie schon mit Streptomycin behandelt (kam etwa 1952 in die Medizin) oder noch ohne Antibiotika?

Seit ca. 20 Jahren hat sie einen chronischen Husten mit zunehmender
Tendenz. Die Ärzte, darunter auch Lungenfacharzt konnten ihr
nicht helfen.

Klingt zumindest nicht nach einer akuten Tuberkulose. Gibt es Auffälligkeiten oder Veränderungen in der Lunge? (also im Vergleich zu einem evtl. vorhandenen Röntgenbild der letzten Jahre (siehe auch meine Frage oben)?

Nun läßt auch seit einigen Jahren ihre
körperliche Ausdauer stark nach. An Steigungen ist es
besonders gravierend.
Nun meine Frage: Hat diese Tbc vermutlich dauerhafte
Veränderungen im Bronchialsystem hinterlassen und mit welchen
Folgen?

Die TB führt zur Bildung von Gewebeeinschmelzungen (so genannte Granulome), die als kleine runde Veränderungen im Röntgenbild sichtbar sind. Im einem weiter fortgeschrittenen Stadium treten größere bis großräumige Gewebeschäden auf. Diese sind röntgenologisch gut zu erkennen. Wenn solche Veränderungen schon seit jeher in der Lunge zu sehen sind, sind sie mutmaßlich auf auf die TB in der Kindheit zurückzuführen und können u.U. auch die jetzige Leistungsfähigkeit beeinflussen.
Ich denke aber, dass der Lungenfacharzt das überprüft hat. Bei einer röntgenologisch unauffälligen Lunge dürften die jetztigen Probleme eher nicht auf eine Spätfolge der TB zurückführbar sein.

Ein anderes Problem sollte aber dringend auch noch mit dem Arzt besprochen werden:
Normalerweise wird ein TB mit drei, eher vier Antibiotika behandelt. Nach Zwei Monaten kann reduziert werden auf zwei Antibiotika, diese werden nach sechs Monaten abgesetzt.
Diese Form der Behandlung gab es in den 40er bis 60er Jahren nicht. Es besteht also das Risiko (unabhängig von der geschilderten Symptomatik, die nicht unbedingt etwas mit det TB zu tun haben muss), dass es zu einer so genannten Reaktivierung kommen kann. Dieses Problem sollte unbedingt mit einem Facharzt diskutiert werden. Ggf. wird man (das kann aber eben nur der FA nach gründlicher Diagnose entscheiden) für einige Monate eine so genannte Chemoprophylaxe mit zwei Antibiotika durchführen, um die Gefahr einer Reaktivierung zu reduzieren. Aus der Ferne sind das aber jetzt nur Mutmaßungen!
Viele Grüße,
Oliver

Hallo,

danke.

Die erste Frage wäre hier, in welchem Maß damals die Lunge in
Mitleidenschaft gezogen wurde.

ist meiner Frau nicht bekannt. Sie war mehrere Monate in einer Lungenheilanstalt.

Die zweite Frage wäre: Wann war

das genau? Wurde sie schon mit Streptomycin behandelt (kam
etwa 1952 in die Medizin) oder noch ohne Antibiotika?

Es war 1955. Sie hat noch eine Einstichsnarbe unterhalb der Schulter.

Seit ca. 20 Jahren hat sie einen chronischen Husten mit zunehmender
Tendenz. Die Ärzte, darunter auch Lungenfacharzt konnten ihr
nicht helfen.

Klingt zumindest nicht nach einer akuten Tuberkulose. Gibt es
Auffälligkeiten oder Veränderungen in der Lunge? (also im
Vergleich zu einem evtl. vorhandenen Röntgenbild der letzten
Jahre (siehe auch meine Frage oben)?

Meine Frau war in Abständen von mehreren Jahren immer wieder zur Kontrolle beim Lngenfacharzt - in früheren Jahren wurde sie dazu vom Gesundheitsamt aufgefordert. Bezüglich des Husten hat der Arzt keine Behandlungsmöglichkeit für erforderlich gehalten.

Die TB führt zur Bildung von Gewebeeinschmelzungen (so
genannte Granulome), die als kleine runde Veränderungen im
Röntgenbild sichtbar sind. Im einem weiter fortgeschrittenen
Stadium treten größere bis großräumige Gewebeschäden auf.
Diese sind röntgenologisch gut zu erkennen. Wenn solche
Veränderungen schon seit jeher in der Lunge zu sehen sind,
sind sie mutmaßlich auf auf die TB in der Kindheit
zurückzuführen und können u.U. auch die jetzige
Leistungsfähigkeit beeinflussen.

Diese Veränderungen waren immer zu erkennen.

Ich denke aber, dass der Lungenfacharzt das überprüft hat. Bei
einer röntgenologisch unauffälligen Lunge dürften die
jetztigen Probleme eher nicht auf eine Spätfolge der TB
zurückführbar sein.

Ein anderes Problem sollte aber dringend auch noch mit dem
Arzt besprochen werden:
Normalerweise wird ein TB mit drei, eher vier Antibiotika
behandelt. Nach Zwei Monaten kann reduziert werden auf zwei
Antibiotika, diese werden nach sechs Monaten abgesetzt.
Diese Form der Behandlung gab es in den 40er bis 60er Jahren
nicht. Es besteht also das Risiko (unabhängig von der
geschilderten Symptomatik, die nicht unbedingt etwas mit det
TB zu tun haben muss), dass es zu einer so genannten
Reaktivierung kommen kann. Dieses Problem sollte unbedingt mit
einem Facharzt diskutiert werden. Ggf. wird man (das kann aber
eben nur der FA nach gründlicher Diagnose entscheiden) für
einige Monate eine so genannte Chemoprophylaxe mit zwei
Antibiotika durchführen, um die Gefahr einer Reaktivierung zu
reduzieren. Aus der Ferne sind das aber jetzt nur Mutmaßungen!
Viele Grüße,
Oliver

Das ist ein guter Tipp
Gruß
Otto

Hallo,

Es war 1955.

Spricht dafür, dass sie mit Antibiotika (wahrscheinlich Monotherapie) behandelt wurde.

Meine Frau war in Abständen von mehreren Jahren immer wieder
zur Kontrolle beim Lngenfacharzt - in früheren Jahren wurde
sie dazu vom Gesundheitsamt aufgefordert. Bezüglich des Husten
hat der Arzt keine Behandlungsmöglichkeit für erforderlich
gehalten.

Der Husten kann ein Folge der Lungenerkrankung sein, in dem Fall ist aber wahrscheinlich nicht viel zu machen. Andererseits kann der Husten auch eine andere Ursache haben, etwa in Richtung Asthma.

Die TB führt zur Bildung von Gewebeeinschmelzungen (so
genannte Granulome), die als kleine runde Veränderungen im
Röntgenbild sichtbar sind. Im einem weiter fortgeschrittenen
Stadium treten größere bis großräumige Gewebeschäden auf.
Diese sind röntgenologisch gut zu erkennen. Wenn solche
Veränderungen schon seit jeher in der Lunge zu sehen sind,
sind sie mutmaßlich auf auf die TB in der Kindheit
zurückzuführen und können u.U. auch die jetzige
Leistungsfähigkeit beeinflussen.

Diese Veränderungen waren immer zu erkennen.

Das bedeutet, dass Deine Frau eine offene TB mit den entsprechenden Schäden im Lungengewebe hatte. Die Schäden in der Lunge führen zwangsläufig zu einem Verlust an Leistung.
Es ist sicher nicht auszuschließen, dass die zunehmend auftetende Schwäche initial auf die TB zurückzuführen war und nun auch durch das Alter deutlicher zu Tage tritt.
In jedem Fall die Sache im Auge behalten, va. im Hinblick auf eine evtl. Reaktivierung, aber das erwähnte ich ja bereits.
Oliver