Hallo,
meine Frau, 63J, hatte als Kind eine Lungen-Tbc.
Die erste Frage wäre hier, in welchem Maß damals die Lunge in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die zweite Frage wäre: Wann war das genau? Wurde sie schon mit Streptomycin behandelt (kam etwa 1952 in die Medizin) oder noch ohne Antibiotika?
Seit ca. 20 Jahren hat sie einen chronischen Husten mit zunehmender
Tendenz. Die Ärzte, darunter auch Lungenfacharzt konnten ihr
nicht helfen.
Klingt zumindest nicht nach einer akuten Tuberkulose. Gibt es Auffälligkeiten oder Veränderungen in der Lunge? (also im Vergleich zu einem evtl. vorhandenen Röntgenbild der letzten Jahre (siehe auch meine Frage oben)?
Nun läßt auch seit einigen Jahren ihre
körperliche Ausdauer stark nach. An Steigungen ist es
besonders gravierend.
Nun meine Frage: Hat diese Tbc vermutlich dauerhafte
Veränderungen im Bronchialsystem hinterlassen und mit welchen
Folgen?
Die TB führt zur Bildung von Gewebeeinschmelzungen (so genannte Granulome), die als kleine runde Veränderungen im Röntgenbild sichtbar sind. Im einem weiter fortgeschrittenen Stadium treten größere bis großräumige Gewebeschäden auf. Diese sind röntgenologisch gut zu erkennen. Wenn solche Veränderungen schon seit jeher in der Lunge zu sehen sind, sind sie mutmaßlich auf auf die TB in der Kindheit zurückzuführen und können u.U. auch die jetzige Leistungsfähigkeit beeinflussen.
Ich denke aber, dass der Lungenfacharzt das überprüft hat. Bei einer röntgenologisch unauffälligen Lunge dürften die jetztigen Probleme eher nicht auf eine Spätfolge der TB zurückführbar sein.
Ein anderes Problem sollte aber dringend auch noch mit dem Arzt besprochen werden:
Normalerweise wird ein TB mit drei, eher vier Antibiotika behandelt. Nach Zwei Monaten kann reduziert werden auf zwei Antibiotika, diese werden nach sechs Monaten abgesetzt.
Diese Form der Behandlung gab es in den 40er bis 60er Jahren nicht. Es besteht also das Risiko (unabhängig von der geschilderten Symptomatik, die nicht unbedingt etwas mit det TB zu tun haben muss), dass es zu einer so genannten Reaktivierung kommen kann. Dieses Problem sollte unbedingt mit einem Facharzt diskutiert werden. Ggf. wird man (das kann aber eben nur der FA nach gründlicher Diagnose entscheiden) für einige Monate eine so genannte Chemoprophylaxe mit zwei Antibiotika durchführen, um die Gefahr einer Reaktivierung zu reduzieren. Aus der Ferne sind das aber jetzt nur Mutmaßungen!
Viele Grüße,
Oliver