Nach 6 Wochen Gipsfuß?

Hallo,

bald ist es vorbei, 6 Wochen war mein Fuß dann in Gips.
Aber alle sagen, ich soll mich nicht zu früh freuen,
das Elend geht noch weiter.

Wer kann mir sagen -Komplikationen ausgeschlossen- wie es konkret weiter geht?
Innen und Aussenband waren wohl gerissen sagen die Ärzte, könnte auch stark gedehnt sein und der Thalusknochen hat etwas abbekommen, könnte auch sein.

Was sind so die nächsten Schritte und wann kann man wieder gehen, joggen…?

Danke und Grüße

Servus,

Aber alle sagen, ich soll mich nicht zu früh freuen,
das Elend geht noch weiter.

Naja, Elend würde ich das jetzt nicht unbedingt nennen :smile: aber du wirst verblüffend starke Schmerzen haben - alles, was bis jetzt so hübsch im Gips verpackt war, ist nämlich in der Zwischenzeit „versulzt“ und die Muskeln verkümmert.

Am Anfang wirst du vermutlich mit Krücken gehen (müssen)

Lass dir von deinem Doktor (und der KK) eine Physiotherapie verschreiben - ohne die dauert es nämlich vermutlich doppelt so lange, bis du wieder vollfit bist, oder es stellen sich Fehlstellungen ein, die schwer zu reparieren sind. Halte dich strikt an die Ansagen des Physiotherapeuten.

Was sind so die nächsten Schritte und wann kann man wieder
gehen, joggen…?

üben, üben, üben - auch wenn’s am Anfang weh tut - die Übungen, die du vom Physiodoc bekommst, konsequent machen - zu Hause auf der Couch, beim Treppensteigen (ist überhaupt eine gute Übung (und am Anfang schwierig), ganz besonders gefinkelt: Treppe rückwärts runtersteigen - trainiert alle geschundenen Teile außerordentlich (Achtung: am Anfang wirklich am Treppengeländer festhalten). Auch gut: Unterwassergymnastik - aber ebenfalls zuerst nach Anweisung von einem Unterwassertherapeuten (3 Einheiten zur Anleitung, zahlt die KK, danach kannst du selbst üben) und überhaupt viel Schwimmen.
Unterwassermassage für das kaputte Bein.

Alle beteiligten Körperteile sind geschwächt, also darauf achten, dass du sie nicht gleich wieder verletzt. Gleich mit leichten Kraftübungen beginnen - zeigt dir der Physiotherapeut.

Je konsequenter du alles machst, desto früher wirst du wieder fit sein - ich war nach einem Trümmerbruch (Fersenbein, Ferse, Knöchel, unteres Schien- und Wadenbein, Sehnenriß rechts) und 8 Wochen Gips nach etwa 8 Wochen voll einsatzfähig fürs „Normalleben“, mit Sport habe ich nach 10 Wochen begonnen.

All das ist aber natürlich für jeden verschieden - hängt von der genauen Verletzung, deinem Alter, deiner individuellen „Bauart“ und deiner Konsequenz ab.

Und gut auf deinen Körper und dein Bein „hören“ - sie sagen dir auch, was gut für dich ist, was dir gut tut und wann es genug ist :smile:

Gute Besserung! Gruß, Maresa
(Dialyse ist lebbar)

Servus Maresa,

damit das Mobilisieren nicht gar so weh tut, täte ich noch die Bewegung in einem ziemlich warmen Schwimmbecken dazusetzen: Das macht nicht bloß warm, sondern bringt auch noch den Widerstand vom Wasser.

Oder natürlich einen wenigstens zehntägigen Aufenthalt in Saulgau (da, wo die Maria Theresia auf dem Marktplatz steht) mit täglichem Besuch der Sonnenhoftherme (über 42 °C am Brunnenkopf!).

Schöne Grüße

MM
(in „nachhaltiger“ Erinnerung an eine gründliche Bänderzerrung Knie lateral wegen Fasnacht - aber ich bin es nicht gewesen, Tina Turner war schuld)

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Servus :smile:

damit das Mobilisieren nicht gar so weh tut, täte ich noch die
Bewegung in einem ziemlich warmen Schwimmbecken dazusetzen:

ja…das meinte ich mit Unterwassermassage - die hat mir unheimlich geholfen plus Bewegung natürlich.

Oder natürlich einen wenigstens zehntägigen Aufenthalt in
Saulgau (da, wo die Maria Theresia auf dem Marktplatz steht)
mit täglichem Besuch der Sonnenhoftherme (über 42 °C am
Brunnenkopf!).

muss ja nicht dort sein - aber wenn Uweuwe und die KK wollen - eine Reha an sich wäre natürlich auch gut - ist aber halt nicht Jeeeedermanns Sache. Wenn man wirklich konsequent ist und a bisserl streng mit sich selbst, geht es ohne Reha auch.

(in „nachhaltiger“ Erinnerung an eine gründliche Bänderzerrung
Knie lateral wegen Fasnacht - aber ich bin es nicht gewesen,
Tina Turner war schuld)

komisch: solche Verletzungen vergisst man irgendwie nicht wirklich - bei mir ist es jetzt schon 10 jahre her - ich hab’ nur eigene Blödheit als Ausrede :smile:

Sei wie immer gegrüßt aus dem Wald4tel, J.

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Danke euch vielmals!!!

habt ihr vielleicht ein paar Details, damit ich suchen kann,
wo ich hier im Raum Gießen sowas machen kann?

Viele Grüße

Hallo Uwe,

da würde glaubich Bad Endbach ganz gut passen: Ist sicher weniger überkandidelt als Bad Homburg vdH und Bad Nauheim.

Wenn Du Dir an ein paar Tagen zusammenhängend etwas richtig Schönes antun möchtest, aber ohne modischen Schnickschnack, fährst Du nach Bad Wildbad. Bei Mokni´s Palais hat man direkten Zugang über den Flur zum königlich württembergischen Palais Thermal, braucht also bloß zum Essen den Bademantel abzulegen, aber das kostet ein paar Markfünfzig - es hat auch wohlfeilere Unterkünfte in Wildbad.

(Rückfahrt nur ab Pforzheim lösen, die Gästekarte ist gleichzeitig Fahrkarte für die Straßenbahn nach Pforzheim.)

Schöne Grüße

MM

Danke!

Und dort melde ich mich dann zur Krankengymnastik an oder ist das ein Reha Programm?
In meiner Klasse kommt wohl nur Bad Endbach in Frage…

Grüße

Servus,

zum Thema Reha oder sonstwelchen Möglichkeiten der Kostenübernahme / Bezuschussung kann Dir eventuell der behandelnde Arzt etwas sagen, alternativ die Krankenversicherung, die Rentenversicherung oder (falls zuständig) die Berufsgenossenschaft. Bei den genannten Adressen ging es mir erstmal nur um Möglichkeiten der Mobilisierung und des Trainings von Muskeln und Bändern in warmem Wasser.

Wenn es um Kostenübernahme / Bezuschussung geht, ist es wichtig, dass kein Schritt ohne vorherige Absprache mit Arzt und Kostenträger unternommen wird.

Schöne Grüße

MM

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Servus, ihr beide,

da ich mich naturgemäß mit deutschen Gegebeneheiten nicht so auskenne, nur eine Anmerkung, die vielleicht auch in D weiterhilft. Der behandelnde Arzt sagt dir, was für eine weiterführende Behandlung für dich wichtig und richtig ist. Meiner Meinung nach wäre das eine „komplette“ Reha und die schließt, wenn sie gut ist, Unterwasserbehandlungen ein - bzw. würde ich bei der KK darauf bestehen, dass sie dabei ist. Bei uns schlägt die KK meist zwei oder drei Rehab-Zentren vor, die du dir dann via Netz anschauen kannst und wählen kannst.

Abgesehen davon kannst du auch mit dem Namen deiner KK schon vorab im Netz suchen.

Das sieht dann so aus: Name der KK + Rehabilitationszentrum

https://www.google.at/search?q=BVA+Rehabilitationsze…

Liebe Grüße, Maresa

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Hallo Maresa,

da bin ich nicht sicher, ob Du da den deutschen Kostenträgern nicht ein bissle zu viel Generosität zutraust. Ich vermute, hier wird man in dieser Situation schlicht k.v. geschrieben, bekommt seinen Marschbefehl und darf sich um alles andere selber kümmern.

Vielleicht sind sie aber doch noch nicht so schlimm - mehr als Ablehnen geht nicht.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

bekommt seinen Marschbefehl und darf sich um alles andere
selber kümmern.

also ich wurde zweimal geradezu „eingewiesen“, will sagen, die KK hatte sehr wohl alles in der Hand und die Dinge auch von sich aus geregelt. Beim ersten Mal wollte ich die Kurklinik nicht und mußte mit meiner Ärztin zusammen einen neuen Antrag stellen, damit mir ein anderes Haus der KK bewilligt wurde. Und dann lief alles, wie am Schnürchen, ich mußte mich um nichts mehr kümmern, sondern nur zu den vorab besprochenen und vom Arzt bewilligten und von mir gewünschten Behandlungen und Therapien gehen. Das war ein ziemlich tagesfüllender Plan - der Rest war Freizeit, die ich anfangs mit Schlafen verbrachte, so fertig war ich *lach*

Lieben Gruß, Maresa

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Hallo nochmal,

meint ihr wirklich nach 6 Wochen Gips gibt’s einen Reha?
Reha ist für mich 2-3 Wochen irgendwo in ein Zentrum mit täglichen Übungen usw.
Oder liege ich da falsch?

Schätze ich das so falsch ein?

Danke und Grüße

Hallo Uwe,

da musch Du halt reden mit die Lajt - wie Du siehst, gehen unsere gefühlsmäßigen Einschätzungen ohne genauere Kenntnisse ungefähr entgegengesetzt zueinander.

Ich kann Dir lediglich versichern, dass Du nicht eingeschläfert wirst, wenn Du umfällst - aber mehr würde ich von der Billigmedizin à la Mode nicht erwarten.

Schöne Grüße

MM

Servus,

meint ihr wirklich nach 6 Wochen Gips gibt’s einen Reha?

Die Reha gibt es unter anderem auch gerade darum, weil du 6 Wochen Gips hattest und dich darum nicht bewegen kannst. Alle Verbindungen zwischen den Knochen sind versulzt und verhärtet und müssen behutsam wieder beweglich gemacht werden. Alle Muskeln sind kraftlos, geschrumpft und teilweise verkürzt. Es ist nicht der Knochen und es sind nicht die Sehnen, die „gepflegt“ werden müssen - deren Verletzungen sind durch die Ruhigstellung geheilt. Einzeln betrachtet sind die wieder ok - aber sie hängen eben zusammen und müssen im wahrsten Sinne des Wortes "reibungs"los funktionieren - und das können sie nicht, weil die „Schmierung“ zwischen ihnen verhärtet ist und die Muskeln sie nicht mehr bewegen können. Du wirst das bei deinem ersten Schritt versuch leider vermutlich ziemlich schmerzlich merken und wenn du dein Bein ansiehst, wirst du sehen, um wieviel dünner es ist, als dein anderes.

Reha ist für mich 2-3 Wochen irgendwo in ein Zentrum mit
täglichen Übungen usw.
Oder liege ich da falsch?

Nö, das versteht man unter Reha.

Du könntest allerdings in deinem Falle, wie ich schon oben sagte, deine Reha unter ambulanter Anleitung selbst machen, was nebenbei bei anderen Rehas, wie Herz z.B. nicht geht, schon alleine wegen der diversen Geräte und der ständigen Kontrolle. Auf Geräteturnen und ständige Kontrolle musst du bei der selbstständigen Rehabilitation deines Beines verzichten. Die Kontrolle ist wichtig, weil man gerade in der Anfangsphase der Wiederherstelllung alleine sehr viel falsch machen kann, was unter Umständen dann schwer zu reparieren ist. Und, wie gesagt, es ist wesentlich mühsamer, alle Termine bei einem Physiotherapeuten und bei der Unterwassertherapie in Eigeninitiative unter einen Hut zu bekommen. Darüber hinaus kostet es wirklich unendlich viel Disziplin und Konsequenz, alles alleine „durchzuziehen“.

Falls die KK es dir bewilligt, würde ich mich auf jeden Fall in stationäre Reha begeben.

Liebe Grüße, Maresa
(Dialyse ist lebenswert)

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