Nebenwirkungen bitte beachten!

Hallo liebe User!

Da ich doch einige Tabletten pro Tag nehmen muss, achte ich stets auf die Neben - und Wechselwirkungen. Am Beipackzettel ist alles genau beschrieben, was man beachten muss.

Gegen Bluthochdruck nehme ich schon seit langer Zeit Pillen ein, die mir auch helfen und die ich gut vertrage. Doch neulich bekam ich vom Hausarzt ein Mittel gegen ein anderes Problem, dadurch stieg mein Blutdruck auch nach einer Tablette mehr pro Tag. Ich setzte sofort das neue Mittel ab, denn da war das Ansteigen des Blutdruckes als Nebenwirkung angegeben.

Was ich nicht verstehe, ist das:
Kein Arzt wird bei der Verschreibung auf die möglichen Nebenwirkungen oder auf die Wechselwirkungen hinweisen und gegebenenfalls auf eine Nachricht an ihn raten, sollten solche Symptome auftreten.
Warum weist der Arzt nicht schon vorher darauf hin, das zu beachten?

Liebe Grüße
harmonie

Hallo Harmonie,

Kein Arzt wird bei der Verschreibung auf die möglichen
Nebenwirkungen oder auf die Wechselwirkungen hinweisen und
gegebenenfalls auf eine Nachricht an ihn raten, sollten solche
Symptome auftreten.

so pauschal: „Kein Arzt …“ kannst du das nicht sagen.

Dein Arzt hat die mögliche Nebenwirkung des Präparates sicher übersehen.
Viele Ärzte weisen vielleicht nicht auf die Nebenwirkung von Arzneimitteln hin, weil sie sich vorher vergewissert haben, daß Nebenwirkungen nicht wahrscheinlich sind oder nur sehr, sehr gering ausfallen können.
Viele Nebenwirkungen werden aus rein versicherungstechnischen Gründen auf dem Beipackzettel angegeben.
Den Blutdruck, wie in deinem Fall, kann man prima selber kontrollieren.

Ich habe auch höheren Blutdruck und nehme dagegen Tabletten und kontrolliere jeden Tag. Kürzlich, ohne jede Änderung der Medikamente, deren Menge oder der Ernährung, stieg mein Blutdruck etwas aber signifikant an.
Ich führe das auf die zunehmende Kälte der Jahreszeit zurück und nehme mehr Betablocker. Das hilft gut.

Gruß

Tankred

Hallo Tankred

so pauschal: „Kein Arzt …“ kannst du das nicht sagen.

Doch das kann er sagen und ich verstehe es auch. Ich habe mir vor einiger Zeit
angewöhnt die Beipackzettel der in unserer Familie verwendeten Medikamente
einzuscannen, sind so 30 an der Zahl. Nicht einmal von denen weiß ich die
Nebenwirkungen auswendig. Wie soll also ein Arzt die Nebenwirkungen von hunderten
Medikamenten auswendig kennen? Und noch etwas: Woher soll der Arzt wissen, dass
gerade du der eine Typ unter 500 bist, der diese Nebenwirkung hat. Er geht davon aus,
dass, wenn etwas Ungewöhnliches passiert du ihn dann kontaktierst, dann kann er noch
immer reagieren.
MfG
airblue21

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Hallo harmonie,

Was ich nicht verstehe, ist das:
Kein Arzt wird bei der Verschreibung auf die möglichen
Nebenwirkungen oder auf die Wechselwirkungen hinweisen und
gegebenenfalls auf eine Nachricht an ihn raten, sollten solche
Symptome auftreten.
Warum weist der Arzt nicht schon vorher darauf hin, das zu
beachten?

Wie gesagt, so pauschal stimmt das nicht!

Das Ganze ist aber eine komplexe Geschichte:

  1. Wie schon gesagt, kann man auch als Arzt nicht alle möglichen Nebenwirkungen auswendig kennen.
  2. Auch schon gesagt, aus rechtlichen Gründen stehen da alle Nebenwirkungen die jemals aufgetreten sind, auch wenn es nur einer von 1’000 war.
  3. Ob, und welche Nebenwirkung bei dir eintritt, weiss auch der Arzt nicht, ausser man hat bereits schlechte Erfahrungen mit verwandten Wirkstoffen gemacht. Es liegt aber auch an dir, den Arzt darauf hinzuweisen, wenn du ein Medikament nicht vertragen hast. Wobei sich das auch mit der Zeit ändern kann. Du kannst ein Medikament jahrelang gut vertragen haben und 10 Jahre später reagierst du allergisch auf das selbe Medikament.
  4. Eigentlich sollte ein Arzt zuerst das günstigste Medikament verschreiben. Das ist auch vernünftig um die Kosten im Griff zu behalten. Wenn es dann Probleme mit der Verträglichkeit gibt, muss man halt ein anderes, meist teureres, Medikament versuchen. Wobei auch diese Nebenwirkungen haben!
  5. Dann gibt es noch einen psychischen Faktor: Manche Leute bekommen Nebenwirkungen, nur weil sie wissen, dass diese auftreten können…
  6. Grundsätzlich sollte der Arzt dich darauf hinweisen, was beim Auftreten von, für dich kritischen, Nebenwirkungen zu tun ist. Was jetzt genau für dich kritisch ist, hängt von deinen anderen Erkrankungen ab!

Du schreibst allerdings nicht, wie stark dein Blutdruck angestiegen ist. Grundsätzlich ist der Blutdruck nicht konstant. Schon wenn man während der Messung spricht, kann er 10-20mm Hg höher sein!
http://www.evidence.de/Leitlinien/leitlinien-intern/…
Stress, Fieber, Schmerzen usw. treiben den Blutdruck auch in die Höhe.
Ich kann meinen Blutdruck mit der Kopfhaltung um 20-30mm Hg verstellen, Nach vorne unten geneigt steigt er, wenn ich den Kopf ins Genick lege ist er tiefer.

Tja, und manchmal muss man einfach die Dosierung anpassen, wenn man Medikamente kombiniert.

Also hüpf mal bei deinem Doc vorbei!

MfG Peter(TOO)

Hallo!

Danke für eure raschen Antworten!
Es ist mir schon klar, dass ein Arzt nicht sämtliche Nebenwirkungen auswendig wissen kann, es treten ja nicht alle überall gleich auf, da sind welche, die sehr häufig, dann weniger häufig, selten oder ganz selten auftreten können.

Wenn ich an hohen Blutdruck leide und dagegen Tabletten schlucken muss, dann wäre es schon angebracht, dass ich ein Mittel bekomme, dass diesen nicht noch mehr erhöht.
Der Arzt sollte mich dann nur darauf hinweisen, den Blutdruck ganz genau zu kontrollieren, denn er könnte sich erhöhen, dann müssen wir ein anderes Mittel wählen.
So habe ich das eigentlich gemeint!

Ich beachte am Beipackzettel hauptsächlich die sehr häufig auftretenen Nebenwirkungen gegenüber den anderen.
Das Messen des Blutdruckes habe ich schon sehr gut in der Hand, ich mach es ja schon jahrelang und weiß auch, dass es immer wieder Schwankungen geben wird.

Liebe Grüße
harmonie

Hallo harmonie46,

Der Arzt sollte mich dann nur darauf hinweisen, den Blutdruck
ganz genau zu kontrollieren, denn er könnte sich erhöhen, dann
müssen wir ein anderes Mittel wählen.
So habe ich das eigentlich gemeint!

so habe ich das eigentlich auch verstanden mit meinem: „Dein Arzt hat die mögliche Nebenwirkung des Präparates sicher übersehen.“

Könntest du uns das Präparat nennen? Das wäre interessant zu wissen.
Kürzlich (29.10.2014) kam hier im Forum die Frage: „Was erhöht den Blutdruck beim Menschen?“

Gruß

Tankred

Hallo harmonie,

Wenn ich an hohen Blutdruck leide und dagegen Tabletten
schlucken muss, dann wäre es schon angebracht, dass ich ein
Mittel bekomme, dass diesen nicht noch mehr erhöht.

Das ist jetzt auch ein Problem der Medikamentenzulassung!

Zuerst einmal wird ein Wirkstoff an Gesunden getestet und zwar als einziger Wirkstoff. Dabei geht es vor allen um die Nebenwirkungen.

Dann kommen Kranke dran, um die eigentliche Wirkung zu testen.
Wenn man hier schon mit anderen Medikamenten kombiniert, hat man keine Ahnung von welchem Medikament was kommt.

Erst bei den weiteren Studien im klinischen Einsatz, kommen dann Kombinationen vor, allerdings hauptsächlich in dieser Klinik gebräuchlichen Medikamenten.
Durch die Menge am Wirkstoffen, welche auf dem Markt sind, würde man wohl 100 Jahre benötigen um alle Kombinationen zu testen.

Weiter kompliziert mit der Zulassung ist, dass ein Medikament nur eine Zulassung für eine bestimmte Anwendung bekommt.
Z.B. gibt es einige Medikamente, welche für eine Krebsbehandlung zugelassen sind, welche auch hervorragend bei Rheuma wirken. Solange sie nicht auch für die Anwendung bei Rheuma zugelassen sind, dürfen sie für diesen Fall nicht angewendet werden. Um die Zulassung zu bekommen, müssen aber die ganzen Studien nochmals durchlaufen werden, allerdings mit Rheumapatienten.

Eine andere Gruppe sind die Antiepileptika. Die meisten können noch für viele andere Anwendungen verwendet werden, welche gar nichts mit Epilepsie zu tun haben. Aber sie benötigen für diese Anwendung wiederum eine Zulassung.

Der Arzt sollte mich dann nur darauf hinweisen, den Blutdruck
ganz genau zu kontrollieren, denn er könnte sich erhöhen, dann
müssen wir ein anderes Mittel wählen.
So habe ich das eigentlich gemeint!

Stand dies bei den Nebenwirkungen?

Zudem, wenn dein Arzt dich kennt, wird er wissen, dass du deinen Blutdruck überwachst und es selber merkst, wenn dieser sich verändert.

Eine ganz andere frage ist noch, ob der Blutdruck wegen dem Medikament gestiegen ist oder wegen der Krankheit gegen welche du das Medikament bekommen hast?

Ich habe auch gerade das Problem, dass mein Blutdruck wegen eines neuen Medikaments so 25mm Hg gestiegen ist. Ich muss das Zeugs aber nur 5 Tage nehmen. Auch in den Fachinformationen steht nur, dass der Blutdruck bei einem unbehandelten Bluthochdruck steigen kann.

Aber meine Medikamenteninteraktionen sind jedes mal eine Überraschung.

MfG Peter(TOO)