Hallo.
Ich habe eine Frage, die mich schon seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, beschäftigt.
Vielleicht kann mir jemand, der einen medizinischen Hintergrund hat, bei der Beantwortung helfen.
Bitte keine Antworten oder Kommentare, die mein Anliegen nicht ernst nehmen (wollen oder können).
Meine Frage kurz gefasst:
Kann es sein, dass ich ‚von Natur aus‘ weniger schmerzempfindlich bin, als ‚normal‘ ist?
Z. B. durch eine geringere Dichte von Schmerzrezeptoren oder durch eine überhöhte Produktion von körpereigenen, Schmerz stillenden Hormonen o. Ä.?
Mir ist vollkommen klar, dass Schmerzwahrnehmung auch einen psychischen Hintergrund hat und immer subjektiv ist. Wer panisch veranlagt ist, wird auch sicherlich (subjektiv) einen höheren Schmerz empfinden. Dennoch habe ich Grund zu der Annahme, dass es bei mir
physische oder/und stoffwechselphysiologische Gründe hat.
Wieso ich diese Frage stelle:
Mir fällt immer wieder auf, dass ich wenig oder gar keinen Schmerz empfinde, wenn man eigentlich Schmerz empfinden ‚müsste‘.
Beispiel 1.
Wenn ich eine Spritze in den Arm bekomme – sei es zur Blutentnahme oder zur Impfung – spüre ich in ca. 50% aller Fälle kaum Schmerz, manchmal sogar überhaupt keinen Schmerz.
Beispiel 2.
Ich hatte vor kurzem eine Erkrankung, die (laut jeder medizinischen Literatur) als Symptom immer Schmerz hat. Ich hatte aber nie einen Schmerz, nur ein leichtes unangenehmes Gefühl. Ganz andere Symptome ließen schließlich den Schluss auf die Erkrankung zu.
Auch eine Untersuchung, die im Rahmen dieser Krankheit durchgeführt wurde, wird überall als schmerzhaft beschrieben. Mein Arzt warnte mich auch vorher, dass es schmerzhaft sei.
Ich hatte jedoch keinerlei Schmerzen. Der Arzt war positiv überrascht und sagte, dass normalerweise die Patienten bei dieser Untersuchung (aufgrund der Schmerzen) viel unruhiger sind. Bei mir hätte er optimal arbeiten können, da ich schmerzfrei (und dadurch ruhig) war.
Auch früher in anderen Fällen erfolgte die Feststellung eines Beschwerdens oder einer Krankheit oft genug nicht über den Schmerz-Aspekt. Manchmal hatte ich (z.B. am Arm) eine kleine Schnittwunde, die ich zunächst gar nicht bemerkt hatte. Erst durch das Erblicken der Wunde entdeckte ich sie oder jemand wies mich darauf hin.
Es ist aber bei Weitem NICHT so, dass ich NIE Schmerz empfinde!!
Wenn ich mir mit einem Hammer auf den Finger haue, habe ich Schmerzen. Wenn ich an eine Flamme komme, habe ich Schmerzen. Kopfschmerzen kenne ich auch, wenn auch nur selten. Wenn der Zahnarzt keine Betäubung setzen würde, hätte ich beim Bohren höllische Schmerzen (Das weiß ich, weil mal ein Deppen-Zahnarzt meinte, er könnte sich die Betäubung sparen.). Aber beim Setzen der Betäubungsspritze ist es wieder so, dass ich diese höchstens in 1 von 3 Fällen überhaupt spüre.
Ich kenn also Schmerz, aber sehr oft scheint der Schmerz zu ‚fehlen‘!
Zusätzliche Informationen, die vielleicht zur Beantwortung meiner Frage hilft:
- Ich mache kein Yoga oder andere meditative Übungen.
- Ich habe eine gute Körperwahrnehmung (habe z.B. eine Tanzausbildung).
- Ich habe gutes Heilfleisch, bin eher selten krank.
- Ich hatte nie eine schwere Krankheit, auch keiner meiner Vorfahren.
Nicht, dass ich mir Sorgen mache oder gerne Schmerzen hätte, aber ich möchte endlich mal wissen, ob da was dran ist (Z. B. Geringere Dichte von Schmerzrezeptoren / überhöhte Produktion von Hormonen).
Ich bin mal gespannt!
Vielen Dank für fachkundige Antworten!!
Warren