Hallo,
alles was ich dazu sagen kann ist. Hol Dir eine zweite FACHärztliche Meinung ein! Ich habe damals auch eine Teilruptur des vorderen Kreuzbandes erlitten. Mein (damaliger) Orthopäde riet mir dazu, das Knie mittels gezieltem Muskelaufbau zu stabilisieren und lehnte eine OP ab.
Da ich als Leistungssportler 5+ Trainingseinheiten pro Woche hatte, denke ich sagen zu können, dass meine das Knie umschließende Muskulatur auch durchaus nicht verkümmert war.
Leider hatte ich dennoch immerwieder Probleme mit dem Knie, sodass ich mich 6 Monate später dazu entschied zu einem anderen Arzt zu gehen (Spezialist auf dem Gebiet von Knie OPs) und mir eine weitere meinung einzuholen. Dieser entschied sofort zu Gunsten einer OP, mit der folgenden Begründung:
Dass man das Knie durch Muskelkraft stabilisieren und dann nutzen kann stehe außer Frage, sei heute aber nicht mehr Stand der Technik. Früher hat man das gerne gemacht, weil man damals für eine solche OP das gesamte Knie freilegen musste, während heute 3 kleine Schnitte für eine Arthroskopie ausreichen.
Als wichtigsten Grund aber führte er an, dass es ohne OP in jedem Fall zu ständigen mikro-Verdrehungen/Verschiebungen des Gelenks käme, die man mit Muskelkraft nicht vehindern könne. Dies belaste die Menisken und das gesamte Kniegelenk auf Dauer sehr und führe letztlich zu einer frühen Arthrose.
Ich wurde also operiert und es ist seitdem auch besser,
ABER: Man muss auch erwähnen, dass eine OP RIsiken mit sich bringt. In mienem Fall bedeutet das etwa, dass mein vorderes Schienbein seither fast komplett taub ist (ist wohl kaum die Regel) und dass ich bei Wetterumschwüngen oder besonders schwül-warmem Wetter eigentlich immer mit starken Narbenschmerzen zu kämpfen habe. Außerdem ist die Narbe bis heute so empfindlich, dass ich diese als DIE Schwachstelle an mienem Körper bezeichnen könnte Wer mich da trifft, hat mich im Griff
Alles in allem würde ich es dennoch wieder tun. Aber das ist sehr fallabhängig! Ich weiß nicht wieviel Gewebe bei Dir noch steht. (Während meiner OP haben sie außerdem festgestellt, dass lustigerweise nurnoch die versorgende Hülle stand und nicht das tragende Gewebe des Kreuzbandes selbst und somit garkein Teilriss, sonder kompletter Riss vorlag. Also auch Kernspin und co können keine 100%ige Sicherheit liefern. Die hat man erst, wenn man ins Knie reinschaut.)
Ich möchte Dir also letztlich einfach nur dazu raten kritisch zu sein und nochmal einen weiteren Facharzt aufzusuchen! Lieber einmal mehr hingehen als einmal zu wenig!
In diesem Sinne wünsche ich Dir noch eine gute Genesung!!