Wann hilft Wärme?

Guten Morgen,

es gibt ja die Empfehlung, dass z.B. bei einer Entzündung keine Wärme, sondern Kälte hilft.
Nun meine Frage: wann hilft denn Wärme?

Hintergrund:
Ich habe seit Jahren in unregelmäßigen Abständen ab und an starke Schmerzen, die im Magenbereich anfangen… und dann über Stunden (bis zu 8) bis ins Unerträgliche ansteigen; dabei ziehen sie auch in den Rücken.

Wenn das so weit ist, helfen Schmerzmittel so gut wie gar nicht (ich nehme schon wg. einer chronischen Krankheit starke Schmerzmittel… aber in diesen Fällen hilft z.B. kein Novaminsulfon). War beim Hausarzt und auch schon mal im Krankenhaus, als es nachts unerträglich wurde. Gefunden hat keiner was. Nach einigen Stunden verschwindet das einfach wieder. (ein Bekannter meinte mal, dass bei seiner Gallenkolik auch kein novalgin geholfen habe…)

Nun hatte ich einige Jahre Ruhe und vor einigen Tagen wieder so eine „Attacke“. Bin herum gelaufen (weil das auch schon mal geholfen hatte…), was nicht half. Dann habe ich irgendwann eine Wärmflasche auf den Bauch gelegt… innerhalb von 1,5 Minuten waren die Schmerzen dort weg. Wärmflasche auf den Rücken: auch ca. 1,5 Minuten, bis ich schmerzfrei war.

Deshalb meine Frage an euch: wobei hilft denn Wärme?

Danke schon mal für Euer Input,
Gruß
shannon

Hallo Shannon,

wann hilft denn Wärme?

eine Wärmflasche auf Bauch oder Rücken wirkt entspannend.

Ich habe seit Jahren in unregelmäßigen Abständen ab und an
starke Schmerzen, die im Magenbereich anfangen… und dann
über Stunden (bis zu 8) bis ins Unerträgliche ansteigen; dabei
ziehen sie auch in den Rücken.

deine Beschwerden erinnern sehr an Gallenkoliken. Gegen Gallenkoliken spricht allerdings, dass allein durch die Wärme diese innerhalb von Minuten vergangen sein sollen.
Ist denn bei deinen Untersuchungen eine Steingallenblase durch Ultraschall oder Röntgenuntersuchung ausgeschlossen worden? Ich vermute, dass es so ist. Aber ich finde keinen Hinweis darauf in deinem Artikel.

Gruß
Montanus

Nun meine Frage: wann hilft denn Wärme?

Ganz banale Antwort: wenn sie hilft.

Allgemein hilft Wärme dann, wenn Verspannungen gelöst werden sollen und / oder es zu Reizungen gekommen ist, Kälte, so heißt es, wenn es um Entzündungen oder ums Abschwellen geht. Kann, muss aber nicht.

Chronischen Entzündungen begegnet man nämlich besser mit Wärme. Umgekehrt kann Eis auch bei besonders starker Muskelanspannung besser sein als Wärme.

Wärme fördert die Durchblutung, Kälte bewirkt das Gegenteil. Beide können schmerzlindernd auf ihre Art wirken.

Eigentlich merkt man, was einem gut tut. Wichtig bei der Wärmeanwendung: die Kompresse darf nicht zu heiß sein. Wichtig bei der Kälteanwendung: Die Kompresse darf nicht zu kalt sein, direkten Hautkontakt vermeiden und sie darf nicht zu lange aufliegen, weil sie sonst genau das Gegenteil bewirkt.

Hallöle :smile:

Also ich würd an Deiner Stelle nochmal zum Arzt gehen. Hatte ähnliche Beschwerden vor drei Jahren. Musste dann auch ins Klinikum, weil ich es nicht mehr ausgehalten hatte. Da wurde dann Ultraschall & eine MAGENSPIEGELUNG gemacht. Dabei kam raus, dass meine gesamte Magenschleimhaut entzündet war & das ich den Helicobacter pylori hatte. Dieser wird normalerweise antibiotisch behandelt. Da ich aber allergisch bin auf Antibiotika, lebe ich halt mit ihm und schlage mich mit Heilherde, Kümmel und so durch. Hilft aber auch.

Also lass Dich lieber nochmal untersuchen, denn wie Du schreibst quälst Du Dich ja dann stundenlang rum.

LG :smile: Flöckchen

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Dabei kam
raus, dass meine gesamte Magenschleimhaut entzündet war & das
ich den Helicobacter pylori hatte.

Genau das gleiche Problem hatte ich auch mit oben genannter Diagnose - Magenschleimhautentzündung und Magensäure-Rückfluss (Reflux). Habe für solche Fälle Pantoprazol/Omeprazol im Haus, seitdem ich die Diagnose habe.

Wärme hat mir in dem Fall auch geholfen.

Generell (ob Wärme oder Kälte besser hilft) sage ich immer: „Traue deinem Gefühl/Körper, es/er sagt dir schon, was es/er haben möchte…“

LG
Aleshanea

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Hallo Montanus und
vielen Dank für deine Antwort!

Ja, ich hatte ja auch erst den Gallen-Verdacht (weil ich auch einmal diese Schmerzen nach zu fettem Essen bekam). Im Krankenhaus meinte man, es seien wohl ganz kleine Gallensteine vorhanden, die könnten aber nicht derartige Kolliken auslösen. (Die Untersuchung erfolgte per Ultraschall)
Mein HA meinte auch, dass es wohl nicht von der Galle käme…

Da ich jetzt jahrelang Ruhe hatte, halt diese Woche wieder einmal so eine Attacke… hab ich dann irgendwann nicht mehr nachgehakt. Habe mich halt gewundert, wieso die starken Schmerzmittel (Oxycodon usw.) überhaupt nicht helfen… und dann so eine „stinknormale“ Wärmflasche *gg*.

Also danke nochmal und
Gruß
Shannon

Hallo flöckchen und Alashanea,

vielen Dank für Eure Beiträge!

Magenprobleme hatte ich schon immer mal…
Ehrlich gesagt habe ich die hier ausgeschlossen, weil halt die Schmerzen so in den Rücken ziehen (oberes linkes Rückenviertel *gg*).
Ich hätte übrigens nie gedacht, dass bei einer Magenschleimhautentzündung Wärme helfen könnte…

Vielen Dank für die Hinweise!
Vielleicht kann ich so ja die Ursache ein wenig eingrenzen und dann mit meinem HA darüber sprechen. Wie schon gesagt, hatte er bis jetzt keine Idee dazu

LG
Shannon

Guten Morgen,

Ganz banale Antwort: wenn sie hilft.:

hm, also alles was hilft, ist nicht mehr banal! Und das mit der Wärme ist ja für mich momentan irgendwie der einzige „Angriffspunkt“, also das erste Handfeste, was ich habe.

Chronischen Entzündungen begegnet man nämlich besser mit Wärme. Umgekehrt kann Eis auch bei besonders starker Muskelanspannung besser sein als Wärme. :

Oh… das ist eine gute Information, denn genau das wusste ich auch noch nicht… bis jetzt wusste ich halt nur: Wärme nicht bei Entzündungen.

Ja, du hast Recht: man merkt, was einem gut tut. Ich dachte halt, ich könnte mit einer Art „Ausschlußverfahren“ der Ursache auf die Spur kommen. In meinem Laien-Denken :wink: dachte ich: wow, die Wärmflasche hat super geholfen, also kann es keine Entzündung sein.
(ok, wurde jetzt eines besseren belehrt… schade eigentlich *gg*)

Naja, ich denke, ich werde meinen Hausarzt nochmal bitten, mich direkt auf die Galle hin zu untersuchen… und sich dann den Magen nochmal vorzunehmen (ich weiß gar nicht mehr genau, wieso er den Magen ausgeschlossen hatte… )

LG und danke für deine Antwort!

shannon

Hallo shannon,

mein damaliger HA hat zu mir auf die gleiche Frage geantwortet, in Übereinstimmung mit hier schon geposteten Antworten:

probiers aus, Wärme erweitert die Gefäße und fördert so die Durchblutung, bei Kälte versucht der Körper die Region zu erwärmen, also wieder Durchblutungsförderung. Die Kälte hat aber einen zusätzlichen schmerzlindernden Effekt.

LG Volker

Du solltest das Thema Wärme oder Kälte erst einmal nur unter dem Gesichtspunkt der akuten Linderung der Beschwerden sehen. Das ersetzt keinen Arztbesuch, denn was du brauchst, ist eine vernünftige Diagnose. Im Rahmen der Anamnese ist deine Reaktion auf Wärme oder Kälte dann möglicherweise ein Mosaikstein, den ich erwähnen würde, aber mehr auch nicht. Zur Selbstdiagnose jedenfalls reicht das nie nicht!

Weiß man, was man hat, dann ist das alles unter Umständen sehr nützlich und dann kann so ein Wärmekissen oder ein Eispack richtig angewendet manche Tablette sparen.

Hallo,

Im Rahmen der Anamnese ist deine Reaktion auf Wärme oder Kälte dann möglicherweise ein Mosaikstein, den ich erwähnen würde, aber mehr auch nicht. Zur Selbstdiagnose jedenfalls reicht das nie nicht!:

Nein nein, ich möchte mich gar nicht selbst-diagnostizieren!
Wie schon geschrieben, hatte bis jetzt keiner eine Antwort für mich und ich denke, da hilft es weiter, wenn ich dem Arzt sagen kann: „Novaminsulfon hilft nicht… aber die Wärmflasche“.

Und da ich dachte (was ja falsch ist!), dass es eindeutige Indikationen für Wärme gäbe (weil es halt diesen Kälte-Standard-Satz gibt), und es Wochenende ist, wollte ich wissen, ob ich eventuell durch diesen Wärme-Ansatz auf eine Spur komme.

Die Schmerzen sind irgendwann wirklich unerträglich.
Da werde ich bestimmt nicht auf die Idee kommen, an mir selbst rumzudoktern… mir ist natürlich klar, dass ich damit auch zu meinem Arzt muss!

Danke dennoch für den Hinweis,
Gruß
Shannon

Hallo Shannon,

Ja, ich hatte ja auch erst den Gallen-Verdacht (weil ich auch
einmal diese Schmerzen nach zu fettem Essen bekam). Im
Krankenhaus meinte man, es seien wohl ganz kleine Gallensteine
vorhanden, die könnten aber nicht derartige Kolliken auslösen.
(Die Untersuchung erfolgte per Ultraschall)
Mein HA meinte auch, dass es wohl nicht von der Galle käme…

deine Geschichte erinnert mich an meine eigene. Ich hatte gelegentlich eine Oberbauchkolik, aber die Ultraschallunteruchung der Gallenblase war o.B. Monate später Herzinfarkt. Noch Tage danach immer wieder mal auf das Herz bezogene Schmerzen in Oberbauchmitte. Man wollte sie mir zuletzt nicht mehr richtig abnehmen, da ich doch starke Schmerzmittel bekam. Bis ein kluger Assistenzarzt plötzlich auf die Idee kam, meine Gallenblase noch einmal einer Ultraschalluntersuchung zu unterziehen und winzige Konkremente entdeckte. Neue Diagnose: Gallenkoliken. 3 Monate danach Operation. In der Gallenblase lagen etwa 40 kleine Steinchen.

So kann es gehen, muss natürlich nicht so sein.

Gruß
Montanus

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Hallo Volker und
danke auch dir!

Kälte hatte ich vorab schon mal probiert und das half definitiv nicht. Der Schmerz hatte sich überhaupt nicht verändert.

Ich muss sagen, über das Wärme-Ergebnis war ich total erstaunt… *gg*, manchmal rechnet man mit so „einfachen“ Ergebnissen gar nicht.

Einen schönen 2. Advent wünscht
Shannon

Hallo Montanus,

hm, je mehr ich dich so lese, desto mehr geht auch mein Denken in die Richtung… denn dass ich kleine Gallensteine hatte, war damals ja klar. Es hieß halt, die könnten keine Beschwerden verursachen.

Nur irgendwie fühlt es sich halt nicht nach Magen an… und sowohl dein Schreiben wie auch die Bemerkungen meines Kollegen passen wirklich gut auf mich…
Ich denke, ich bitte meinen HA morgen direkt mal um Überprüfung, damit ich der nächsten Attacke vielleicht aus dem Weg gehen kann…

Das mit den Schmerzmitteln kenne ich: als ich das erste Mal ins KH ging, weil ich wirklich nicht mehr konnte, wollte man mir kaum glauben, dass ich (zu der zeit war es noch so…) Morphin nehme und zu dem Zeitpunkt zusätzlich noch so viele Nov.-Sulfon-Tropfen genommen hatte, wie es mir mein Arzt telefonisch erlaubt hatte… und man steht dann ein wenig blöde da, wenn nach 1 Stunde (weil man vorher schon 7 Stunden damit zu Hause gesessen hat *gg*) diese Schmerzen einfach weg sind…

Vielen Dank nochmal,
ich glaube, die Spur könnte passen :wink:

Gruß
Shannon

Hallo Shannon,

nach über zwanzig Jahren mehr oder weniger leidvollen Erfahrungen mit der Galle (damals ein wenig Gries, vor kurzem mehrere Steine festgestellt), bin ich mir ziemlich sicher, dass du aufgrund deiner Schilderungen das gleiche Problem hast. Meine Erfahrungen hieraus:

Ursachen/Auslöser:
Entspannungsphasen: Nach hektischen, stressigen Tagen (meist aufs Wochenende hin). Ich arbeite intensiv daran :smile:

Lebensmittel: Einige, die ich mittlerweile fast nur noch in gekochter/gedünsteter Form esse (z.B. Knoblauch) oder ganz meide, z.B. bestimmte Kaffeesorten- oder Zubereitung (Espresso, …). Finde deine Empfindlichkeiten heraus.

Gelegentliche Völlerei: Große Menge und zu viel Fett (das habe ich schon lange eingestellt).

Verlaufsformen:
Gelegentlich nur noch, etwa alle 2 Monate.

Schleichend beginnend, Schmerzen über mehrere Stunden ansteigend (Oberbauch, Rücken, Magen).

Akut (erst zweimal): Innerhalb weniger Minuten massive Krämpfe, die klassische Kolik.

Gegenmaßnahmen:
Alles was entspannt, Verkrampfungen löst.

Wärme: Mittels Wärmflasche bei Akutfall, bei schleichendem Beginn große Mengen warme/heiße Getränke (Tee, sehr süß). Ein bis zwei Stunden hinlegen.

„Mittelchen“: Keinesfalls Schmerzmittel/säurebindende Magenmittel (kontraproduktiv). Sie bereiten zusätzlich Magenprobleme, der „Blähbauch“ und die Schmerzen werden rasch stärker. Die Schmerzen lassen nach Stunden nicht wegen der Mittel, sondern wegen Nachlassen/Auflösen der Verkrampfung nach.
Gegebenenfalls krampflösende Medis wie Buscopan (ich habe noch nie welche genommen).

Leichte kreisende Massagen um Nabel, am Oberbauch, direkt am unteren Rippenbogen (man kann dort eine kleine schmerzhafte „Verhärtung“ feststellen).

Mit obigen Tipps halte ich die gelegentlichen Anfälle auf minimale Dauer (max. 2 Stunden) und in der Häufigkeit begrenzt (früher hatte ich Beschwerden Woche für Woche).

Lass übrigens gleich mal Bauchspeicheldrüse und Leber bei einem Ultraschall mit untersuchen, häufig gibt es parallel Beschwerden/Veränderungen bei selbigen. Bin (noch) verschont, muss ja nicht alles haben :smile:

Franz

PS: Regelmäßig geringe Fettmengen zu dir nehmen (keine Askese bitte). Hält gleichmäßigen Gallenabfluss im Laufen. Auch keine strenge Diäten oder Reistage etc.

Guten Morgen Franz,

vielen Dank für deine Erfahrungen! Vieles, was ich lese, finde ich bei mir wieder, da hast du Recht. Deine und Montanus Artikel bringen mich auch mehr und mehr zur Galle.

Ich hatte auch schon bestimmte Lebensmittel in Verdacht und habe versucht, im Nachhinein aufzuschreiben, was ich an den Tagen gegessen habe. Bis jetzt habe ich noch kein Schema gefunden (bis auf das eine Mal, wo ich wirklich zu fettig gegessen hatte). Aber manchmal sind es die „Kleinigkeiten“.

Wärme: Mittels Wärmflasche bei Akutfall, bei schleichendem Beginn große Mengen warme/heiße Getränke (Tee, sehr süß). Ein bis zwei Stunden hinlegen.:

Den Tip mit dem Tee werde ich in jedem Fall ausprobieren (man merkt ja, wann es los geht…). Mit dem Hinlegen habe ich Schwierigkeiten, wenn es so weit ist. Liegen ist schlimm, sitzen besser, stehen am besten. Ich habe auch gemerkt, dass manchmal Laufen hilft.

Vielen Dank noch einmal an alle :smile:
Ich werde diese Woche zum Arzt gehen und ihn bitten, das nochmal genau zu untersuchen.

LG
Shannon

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