Hallo!
Gandalf hat mich drauf gestoßen:
Ich hab da etwas wieder vergessen was ich 1999 noch wußte: http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…)
Also korrigiere ich mich hier:
Ich nahm an, die Verdünnung zum Nichtnachweisbaren mache Medikamente zu Homöopathika. Das stimmt offenbar nicht.
Bei D4 sind jedenfalls noch Moleküle vorhanden/nachweisbar, und das zählt als homöopathisches Medikament.
(Bei D23 sind keine Moleküle der Wirksubstanz mehr vorhanden:
[http://www.gwup.org/themen/texte/homoeopathie/])
Das folgende Zitat mußte ich aufmerksamer lesen und danach meine Aussage (wie schon 1999) auf die hohen Verdünnungen beschränken:
„Auch in sauber durchgeführten klinischen Studien konnte nicht nachgewiesen werden, daß homöopathische Medikamente in hohen Verdünnungen eine über den Placebo-Effekt hinausgehende Wirksamkeit haben. Allerdings können sich einzelne Substanzen wie die Schwermetalle Quecksilber oder Arsen in niedriger Verdünnung schädlich auswirken.“
Die zweite Aussage hierin ist die offenbar belegte Wirksamkeit (übers Placebo hinaus also!) von Substanzen. Allerdings, … bei niedrigen Verdünnungen. Daß es sich hierbei um schädliche Wirkungen handelte ist für mich zweitrangig, denn so ist ohne weiteres glaubhaft, daß andere Substanzen eben auch positiv wirken können. Es geht mir ja nur um die nachweisbare Wirkung.
Wie fomuliere ich nun meine Aussage?
Wer homöopathische Medikamente kauft, sollte also darauf achten, daß die Verdünnung so gering bleibt, daß noch Teile des Wirkstoffs vorhanden sind. Andernfalls handelt es sich „nur“ um eine Placebowirkung, (es reicht also Leitungswasser, muß aber überzeugend (!) dargeboten werden). Besser als nichts mag man einwenden und sagen, „wer heilt hat recht“. Nein, denn
a) sind bei einem Heilerfolg die Begründungen für diesen noch lange nicht richtig - es können ja auch andere Begründungen zutreffen.
b) erzeugen Placebos böse Brüder: die Nocebos:
Wer heilt, hat Recht? Der Nocebo-Effekt
Was spricht eigentlich dagegen, medizinische Außenseiterverfahren in der Praxis einzusetzen, solange sich ihr Placebo-Effekt segensreich auswirkt? Wer hier nach dem Motto urteilt „wer heilt, hat recht“, der irrt. Denn der Placebo-Effekt der paramedizinischen Behandlung ist untrennbar gekoppelt mit seinem negativen Gegenspieler, dem „Nocebo-Effekt“, und der geht zu Lasten der konventionellen Wissenschaftsmedizin! Er bewirkt, daß objektiv anerkannte, bestens erprobte Arzneien weniger gut wirken, wenn der Patient Angst hat vor der „schädlichen Chemie“, die darin enthalten sei, oder wenn er dem Arzt, bewußt oder unbewußt, mißtraut.: Im selben Moment, wo ein „Natur"mittel Vertrauen gewinnt, stiehlt es selbiges den „chemischen“ Medikamenten. Das heißt die Wirksamkeit „normaler“ Medikamente kann durch Nocebo-Wirkung herabgesetzt werden.
Der Nocebo-Effekt läßt sich leicht messen. Bei jeder Neuzulassung eines Medikaments müssen ja Placebo-kontrollierte Doppelblind-Test vorgewiesen werden. Natürlich werden dabei alle Patienten über evtl. zu erwartende Nebenwirkungen des echten Medikaments informiert, unabhängig davon, ob sie dieses erhalten oder das Placebo. Ahnen Sie, unter welchen Nebenwirkungen die Placebo-Empfänger litten? In einer Chemotherapie-Studie fielen einigen der Beteiligten, die Placebos erhalten hatten, die Haare aus, weil sie glaubten, daß Chemotherapie immer zu Haarausfall führt (5)
Der „Nocebo-Effekt“ zeigt sich deutlich in einer krankmachenden Angst vor eingebildeten Gefahren (15,16). Welches Gefahrenpotential die Angst hat, könnte sich in der Tatsache zeigen, daß die Leukämierate bei Kindern etwas erhöht war, wenn sie in der Nähe von Kernkraftwerken wohnten - auch in der Nähe von Werken, die erst in Planung waren (23,30)! Nocebos können also unerwartet stark wirken (29). Durch sie leiden viele Patienten an rein psychosomatischen Beschwerden wie z.B. Hypoglykämie (niedriger Blutzuckerspiegel), Allergien, Dermatitis, Hefe-Infektionen und Amalgamvergiftung.“
[http://www.gwup.org/themen/texte/homoeopathie/]
Na denn, nichts für ungut
Tschuess, Sven.