Anknüpfend an das Thema und Ennos postings:
Ich habe mich als Betroffene und angesichts der erst kürzlich wieder aufgeflammten Diskussion über HRT eingehend erkundigt und auch mich selbst interviewt, ob ich es riskieren will, soll, kann.
Bin zu dem Schluss gekommen, dass es keine eindeutige Aussage gibt/geben kann, nur Sichtweisen. Wie die Studien durchgeführt wurden lässt (angeblich) keine allgemeine Gültigkeit zu. (Auswahl der Probanden z.B.). Dann kamen noch Aussagen dazu, dass die Überlebensrate der an Mammakarzinom erkrankten und behandelten (Op., Chemother.) Frauen höher ist, wenn sie vorher eine Hormonersatztherapie hatten.
Der Verdacht, die Pharmaindustrie und die Ärzte wollen sich wieder nur bereichern, wurde gesät und ist sicher nicht ganz von der Hand zu weisen, aber so funktioniert es nun einmal. Ein Boom entsteht, wird ausgenützt, bis er wieder abflaut. Und bis dahin verdienen halt einige ganz gut.
Angeblich haben nur rund 30 % der Frauen im Wechsel ganz arge Beschwerden, die einem das Leben wirklich schwer machen können, vor allem, wenn man im Berufsleben steht. Allem voran die Hitzewallungen, die so heftig sein können, dass man binnen Sekunden dermaßen schweißgebadet ist, dass es unmöglich ist, weiter unter die Leute zu gehen.
Dann die Schmerzen in den kleinen Gelenken, die zermürbend sein können. Von starken Stimmungsschwankungen und Angstgefühlen habe ich aus meinem Freundeskreis auch schon gehört, dies kann ich selbst aber nicht beurteilen.
Es gibt Frauen, die lehnen die HRT kompromisslos ab und das ist zu akzeptieren. Es gibt welche, die betrachten die HRT als ewigen Jungbrunnen und schlucken Hormone ohne Beschwerden zu haben. Die sollten sich das gründlich überlegen. Und dann diejenigen, die wirklich massiv Lebensqualität einbüßen - denen sollte man die Angst nehmen.
Rauchen, übermäßiges Essen und Trinken, Stress, Auto fahren und fliegen ist ebenso riskant. Warum sich quälen aus Angst, irgendwann an Brustkrebs zu erkranken und übermorgen von einem Auto überfahren werden?
Ich bin zu dem Schluss gekommen: strenge Indikationsstellung, keine „kosmetische HRT“, aber auch kein heldenhafter Masochismus.
Irene
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]