Hallo, Smart,
interessant, sich mal die Materiewellen ganz hart vorzustellen…
Longitudinal- und Transversalwellen unterscheiden sich darin, was für eine Größe da überhaupt `schwingt’. Bei einer Longitudinalwelle hat eine skalare Größe (bei Schallwellen die [Luft]Dichte) örtliche Schwankungen, bei Transversalwellen muß die Größe ein Vektor (oder sonst etwas, was eine Richtung hat [nämlich Tensoren]) sein. Licht ist deshalb transversal, weil die elektrische und magnetische Feldstärken Vektoren sind.
Materiewellen werden traditionell durch `Wellenfunktionen’ (dieses \psi, was in der Schrödinger-Gleichung auftaucht) beschrieben. Es hängt tatsächlich mit dem Spin zusammen, wie eine Materiewelle aussieht. Ist der Spin 0, dann ist das Teilchen skalar und die Materiewelle longitudinal. Ist der Spin 1, dann hat die Materiewelle drei Freiheitsgrade, zwei transversale und einen longitudinalen. Das Photon hat Spin 1, aber keine Masse, aus intrikaten Gründen fällt wegen der Masselosigkeit der longitudinale Freiheitsgrad weg, und das Photon wird durch eine rein transversale Materiewelle repräsentiert.
Der Spin 1/2-Fall (z.B. Elektron) ist sehr delikat, man kann Spin-1/2-Teilchen nämlich gar nicht direkt beobachten, sondern nur im Zusammenhang mit anderen Teilchen (das Elektron wird nur durch Wechselwirkung mit einem e-m Feld detektiert), folglich gibt es keine Materiewelle mit Spin 1/2 als selbständiges Objekt.
Soviel aus dem Nähkästchen des Theoretikers…
Gruß
Stefan