Spatial trajectory

Hallo!

Obiges in einem SF-Roman im Zusammenhang mit einer Zeitreise. Ich habe schon gegoogelt, finde aber nix Gescheiteres als  „Räumliche Bahnkurve“. Wäre das die richtige Übersetzung?  In dem Roman soll  die st dafür sorgen, dass der Zeitreisende wieder an den Ausgangspunkt zurückkehrt.

Gruß,
Eva

Hallo newcallas,

Ich habe schon gegoogelt, finde aber nix Gescheiteres als
 „Räumliche Bahnkurve“. Wäre das die richtige Übersetzung?  In

wie wäre es mit einem stinknormalen Langenscheidts Taschenwörterbuch von 1964?

Dort findet man: „räumliche Flugbahn“.

Was willst du: „Gescheiteres“ finden?
Willst du gescheiter erscheinen als der Autor?

dem Roman soll  die st dafür sorgen, dass der Zeitreisende
wieder an den Ausgangspunkt zurückkehrt.

Dann übersetzt du etwa: „vierdimensionale Flugbahn“ :smile:

Gruß

Tankred

Moin,

finde aber nix Gescheiteres als
 „Räumliche Bahnkurve“.

hm, spatial trajectory ist für mich ein weißer Schimmel, den eine Trajectorie ist eine Raumkurve. Die Kombination ‚spatial trajectory‘ im Englischen in Benutz, wie eine Suche mit einer Suchmaschine ergibt, allerdings resultiert das aus der unterschiedlichen Bedeutung, die trajectory im Englischen haben kann.

Gandalf

Hallo!

wie wäre es mit einem stinknormalen Langenscheidts
Taschenwörterbuch von 1964?

Habe ich leider nicht zur Hand, wahrscheinlich zu großes Vertrauen meinerseits in Googles Allwissenheit …

Dort findet man: „räumliche Flugbahn“.

Danke schön.

Was willst du: „Gescheiteres“ finden?

Mir erschienen die Google-Funde unbefriedigend, weil ich dachte, es müsste eine Übersetzung dafür geben, die genau an der Stelle im Roman mehr Wow erzeugt.

Dann übersetzt du etwa: „vierdimensionale Flugbahn“ :smile:

Na geht doch :smile:

Danke und Gruß,
Eva

Hallo, Gandalf!
Danke, das war es auch, womit ich gehadert habe und hingeschrieben sah es an der Stelle im Text einfach fade aus. Du hast natürlich recht mit deiner Erklärung für den „weißen Schimmel“ :smile:

Gruß,
Eva

Hallo Eva,

Obiges in einem SF-Roman im Zusammenhang mit einer Zeitreise.
Ich habe schon gegoogelt, finde aber nix Gescheiteres als
„Räumliche Bahnkurve“. Wäre das die richtige Übersetzung? In
dem Roman soll die st dafür sorgen, dass der Zeitreisende
wieder an den Ausgangspunkt zurückkehrt.

In deinem Fall wäre die Raumzeit gemeint.
http://de.wikipedia.org/wiki/Raumzeit

Wäre also eine „Raumzeit Bahnkurve“ oder „Raumzeit Flugbahn“.

MfG Peter(TOO)

Hai, Eva,

die Physikerantworten hast Du ja - nun noch ein SciFi-Fan…

Wenn der Autor Raum und Zeit getrennt betrachtet, könnte der Begriff „Raumzeit“ in der Übersetzung später nervig werden („Da stellst Du die Zeit-Flugbahn ein und dort die Raumzeit-Flugbahn…“)
Wenn die Situation Technobabbel erfordert, klingt „Flugbahn“ irgendwie antiquiert, also könnte der Begriff „Vektor“ passen, aber nur, wenn in geraden Linien „geflogen“ wird, sind komplexe Berechnungen für den Weg notwendig, dann eher „Kurs“-

Also ich plädiere für Raumvektor oder Raumkurs.

Gruß
Sibylle
PS: wie heißt denn das Buch, daß ich mir demnächst zulege?

Zum Glück kommt das nur in einem Nebensatz vor, aber „Raumvektoren“ klingt gut :smile:
Zu deinem PS - werde nachfragen, ob ich’s ausplaudern darf :smile:, aber die Anschaffung würde sich in jedem Fall lohnen!

Danke Dir & Gruß,
Eva

spacelike trajectory = raumartige Bahnkurve
Hallo Eva

In dem Roman soll  die [spatial trajectory] dafür sorgen, dass der Zeitreisende
wieder an den Ausgangspunkt zurückkehrt.

Wir hatten es ja erst kürzlich, daß der Autor dieses SF nicht viel von Physik versteht. So auch hier: Dein Kontexthinweis zeigt, daß es sich nicht um eine „spatial trajectory“ handelt, denn das wäre lediglich der räumliche Anteil ( spatial component, oder spatial projection) einer „spacetime trajectory“ = einer Bahnkurve in der Raumzeit. „Spacetime trajectory“ = „Bahnkurve“ = (von einem Punkt ausgehende oder in einem Punkt endende) Kurve in der (4-dim) Raumzeit.

Eine spatial component einer spacetime trajectory aber würde dem Zeitreisenden nichts nützen. Die beschreibt lediglich die Ortskomponente, d.h. den Ort an dem er sich (wann auch immer) gerade befindet.

Zum Hintergrund, was aber gemeint ist: In einem 4-dim Koordinatensystem liegen alle Bahnkurven, die mit Lichtgeschwindiglkeit v=c durchlaufen werden, auf einem (4-dim) Kegel. Den nennt man daher Lichtkegel = lightcone. Dessen Symmetrieachse liegt parallel zur Zeitachse in diesem Koordinatensystem. Alle physikalisch realen Bahnkurven (spacetime trajectories) liegen, weil sie mit **v durchlaufen werden, innerhalb dieses Lichtkegels. Deshalb nennt man diese Bahnkurven terminologisch korrekt „zeitartig“ = „timelike“.

Bahnkurven, die aber mit v > c durchlaufen werden, liegen außerhalb des Lichtkegels. Und die nennt man terminologisch korrekt „raumartig“ = „spacelike“. Und eine solche raumarige Bahnkurve = spacelike trajectory braucht man, wenn man aus einer Zeitreise in die Vergangenheit wieder in die Gegenwart zurückkehren will. Umgekehrt aus der Zukunft zurück in die Gegenwart übrigens ebenfalls.

Wenn du also an dieser Stelle mit „raumartige Bahnkurve“ übersetzt, tust du dem ahnungslosen SF-Autor sogar was Gutes. Denn er meinte nicht „spatial“, sondern „spacelike“.

Gruß
Metapher**

nö!
Nochmal :smile:

Sibylle hat das sicher gut gemeint, aber „Raumvektor“ wäre hier noch unsinniger als das „spatial“ des Sf-Autors (siehe oben).

Eine Trajektorie = trajectory ist eine Kurve von wo nach wo. Und eine spacetime trajectory ist eine Bahnkurve. Alternativ auch worldline = Weltlinie (so taufte Einstein und später Minkowski diese Dinger)

Und demensprechend (dito s.o.) gibt es spacelike (raumartige) und timelike (zeitartige) und lightlike (lichtartgie) trajectories (Bahnkurven). Wobei die lightlike trajectories in der 4-dim Raumzeit immer „Geodätische“ sind.

Hallo, Metapher!
Wieder einmal Danke :smile:
Weil diese spatial trajectories nur in einem Nebensatz erwähnt werden, der an einen völlig Ahnungslosen gerichtet ist (wie mich z.B. *g*), der wiederum jemand anderem davon erzählt, habe ich mich mit einem vagen „Raumkurven oder so“ beholfen. Passt gut in den Plauderton des Ganzen.

Der „Vektor“ kommt an einer späteren Stelle aber tatsächlich zum Einsatz, entlang dieses Vektors schmeißt der Zeitreisende sich zurück in seine Zeit und an seinen räumlichen Ausgangspunkt.

Gruß,
Eva

dochdoch - zumindest eventuell
Hai, wertester Metapher,

Nochmal :smile:

*grien* genau

Sibylle hat das sicher gut gemeint, aber „Raumvektor“ wäre
hier noch unsinniger als das „spatial“ des Sf-Autors (siehe
oben).

natürlich ist es Unsinn, es muß Unsinn sein - schließlich wollen die meisten Autoren ihre Helden nach bestandenem Abenteuer wieder nach Hause in die Arme ihrer Familien, und nicht ihrer Nachfahren, schicken…und das ist bei realer Physik - ääähh, sagen wir mal: schwierig *g*. Also wird ein Etwas erfunden, daß einem erlaubt, sich außerhalb der Raumzeit zu bewegen (Warpfelder, Slipstreams, Hyperraum). Und jetzt wird irgendeine Form der Unterscheidung zwischen Flugbahnen und -kursen in der gewöhnlichen Raumzeit und denen im erfundenen nicht-RaumZeit-Bereich notwendig - gerne wird dazu „spatial“ genutzt.

Wie sich der Autor die Physik von Zeitreisen vorstellt, wissen wir nicht, ob er sich des Unterschiedes zwischen trajectory und vector bewusst ist, oder er sich nur des wissenschaftlicher klingenden Ausdrucks bediente, wissen wir auch nicht - das ist Evas Job…
Bei Doctor Who werden z.B. die ganze Zeitreisephysik mit „timey-wimey“ zusammengefasst - dafür findest auch Du keine physikalisch stimmige Übersetzung…

allerfreundlichste Grüße
Sibylle