Vergleich Motor-PS - Pferde-PS

Hallo zusammen,

ein Bekannter stellte sich (und mir) neulich die Frage, warum ein Pferd mit seiner einen Pferdestärke ein Gewicht von 500 kg in Schrittgeschwindigkeit eine 10%ige Steigung hochziehen kann, während ein Motor mit einem PS das vermutlich nicht schafft.
Hat jemand von Euch eine Erklärung hierfür?

Danke und Grüße,
Acki

Moin, Acki,

da liegt doch die Frage nah, ob der Bekannte diesen Vorgang schon mal beobachtet hat. Ich jedenfalls habe noch kein solches Pferd gesehen. Oder er weiß nicht so recht, was 10 % Steigung bedeutet. Im Umkreis von 30 km kenne ich eine einzige solche Stelle.

Was ich mir durchaus vorstellen kann, ist ein Motörchen, ausgestattet mit einem passenden Getriebe. Das käme dann den Berg hinan, aber sonst - in annehmbarer Zeit - nirgends hin.

Ein Flaschenzug mit einer passenden Übersetzug erlaubt Dir, 500 kg mit zwei Fingern hochzukurbeln. Dauert halt seine Zeit :smile:

Gruß Ralf

Hallo,

dazu kommt, daß das ursprüngliche Pferde-PS als Dauerleistung (über eine ganze Schicht) eines Pferdes definiert war.

Und bei einem Pferd (wie bei allen Lebewesen) weichen Dauer- und Höchstleistung stärker voneinander ab als bei einem Motor.

LG
Stuffi

huhu,

ein Bekannter stellte sich (und mir) neulich die Frage, warum
ein Pferd mit seiner einen Pferdestärke ein Gewicht von 500 kg
in Schrittgeschwindigkeit eine 10%ige Steigung hochziehen
kann, während ein Motor mit einem PS das vermutlich nicht
schafft.

wieso nicht???

Weil eine PS überhaupt nichts mit der Pferdekraft zu tun hat.

Der Wert wurde willkürlich gewählt und nicht berechnet.

mfgConrad

Hallo Acki,
500kg an 10% Steigung sind ein Fahrwiderstand von ca. 500N. Dazu kommt noch der Rollwiderstand : 1-2% des Gewichts.
Fahrwiderstand in Summe also 550-600 N.
Das multipliziert mit der Schrittgeschwindigkeit von 5km/h oder 1,3m/sec ergibt eine Leistung von 700-800 Watt oder 0,7-0,8 kW, oder rund 1 PS.
Wenn der Motor die Abgabeleistung von 1 PS hat, das nachgeordnete Getrieb nur ein paar Prozent Verluste hat, dann schafft er das so gerade.
Die Problematik ist nur, ob der Motor auf Grund seiner Drehmoment/Drehzahl-Charakteristik das Anfahren überhaupt schafft.
Ist aber letztlich nur eine Frage der Getriebeübersetzung in den einzelnen Gängen. Wenn auch das „passt“, dann geht’s.
Gruß
Karl

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_"Historisch gesehen wurde als Pferdestärke die durchschnittliche nutzbare Dauerleistung eines Arbeitspferdes verstanden, etwa beim Antrieb einer Mühle. Im Zuge der Einführung der Dampfmaschinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, eine mit dem Pferdeantrieb vergleichbare Leistungseinheit einzuführen, damit die neuen Antriebe entsprechend ausgelegt werden konnten.

In Extremfällen kann die Leistung eines Pferdes jedoch erheblich abweichen: ein Pferd etwa beim Galopp oder beim Springreiten kann kurzfristig deutlich mehr, nämlich über 20 PS leisten, während es im Durchschnitt nur etwa 2/3 PS leistet."_

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Pferdestärke

Gruß,
V.

Gehen die Pferde mit euch durch?
Erinnert euch der Zeit, als es noch das Kilopond gab.
Da war eine Pferdestärke genau definiert.
1 PS war die Leistung, die ein Pferd in einer Sekunde vollbrachte ein Gewicht von 75 kg genau 1 Meter hochzuziehen.
Das habe ich jetzt mal einfach so hingeschrieben, weil ich glaube, dass ich diesen Satz noch auswendig von meiner Schulzeit her kenne.

Welches Pferd denn?
Das Pony oder der dicke Belgier?
Was für ein Unfug, das heute noch als Maß zu nehmen.

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Hallo!

Weil eine PS überhaupt nichts mit der Pferdekraft zu tun hat.

Das ist nicht richtig:

„James Watt benötigte eine Darstellung der Fähigkeiten seiner Dampfmaschine. Die Maschinen ersetzten Pferde, die übliche Quelle der damaligen industriellen Energie. Das typische Arbeitspferd, angebunden an einer Mühle, die Mais oder Schnittholz mahlte, lief in einem Kreis mit einem Durchmesser von 24 Fuß (= 7,30 m, der Umfang somit 75,4 Fuß/23 m). Watt errechnete, dass das Pferd mit einer Kraft von 180 Pfund zog, und beobachtete, dass ein Pferd gewöhnlich 144 Umläufe in einer Stunde schaffte oder ungefähr 2,4 pro Minute. Das Pferd lief somit mit einer Geschwindigkeit von 181 Fuß pro Minute (55 Meter pro Minute). Watt multiplizierte diese Strecke mit den 180 Pfund Kraft und kam auf 32.580 ft.·lbs./minute. Dies wurde auf 33.000 ft.·lb./minute aufgerundet.“ (Zitat: http://de.wikipedia.org/wiki/Pferdestärke)

Michael

Danke an alle, die sich die Mühe gemacht haben, zur Lösung des Rätsels beizutragen; jetzt sind sowohl mein Bekannter als auch ich schlauer!!

Es geht nicht darum was für ein Maß man nimmt, sondern dass man Maß nimmt. Müsste man heute den Leistungsbegriff definieren, wenn es denn den nicht schon gäbe, dann würde man vielleicht den Schalleistungspegel einer Diskothek (=115dB = 0,3W) als Basis nehmen.

Und den Meter nimmt man heute immer noch als Maß, obwohl man heute alles viel einfacher in Einheiten von Wellenlängen irgend einer Normstrahlungsquelle ausdrücken könnte.

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Das mag man ja durchaus als Unfug ansehen.
Aber - wenn es um die Leistung von Fahrzeugen geht - ein immer noch und überwiegend gebräuchlicher. What shall’s.
Gruß
Karl

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Hallo Frank !

Und den Meter nimmt man heute immer noch als Maß, obwohl man
heute alles viel einfacher in Einheiten von Wellenlängen
irgend einer Normstrahlungsquelle ausdrücken könnte.

Nö:
Das Meter ist seit 1983 (durch die 17. CGPM) definiert als die Strecke, die das Licht im Vakuum in einer Zeit von 1 / 299 792 458 Sekunden zurücklegt.
Eine Sekunde ist das 9.192.631.770-fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Atomen des Nuklids 133Cs entsprechenden Strahlung.
(Beides aus Wikipedia)

mfg
Christof