Gähnen

Hallo Wissende,

Wenn Dein Gegenüber gähnt, so hast Du Mühe, dasselbe nicht zu tun. Kurz: Warum ist Gähnen „ansteckend“ ?

Mit Gruss: hatra

Wenn Dein Gegenüber gähnt, so hast Du Mühe, dasselbe nicht zu
tun. Kurz: Warum ist Gähnen „ansteckend“ ?

Hallo Harta.

Gähnen ist nur dann ansteckend, wenn man selbst nicht gerade richtig aktiv ist.
Es handelt sich um Gruppendynamik aus Urzeiten.

Wenn sich viele anstecken lassen, ist die Gruppe müde und kann schlafen gehen.

Leider wirkt es heute nicht mehr so gut wie einstmals, weil sehr viele von uns, durch künstliches Licht und aufregende Fernsehprogramme am Abend, aber auch durch beruflichen Stress, so etwas ähnliches wie dauermüde sind und von daher leicht grundlos gähnen.

Gruß, Nemo.

Hola,

doch meines Wissens gähnt man nicht nur aufgrund von Müdigkeit, sondern auch bei abgestandener Luft im Raum, aufgrund von Kälte und auch bei Hungergefühl…

Gruß
Susanne

Hallo Harta,

Wikipedia ist auch Dein Freund: http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%A4hnen

Gruß

=^…^=

Hi KamikazeKatze,

Zitat:
„Hunde gähnen ausgiebig und aus unterschiedlichen Gründen, beispielsweise um nach einer Ruheperiode „in Gang zu kommen“, in Verbindung mit Strecken und Recken. Eine weitere wichtige Funktion des Gähnens bei Hunden ist die der Beschwichtigung.“

Meiner gähnt mit Vorliebe und ausgiebig aus einem entspannten Gefühl heraus, ohne deswegen in die Gänge zu kommen oder seinen Luxuskörper großartig jedesmal zu dehnen.
Allerdings liest er auch kein wiki :wink:

Gähnen ist vermutlich einfach nur ein Zeichen von Müdigkeit. Gähnen die anderen mit, gehts ab zum Schlafen (kommt tagsüber aber selten gut an).

Grüße, S:smile:nja

Hi S:smile:nja,

auch Hunde sind eben nur Menschen und deshalb keiner wie der andere - der unsere gähnt tatsächlich immer dann besonders ausgiebig, wenn man mit ihm schimpft. ;o)

Gähnende Grüße

=^…^=
*kaffeenachschubhol*

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Hallo,

am ehesten dürfte es so sein, dass so in der Steinzeit die Homo-Gruppe untereinander angezeigt hat, wann es Schlafenszeit war.
Einer begann und die anderen gaben diese „Mitteilung“ nach und nach weiter.

Eine interessante Erfahrung machte ich, als ich in der Theatergruppe das Stück „Die Musterung“ von Karl Valentin mitaufführen durfte.
Der letzte zu musternde Kandidat betritt die Bühne im Schlafanzug und gähnt immerfort.
Nach und nach schreibt das Drehbuch vor, dass alle Beteiligten auf der Bühne auch gähnen müssen.
Auch ohne Regieanweisung lässt sich das Gähnen irgendwann nicht mehr unterdrücken.
Schaut man dann ins Publikum stellt man fest, dass mindstens die Hälfte der Anwesenden auch gähnen muss.

Da es für mich nicht vorstellbar ist, dass die Hälfte des Publikums müde ist, muss es außer Müdigkeit noch andere Gründe für das Gähnen geben.

Gruß
Lawrence

Carpenter-Effekt
Hi harta,

Warum ist Gähnen „ansteckend“ ?

hier ist die Erklärung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Carpenter-Effekt

Und wahrscheinlich liegt auch hierin die Lösung:
http://en.wikipedia.org/wiki/Mirror_neuron

Gruß
Metapher

Warum ist Gähnen „ansteckend“ ?

hier ist die Erklärung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Carpenter-Effekt

Na ja, auch wenns vielleicht schade ist… aber eine ‚Erklärung‘ ist es nicht so ganz. Eher eine Beschreibung von Vorgängen.

Und wahrscheinlich liegt auch hierin die Lösung:
http://en.wikipedia.org/wiki/Mirror_neuron

Wenn der Mensch Spiegelneuronen hat - spielen sie sicher eine Rolle. Mit dem Nachweis hapert es noch ein wenig. Will sich niemand Elektroden in die Birne legen lassen…
Und wenn Spiegelneuronen eine Rolle spielen - was ja nicht so unwahrscheinlich ist - bedarf es noch immer der Interpretation wozu sich dieser Mechanismus in unserer Evolution herausgebildet und gehalten hat. Verhalten können mit der Zeit auch einen Bedeutungswandel (oder eine Bedeutungsergänzung) erfahren. Gähnen gehört meiner Ansicht nach sicher dazu.

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doch meines Wissens gähnt man nicht nur aufgrund von
Müdigkeit, sondern auch bei abgestandener Luft im Raum,
aufgrund von Kälte und auch bei Hungergefühl…

wie solche Theorien stimmen, selbst wenn man mal darüber nachdenkt.

Hallo Susanne.

Hunger, Kälte, Sauerstoffmangel, alles Energiemangelzustände, denen man, wenn man sonst nichts dagegen tun kann oder will, am besten durch Schlafen begegnet. Das spart nämlich enorm an Energie.

Und wer nun meint, dass Fenster aufmachen, Heizung aufdrehen, zum Kühli gehen, eventuell besser seien, dem sei gesagt, dass sowas ja entstanden ist, längst bevor es Öfen, Kühlschränke und Fenster gab. Sogar lange bevor der Mensch das Feuer beherrschte.

Gruß, Nemo.

auch Hunde sind eben nur Menschen und deshalb keiner wie der
andere - der unsere gähnt tatsächlich immer dann besonders
ausgiebig, wenn man mit ihm schimpft. ;o)

Hallo Kami,

Gähnen aus Verlegenheit, das gibts auch beim Menschen.
Man könnte es als Übersprungshandlung sehen, mir erscheint es eher als Beschwichtigungsgeste.

Ist doch alles nicht so wichtig…*gähn

Gruß, Nemo.

‚Erklärung‘ ist es nicht so ganz. Eher eine Beschreibung von Vorgängen.

Genau DAS verstehen wir in den experimentellen Naturwissenschaften unter „Erklärung“.
Und die Frage lautete:

Warum ist Gähnen „ansteckend“ ?

und nicht, welche evolutionäre Erklärung es für die Tatsache gibt, daß Gähnen ansteckt :smile:

Wenn der Mensch Spiegelneuronen hat - spielen sie sicher eine
Rolle. Mit dem Nachweis hapert es noch ein wenig.

Weiß ich. Deshalb schrieb ich
"wahrscheinlich … auch …

Gruß
Metapher

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Genau DAS verstehen wir in den experimentellen
Naturwissenschaften unter „Erklärung“.

ach ja? verstehen ‚wir‘ das so? :smile:

Und die Frage lautete:

Warum ist Gähnen „ansteckend“ ?

und nicht, welche evolutionäre Erklärung es für die Tatsache
gibt, daß Gähnen ansteckt :smile:

eine ‚warum‘-Frage ist in den Naturwissenschaften ja wohl (inzwischen) eine Frage nach Entwicklung und ‚wozu‘
was für eine Erklärung soll es denn sein, wenn die Frage ‚Warum ist Gähnen ansteckend‘ gesagt wird weil „dass das Sehen […] eine[r] bestimmte Bewegung die Tendenz zur Ausführung eben dieser Bewegung auslöst“ (wiki)

Gähnen steckt an, weil es ein Gesetz gibt, dass Gähnen ansteckt?

… schrieb ich
"wahrscheinlich … auch …

ok

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mühselig manchmal, anderen anderes Wissen zuzugestehen, oder?

doch meines Wissens gähnt man nicht nur aufgrund von
Müdigkeit, sondern auch bei abgestandener Luft im Raum,
aufgrund von Kälte und auch bei Hungergefühl…

wie solche Theorien stimmen, selbst wenn man mal darüber
nachdenkt.

So denn, Hirn ist ja Allen gegeben.

Hallo Susanne

Hallo Nemo,

Hunger, Kälte, Sauerstoffmangel, alles Energiemangelzustände,
denen man, wenn man sonst nichts dagegen tun kann oder will,
am besten durch Schlafen begegnet. Das spart nämlich enorm an
Energie.

Schon richtig, nur Essens- und Sauerstoffzufuhr würde die lauen Energiereserven wieder hochbringen, oder nicht?
Und ist es kalt wird über das Gähnen der Körper - ebenfalls - durch Sauerstoff wieder aktiviert. Schläft man bei großer Kälte ein, erfriert man, isst man nicht, verhungert der Mensch, und was geschieht bei Sauerstoffmangel?

Und wer nun meint, dass Fenster aufmachen, Heizung aufdrehen,
zum Kühli gehen, eventuell besser seien, dem sei gesagt, dass
sowas ja entstanden ist, längst bevor es Öfen, Kühlschränke
und Fenster gab. Sogar lange bevor der Mensch das Feuer
beherrschte.

Ah, tja, da kann ich nicht mitreden, aus der Zeit habe ich leider keine Erinnerung…:frowning:
Aber stickige Höhlen, klirrende Kälte und Hunger gibt es doch auch schon eine kleine Weile…
Nebenbei, um von dieser Schiene ein wenig abzukommen, scheint es auch mit dem menschlichen Reflexverhalten zu tun zu haben…

Gruß Susanne

Hallo Susanne.

mühselig manchmal, anderen anderes Wissen zuzugestehen, oder?

Da hast du recht. Komischerweise weiß hier im Prinzip aber keiner was anderes oder besseres.

Selbst wenn es nur Reflexverhalten ist, müsste man doch erst mal erklären, warum sich so etwas durchgesetzt hat und wozu es gut ist.
Und die Herren Psychologen UND Philosophen täten vielleicht mal gut daran, wenn sie ein bisschen bei den Verhaltensforschern in die Lehre gingen.

Vieles, sehr vieles in unserem Verhalten ist stammesgeschichtlich schon weit unter uns, bei anderen Tieren angesiedelt (entstanden). Und Tiere haben den Vorteil, dass man mit ihnen experimentieren kann.

Sich ein Leben lang auf Freud und Nachfolger zu verlassen ist vielleicht doch etwas einseitig.

Im Übrigen habe ich den Eindruck, dass du dich angegriffen fühlst. Das war keineswegs meine Absicht.

So denn, Hirn ist ja Allen gegeben.

Leider gebrauchen es nicht alle. :wink:

Schon richtig, nur Essens- und Sauerstoffzufuhr würde die
lauen Energiereserven wieder hochbringen, oder nicht?
Und ist es kalt wird über das Gähnen der Körper - ebenfalls -
durch Sauerstoff wieder aktiviert. Schläft man bei großer
Kälte ein, erfriert man, isst man nicht, verhungert der
Mensch, und was geschieht bei Sauerstoffmangel?

Hier nochmal etwas ausführlicher:
Kälte:
Man erfriert nur, wenn man schon sehr erschöpft ist, ansonsten ist es ganz gut, sich zusammen zu kuscheln und auf wärmere Zeiten zu warten. Schon morgen kann ja die Sonne wieder scheinen.

Hunger:
Der Mensch ist ursprünglich Sammler und Jäger. Wenn kein jagdbares Wild vorhanden ist, bringt es ihm nichts, wenn er ruhelos umher streift. Besser, er bleibt bei seiner Horde und schläft ein bisschen. Schon morgen kann ein Mammut vor der Tür stehen und dann muss er fit sein, für die Jagd. Und die Horde, die braucht er eben auch dazu.

Dieses Verhalten fand man bis ins vorige Jahrhundert hinein noch bei einigen Inuitstämmen, die sich hauptsächlich von den wandernden Karibus ernährten. Natürlich sind da manchmal welche verhungert, aber wenn sie herum gerannt wären, wären sie eben noch schneller verhungert.

Sauerstoffmangel:
Wenn wenig Sauerstoff in der Luft ist, vielleicht weil in der Nähe ein Vulkan ausgebrochen ist oder die Steppe brennt, bringt wildes weg rennen eben auch nicht viel. Man weiß meist ja gar nicht, wo die Luft besser ist, oder wo der Wind den Rauch hin treibt. Besser, man regt sich nicht auf, dann kommt man mit dem wenigen Sauerstoff besser und vor allem länger aus.
Analoges Verhalten gibt es heute noch bei den Bewohnern von Smog-geplagten Großstädten.

Grundsätzlich ist es eben manchmal besser, in Ruhe darauf zu warten, bis die Verhältnisse wieder anders sind, als sich sinnlos zu verausgaben.

Ah, tja, da kann ich nicht mitreden, aus der Zeit habe ich
leider keine Erinnerung…:frowning:

Ich auch nicht, so vorsintflutlich ich dich eventuell auch anmute. :smile:

Aber stickige Höhlen, klirrende Kälte und Hunger gibt es doch
auch schon eine kleine Weile…

Da legst du die, immer wieder verbreitete, fälschliche Ansicht zu Grunde, dass der Mensch früher in Höhlen gewohnt hätte.
Das war so gut wie nie der Fall, nicht mal beim Neandertaler. So viele,
auch nur einigermaßen günstig gelegene, Höhlen gab es gar nicht.

Der Frühmensch war ein umherziehender Nomade, der sich seine Hütte da baute, wo es ihm einigermaßen günstig erschien. Dauerhaft sesshaft wurde er erst mit der Erfindung des Ackerbaus.

Nebenbei, um von dieser Schiene ein wenig abzukommen, scheint
es auch mit dem menschlichen Reflexverhalten zu tun zu
haben…

Reflex ist, wenn dich einer schief anmacht und du ihn auf die Nase haust. :wink:

Gruß, Nemo.