Fand ich irgendwie etwas daneben.
Isabel,
Ich hingegen finde, dieses Wort ist eines der interessantesten der deutschen Sprache und empfinde es als eine Verarmung derselben, dass es mehr und mehr durch Fremdwörter (z. B. depressiv) verdrängt wird.
„Gemüt“ setzt sich zusammen aus
„Mut“ - hier eher Stimmung oder Tugend (engl.: mood, vgl.: sei guten Mutes / edelmütig / anmutig / Anmutung / Hartmut, Almut)
„Ge-“ - Sammelbegriff; vgl. Berg - Gebirge / Tier - Getier /Schwester - Geschwister.
„Gemüt“ wäre also die Summe aller Stimmungen (Tugenden ? Gefühle ? Charaktereigenschaften ?)
Was passiert, wenn dieses Gemüt krank wird ? Bestimmt mehr, als dass man nur „depressiv“, also niedergedrückt, wäre. Meine Mutter (aus Bayern) sagte noch : „Er war gemütskrank; er hat sich aufgehängt.“
Interessant auch der Vergleich mit „Gesinnung“, die offenbar das intellektuelle Gegenstück des Gemüts ist. Was hieße dann „gesinnungskrank“? (Ein Eichmann vielleicht ?)
mfg
Klaus