In Gedanken mit uns selbst reden?

Lieber Experte,
gestern haben uns die Fragen einer 8. Klasse einer Realschule in Cuxhaven erreicht. Hier ist eine davon:

"Mein Name ist Danny und mich beschäftigt etwas, ich würde mich freuen, wenn Ihr mir diese Frage beantworten könntet:
Warum können wir in unseren Gedanken mit uns selbst reden?

Mit freundlichen Grüßen"

Hi, Danny! Wenn wir von den Fällen absehen, wenn die Menschen krank sind (Persönlichkeitsspaltung etwa) und wirklich glauben, dass das innere Gespräch tatsächlich von 2 verschiedenen Personen geführt wird, dann ist das innere Gespräch absolut normal. Es ist eine gewöhnliche Form des Denkens, der Auseinandersetzung mit einem Problem, einer Situation. Auch im Alltag, wenn es eigentlich keine „Probleme“ gibt, „reden“ wir mit uns, und es stört ja nicht, solange es unbewusst bleibt, nicht wahr? Deine Frage lautet aber „warum“. Also. Ich vermute, dass sich diese Form des Denkens in uns von den ersten Tagen unseres Lebens „eingenistet“ hat: das kleine Kind fragt etwas und bekommt eine Antwort (natürlich ist es so, dass die Mutter selbst fragt und selbst antwortet – erinnerst du dich?). Im alten Griechenland unterhielt sich Sokrates mit seinen Schülern: Fragen-Antworten. So funktioniert das Denken eben. Wenn wir es beobachten, merken wir dieses „Selbstgespräch“.  

Warum können wir in unseren Gedanken mit uns selbst reden?

Hallo Danny,

ich mag das Thema Deiner Frage: unser Selbstgespräch im Kopf.
Womit ich nichts anfangen kann, ist das „Warum“. Ich habe keine Ahnung, warum wir das können. Diese Fähigkeit scheint einfach zu unserer Ausstattung als Mensch zu gehören. Unsere "Warum"s reichen da nicht hin. (Und wenn einer so tut, als könne er es erklären („weil“), dann lügt er.)
Zurück zum inneren Selbstgespräch. Bei den meisten Menschen läuft dieses innere Gespräch die ganze Zeit. Ständig sprechen sie mit sich selber. Und Du scheinst das bei Dir selber auch beobachtet zu haben.
Der Haken an diesem innern Dialog ist, dass die allermeisten Menschen damit nicht aufhören können, selbst wenn sie wollen. Es wird zwanghaft. Selbst wenn sie einmal Ruhe wollen (zum Beispiel beim Schlafen-gehen), sie schaffen es nicht, diesen inneren Dialog anzuhalten.

Frag mal die Menschen um Dich herum: „Kannst Du auch NICHT denken?“ „Kannst Du im Kopf auch mal ganz still sein?“ - und Du wirst merken, dass die meisten Menschen das nicht können. Sie kennen keine Stille im Kopf.
Und sie wissen auch nicht, was ihnen entgeht: Gelassenheit, Ruhe, innerer Friede.

Dabei ist es ganz einfach: man braucht nur die Wahrnehmung (die beim Denken recht eng ist) zu erweitern. Das Sehen, das Hören und das Spüren ganz hochfahren, alle drei gleichzeitig - und schon wird es still im Kopf.
Man muss es ein bisschen üben. Und dann stellen wir erstaunt fest, dass Denken nicht alles ist…
Probier’s doch mal aus…

Mit besten Grüssen,
Dein Experte in Sachen „Denken“

Hallo Silke,

hier kann ich mangels Expertise nicht wirklich fundiert weiter helfen.Sorry!

Beste Grüße
Andrea