Hallo liebe Experten,
ich würde gerne wissen, wie ihr folgende Situation psychologisch bewertet:
Eine Ehefrau verschließt nach einem Streit mit lautem Nachdenken über eine Trennung (stand in den letzten Monaten schon öfter im Raum) die Wohnungstür, so dass der Ehemann nicht mehr hineinkommt. Am Telefon verweigert sie ihm den Zutritt, und bittet ihn, sich für ein paar Tage bei einem Freund einzuquartieren, damit sie einmal in Ruhe über die Beziehung nachdenken kann.
Er weigert sich und fragt: „Willst du, dass ich gehe?“ Sie antwortet: „Ja.“
Daraufhin legt er die Brieftasche, den Schlüsselbund und seine Tasche vor die Wohnungstür und verschwindet. Ein paar Minuten später schreibt er eine SMS mit dem Inhalt, dass er hofft, sie - die Ehefrau - werde glücklich, dass er sie liebt und wünscht ihr viel Glück weiterhin.
Das Handy bleibt seitdem unbeantwortet, etwa 1,5 Stunden später ist es ganz aus.
Nach seiner Rückkehr (etwa 6 Stunden später) gibt er zu, dass er sich umbringen wollte, aber er hätte es sich doch anders überlegt, gerade auch wegen des gemeinsamen Sohnes.
Ist das ernst zu nehmen? Ist das mehr eine Drohung oder schon ein Selbstmordversuch? Was er in den 6 Stunden getan hat, will er partout nicht sagen, aber er hat auf jeden Fall getrunken.
Wie sollte die Ehefrau sich nun verhalten? Klar ist, dass sie eine Trennung nicht möchte. Klar ist aber auch, dass ein potenziell selbstmordgefährdeter Partner und Vater keine langfristige Option ist.
Sie würde sich wünschen, dass er mal mit einem Psychologen spricht, er weigert sich beharrlich.
Folgende Hintergrundinfos:
Vor etwa 12 Jahren (vor der gemeinsamen Zeit) gab es mal einen „richtigen“ Selbstmordversuch mit anschließendem Psychiatrieaufenthalt ohne weitergehende Therapie.
Insgesamt erscheint der Mann ein wenig labil und nicht besonders selbstbewusst, aber eigentlich nicht so sehr, dass es direkt behandlungsbedürftig aussieht. (Laienmeinung!)
Vielen lieben Dank für jede Einschätzung der nicht ganz einfachen Situation,
Gruß,
larymin