Hallo!
Was ist der Unterschied zwischen Psychose und Neurose?
… um meinen permanenten Selbsthaß kümmern …
Trotz variierender Definitionen: gemeinsam ist, daß Neurosen „erlernt“ sind, also durch Erfahrungen, äußere Einflüsse verursacht und daß sie heilbar sind.
Beispeil Waschzwang. Ein unangenehmes Erlebnis, das nicht verarbeitet werden konnte, mag mit der Zeit dazu führen, daß derjenige immer stärker, häufiger durch Reinigung das Unangenehme loswerden will.
Behandlung erfolgt durch Psychotherapie, i.S. von Umlernen.
Psychosen hingegen sind schwerer heilbar und oft durch innere, organische Ursachen hervorgerufen, die noch nicht voll durchschaut sind.
Beispiel endogene Depression. Innere Stoffwechselbesonderheiten im Gehirn führen zu massiver Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Verzweiflung.
Behandlung erfolgt durch dauerhafte Medikamentengabe.
Die Ausführungen sind knapp und versuchen, das Wesentliche darzustellen. Wie so oft, mag manche Psychose auch von Psychotherapie begleitet sein und manche Neurose von Psychopharmaka. Oftmals werden Psychosen duch Erfahrungen (z.B. kriegerische Ehescheidung) ausgelöst, beruhen aber dennoch auf Stoffwechselstörungen.
Dir hilft das möglicherweise nicht weiter. Ein geeigneter Ansprechpartner ist in beiden Fällen ein Psychologe. Dem kannst Du ganz unverbindlich, evtl. auch anonym, Deine Situation schildern, worin im einzelnen Dein Problem besteht, und dann kann er Vorschläge zur Behandlung machen. Dein Job ist danach, zu entscheiden, ob Dir der Psychologe und seine Heransgehensweise geeignet erscheinen oder ob Du eben zu einem weiteren gehen solltest. Sowohl menschlich als auch in der therapeutischen Ausrichtung gibt es große Unterschiede, es ist deshalb für beide Seiten nicht ehrenrührig, wenn sie nicht zusammenpassen.
Ich persönlich würde vorerst keinen Psychiater aufsuchen, weil der zu sehr Arzt ist und auf Medikamentengabe aus. Das ist aber ausdrücklich eine nur persönliche Meinung und Unterstellung, die manchem Psychiater nicht gerecht wird.
Wenn es angebracht erscheint, dann wird Dich der Psychologe ohnehin weitervermitteln, z.B. an eine psychiatrische Klinik.
Literatur: Da fällt mir nur das Stichwort „Autoaggression“ ein, bin mir aber nicht sicher, ob das passen würde.
Alles Gute, tschuess, Sven.