Schadstoffe

Liebe/-r Experte/-in,

vielleicht können Sie mir ja einen Rat geben.

Meine Eltern haben sich zwei neue Sofa gekauft. Leider leidet meine Mutter seitdem unter Ausschlag, verbunden mit heftigem Juckreiz. Meine Eltern würden die Sofas gern zurückgeben (gegen Erstattung des Kaufbetrags, zumindes teilweise), haben sogar einen Rechtsanwalt eingeschaltet, da sie rechtschutzversichert sind. Der Möbelhändler hat sich daraufhin von der Herstellerfirma bestätigen lassen, dass die Möbel einwandfrei sind. Ihr Anwalt meinte, da könne man dann nicht mehr viel machen. Meine Eltern müssten nun mit einem Gutachten beweisen, dass die Möbel „schuld“ sind an dem Gesundheitszustand meiner Mutter. Der Sachbearbeiter von der Rechtsschutzversicherung hat meinen Eltern aber klar gemacht, dass die Versicherung die Kosten für ein Gutachten nicht übernimmt und - falls der Anwalt weiterhin in Anspruch genommen werden müsste - auch dafür nicht weiter aufkommt. Hat jemand eine Idee, was meine Eltern noch tun könnten, damit der Möbelhändler die Sofas zurücknimmt? Wie teuer wäre denn ein ein solches Gutachten, und wie schwierig wäre es überhaupt, nachzuweisen, dass die Couch Schadstoffe abgibt? Meine Eltern haben natürlich nun auch Angst davor, sich wieder eine neue Couch zu kaufen, da das ja wieder passieren könnte.

Für Ihren Rat wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße
Karin

Hallo Karin,
sehr oft werden solche Emissionen festgestellt, die sowohl von den Bezügen, von Oberflächen der Holzteile oder Klebern stammen können.
Leider ist die einzige Möglichkeit wirklich eine Schadstoffprüfung in einem - auch von einem Gericht anerkanntem Institut; ich empfehle Ihnen. sich mit dem eco Institut Köln, [email protected] , welches jahrelange Erfahrung bei Emissionsprüfungen Möbel besitzt, in Verbindung zu setzen und dort unverbindlich die ungefähren Kosten abzufragen.
Ohne einem solchen Nachweis haben Sie tatsächlich wenig Chancen gegenüber dem Hersteller oder Händler - in manchen Fällen reichten uns in der Vergangenheit aber auch bereits entsprechende Schreiben an den Hersteller, in denen diese Prüfung „angekündigt“ wurde; generell empfehlen wir beim Kauf von Produkten stets entsprechnde Emissionsprüfungen zu fordern (auch hier finden Sie auf der homepage von eco bereits geprüfte Möbel)
Herzliche Grüße
Josef Spritzendorfer

Hallo Josef,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort und den hilfreichen Tipp mit dem eco Institut! Ich werde mich mit dem Institut mal in Verbindung setzen.

Beste Grüße
Karin

Liebe Karin,

bitte entschuldigen sie meine späte Antwort.
Für ein entsprechendes Gutachten müssen sie mit Kosten von 1.000 bis 2.000 Euro rechnen. Ein Nachweis ist möglich. Allerdings müssten Materialproben entnommen werden, d.h. das Sofa würde beschädigt werden.
Am besten ist es, den Händler schriftlich darauf hinzuweisen, dass sie jetzt ein Gutachten in Auftrag geben werden und sie vorhaben 1. danach gegen den Händler zu klagen, falls Schadstoffe gefunden werden (und zwar auf Rücknahme, Erstattung des Kaufpreises und der Kosten des gutachtens) und 2. die Ergebnisse gegebenenfalls veröffentlichen werden.

ich hoffe Ihnen geholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Stasch

Hallo Karin,

erst einmal sorry für die späte Antwort - ich war lange nicht auf dieser Mailadresse.
Da gibt es zwei Dinge:
Rechtlich gibt es für den Händler Rücknahmefristen, die ich nicht einschätzen kann, aber die wahrscheinlich schon abgelaufen sind.
Das andere ist die chemische Seite. Dazu die Frage nach dem Material. Leder oder Stoff? Deutsche, EU oder Fernost-Produktion?
Wichtig ist die Bescheinigung der Schadstofffreiheit vom Hersteller zu bekommen, nicht vom Händler!
Dann sollte man noch wissen, welcher Unverträglichkeiten (Allergien) die Mutter sonst noch hat.
Erst dann lohnt es sich überhaupt, eine chemische Analyse zu machen, die ja nach Schadstoff und Aufwand zwischen 100,- bis 500,- € kostet - privat nicht gerade billig. Aber keine sorge, die Schadstoffe -sofern vorhanden- bleiben ein paar Jahre, die Analyse wird schon einen Nachweis bringen.
Man bräuchte also mehr Grundinformation.
Also, falls noch Bedarf besteht, dann mailen:
[email protected]
oder anrufen:
0177-8483689

Gruß

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Lieber Rainer,

vielen Dank übrigens noch für Ihre hilfreiche Antwort.
Ich habe noch eine Frage dazu: Meinen Eltern liegt schon eine Erklärung des Herstellers (nicht des Möbelhändlers) vor, dass das Sofa schadstoffrei ist. Kann man denn trotzdem noch damit „drohen“, dass man ein Gutachten in Auftrag gibt? Hätte das eine Wirkung, auch wenn man das Gutachten dann hinterher dann doch nicht in Auftrag gibt? Ich denke, einen Betrag in Höhe von 1.000 bis 2.000 EUR würden meine Eltern dann doch nicht bezahlen wollen.

Vielen Dank nochmals für Ihre Hilfe.

Herzliche Grüße
Karin

Hallo Josef,

vielen Dank nochmals für Ihre hilfreiche Antwort!

Ich habe noch eine Frage dazu: Meinen Eltern liegt schon eine Erklärung des Herstellers (nicht des Möbelhändlers) vor, dass die Möbel schadstoffrei sind. Ich weiß aber nicht, welche Relevanz diese Erklärung hat. Hat es denn dann eine Wirkung, wenn man dann noch einmal ankündigt, dass man die Möbel selbst einer Schadstoffprüfung unterziehen will? Kann man denn die Prüfung „androhen“, auch wenn man sie hinterher dann noch nicht machen lässt?

Herzliche Grüße
Karin

Hallo Herr Thimm,

ich hoffe, ich habe die richtige Anrede verwendet.

Vielen Dank für die hilfreichen Infos! Ich habe noch eine Frage: Meinen Eltern liegt schon eine Erklärung des Herstellers (nicht des Möbelhändlers) vor, dass das Sofa schadstoffrei ist. Kann man denn trotzdem noch dagegen angehen? Oder ist der Möbelhändler durch die Erklärung des Herstellers „aus dem Schneider“?

Herzliche Grüße
Karin

Hallo Karin,
na das ist doch schon mal eine Antwort, mit der man was anfangen kann. Das Sfa soll schadstofffrei sein? Das halte ich für (fast) unmöglich! Klar kann man noch mit dem Gutachten drohen, mit Bezug auf deren Antwort. Ich würde eine Frist setzen, und dann vielleicht gar nicht ein umfangreiches Gutachten, sondern nur eine untersuchung der Materialien, das dürfte dann günstiger ausfallen.

Viele Grüße
Rainer S.

Hallo Rainer,

nochmals vielen, vielen Dank für Ihre Hilfe!

Viele Grüße
Karin

Hallo Karin,

da kommen jetzt die Juristen ins Spiel. Rechtlich ist der Händler einen Vertrag mit dem Kunden, also Ihren Eltern eingegangen. Für Mängel haftet also das Möbelhaus, welches allerdings bei begründeter Beanstandung, auch bei einem Verstoß gegen die Herstellererklärung, gegen den Hersteller vorgehen dürfte. Allerdings hat der Händler im Regelfall kein Interesse an einer solchen Vorgehensweise, es sei denn es beschweren sich zuviele Käufer des gleichen Produktes (wie damals beim Billy-Regal).
Da muss der Kunde dann selbst nachweisen dass was drin ist was nicht drin sein darf und dann den Weg weitergehen…
Also: vielleicht mal im Internet recherchieren, ob es andere „Opfer“ des Herstellers gibt und diese kontaktieren. Dann wäre es gut, wenn ich die Herstellerbescheinigung mal zugemailt haben könnte (Mailadresse hatte ich ja schon mal geschrieben). Ist die allergische Reaktion der Mutter im zeitlichen Zusammenhang mit dem Kauf nachvollziehbar? Besserung oder Verschlechterung bei räumlicher Nähe/Abstand zum Möbel? Welche Symptome?

Dann nähern wir uns der Sache doch schon.

Viele Grüße

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Hallo Karin,
Aussagen von Händlern und Herstellern reichen uns grundsätzlich nicht - auch schadstofffrei zu verwenden ist sehr mutig – wir sprechen von „schadstoffarm“.
Ohne einem entsprechenden Emissions-PrüfZeugnis würde ich grundsätzlich keine Antwort akzeptieren !
Liebe Grüße
Josef
[email protected]

Hallo Josef,

vielen Dank übrigens noch für Ihre Antwort. Meinen Eltern liegt nur die Herstellererklärung vor. Ich werde ihnen mal empfehlen, ein Emissions-Prüfzeugnis anzufordern. Der Rechtsanwalt und auch die Verbraucherzentrale meinten allerdings, nachdem sie die Herstellererklärung gelesen hatten, dass man nichts mehr tun könne. Aber ich habe meinen Eltern schon gesagt, sie sollten es noch einmal versuchen und einen Brief an das Möbelgeschäft schreiben und ankündigen, einen Gutachten erstellen zu lassen oder ein Emissions-Prüfzeugnis anfordern. Vielleicht hilft es ja.

Vielen Dank nochmals!

Herzliche Grüße
Karin

Wenn Sie wollen, können Sie mir gerne die H
herstelelrerklärung zufaxen:
09443 700 171 - ich gebe Ihnen dann auch gerne einen Kommentar zur „Glaubwürdigkeit“ dieser Erklärung.

Hallo Josef,

vielen Dank, das ist sehr nett. Sie ist allerdings noch bei meinen Eltern; ich werde sie bitten, sie mir beim nächsten Besuch mitzubringen oder mir zuzusenden.

Viele Grüße
Karin

Wenn Sie wollen, können Sie mir gerne die H
herstelelrerklärung zufaxen:
09443 700 171 - ich gebe Ihnen dann auch gerne einen Kommentar
zur „Glaubwürdigkeit“ dieser Erklärung.

Hallo Josef,

nochmals vielen Dank für das Angebot, Ihnen die Herstellererklärung des Möbelherstellers zuzufaxen.

Mittlerweile habe ich die Herstellererklärung von meinen Eltern bekommen. Kann ich sie Ihnen mal zufaxen?

Da ich ich zuhause kein Faxgerät habe und sie vom Büro aus schicken werde, senden Sie mir dann Ihren Kommentar am besten wieder hier über „Wer-weiss-was“ (nicht per Fax).

Ich bin schon sehr gespannt darauf, was Sie dazu sagen. Aber, wie gesagt, der Rechtsanwalt meiner Eltern und auch die Verbraucherzentrale meinten - nachdem sie die Erklärung gelesen hatten - da könne man nichts mehr machen.

Vielen Dank schon im Voraus!

Herzliche Grüße
Karin

Wenn Sie wollen, können Sie mir gerne die H
herstelelrerklärung zufaxen:
09443 700 171 - ich gebe Ihnen dann auch gerne einen Kommentar
zur „Glaubwürdigkeit“ dieser Erklärung.