Unterhalt kassieren und Kinder abschieben

Mal folgenden Fall angenommen:

Mann und Frau trennen sich, 2 Kinder, 11 und 13 Jahre alt. Beide haben das Sorgerecht. Die Frau möchte die Kinder bei sich behalten, nimmt einen Halbtagsjob an. Die Frau sorgt also für den Betreuungsunterhalt der Kinder. Der Mann ist selbständig, sorgt künftig für den Barunterhalt (= monatliche Zahlungen). Die Frau erhält dazu auch das komplette Kindergeld, hat somit gut über 1000 Euro monatlich für die Kinder.

Die Frau lernt einen neuen Partner kennen und kümmert sich fortan nur sporadisch um die Kinder. Diese müssen sich in ihren Zimmern aufhalten, wenn der Neue da ist. An jedem Wochenende werden die Kinder abgeschoben, sie will die Wochenenden für sich haben. Hausaufgaben werden nicht mehr betreut, Mittagessen gibt es erst ab 15 Uhr.

Der Mann nimmt die Kinder gerne, sie sind jeden Freitag bis Sonntag bei ihm. Er sorgt für die Freizeitaktivitäten der Kinder, zahlt ihre kleinen Wünsche bei Einkäufen, kauft Lebensmittel, Kleidung, Essengehen, zahlt Reparaturen für Fahrräder etc. Der Mann muß die Kinder auch zu Hause abholen.

Als die Kinder grundsätzlich ungeduscht von der künftigen Ex-Frau kommen, beschleicht ihn der Verdacht, daß die Frau den Unterhalt kassiert, die Kinder aber gerne abschiebt, damit sie die Unterhaltszahlungen für ihr Privatvergnügen ausgeben kann.

Ist das nachvollziehbar? Gibt es eine Regelung, ab wann Unterhalt kürzbar ist, wenn die Kinder eine bestimmte Zeit beim Vater wohnen?


Die Frau lernt einen neuen Partner kennen und kümmert sich
fortan nur sporadisch um die Kinder. Diese müssen sich in
ihren Zimmern aufhalten, wenn der Neue da ist.

Hallo,

wenn ich Besuch hatte/habe (und da rede ich nichtmal von einem neuen Partner, sondern von Freunden, Freundinnen und Nachbarinnen), habe ich unseren Sohn auch gelegentlich in sein Zimmer geschickt, vor allem abends. Ich habe, bei aller Liebe zu meinem Kind, auch mal das Bedürfnis, mich ungestört mit jemandem zu unterhalten, erst recht, wenn ich, wie jene Ex, mit 2 Kindern auch noch teilweise berufstätig wäre.

An jedem Wochenende werden die Kinder abgeschoben, sie will die
Wochenenden für sich haben.

Wenn man frisch verliebt ist, verbringt man üblicherweise gern viel Zeit mit einem Partner, solange die Schmetterlinge noch aktiv sind. Das legt sich in ein paar Monaten ganz sicher wieder und ich würde es nicht als „Abschieben“ kategorisieren, wenn sie ihm die Kinder überlässt. Ich könnte mir vorstellen, dass sie die Kinder bei ihm -zu Recht - in guten Händen wähnt. Wenn er das zeitlich leisten kannst, ist es doch o.k. oder gönnt er ihr die Wolke7 nicht, weil er gerade nicht auch darauf weilt?

Hausaufgaben werden nicht mehr
betreut, Mittagessen gibt es erst ab 15 Uhr.

Hier kommen die Kinder üblicherweise erst gegen 14 Uhr von der Schule heim und wenn Mutter noch berufstätig ist und evtl. einkaufen und kochen muss, ist 15 Uhr ja kein Drama. Hausaufgaben sollten in dem Alter auch weitgehend allein bewältigt werden.

Der Mann nimmt die Kinder gerne, sie sind jeden Freitag bis
Sonntag bei ihm. Er sorgt für die Freizeitaktivitäten der
Kinder, zahlt ihre kleinen Wünsche bei Einkäufen, kauft
Lebensmittel, Kleidung, Essengehen, zahlt Reparaturen für
Fahrräder etc. Der Mann muß die Kinder auch zu Hause abholen.

Schön, dass er so ein guter Vater ist. Das sollte er in seinem eigenen und der Kinder Interesse auch so beibehalten, selbst wenn er der Ex eigentlich lieber Steine in den Weg legen würde :wink:

Als die Kinder grundsätzlich ungeduscht von der künftigen
Ex-Frau kommen, beschleicht ihn der Verdacht, daß die Frau den
Unterhalt kassiert, die Kinder aber gerne abschiebt, damit sie
die Unterhaltszahlungen für ihr Privatvergnügen ausgeben kann.

Kinder in dem Alter legen oft noch keinen Wert auf körperliche Hygiene. Dass die Ex ob der gesparten Warmwassermenge einen ensthaften finanziellen Profit hatte, kann ich mir nicht vorstellen. Kinder brauchen Unterkunft, Kleidung/Schuhe, Nahrung etc. und daran scheint es ja nicht zu mangeln.

Ist das nachvollziehbar? Gibt es eine Regelung, ab wann
Unterhalt kürzbar ist, wenn die Kinder eine bestimmte Zeit
beim Vater wohnen?

Sie wohnen 4-5 Tage länger als üblich beim Vater. Die der Mutter dadurch ersparten Kosten dürften das Rechnen nicht wert sein.

LG
sine

Hallo,

Was sagen denn die Kinder dazu?

Sie sind alt genug um sich dazu zu äussern und ggf zu entscheiden ob sie dann vielleicht lieber beim Vater wohnen wollen.

Gruss
M.

Danke für die offene Sichtweise!
Der angenommene Vater zählt ganz bestimmt nicht zu den Pfennigfuchsern. Im Gegenteil: Er hat in den vergangenen Jahren (5 Jahre seit der Trennung und immer noch nicht geschieden) eine dicke 5-stellige Summe fließen lassen, damit die Familie das Haus bzw. die Kinder ihr Heim behalten können.

Vom Urlaub wurde Kleidung etc für 2000 Euro mitgebracht, das Treppenhaus wurde renoviert, er spielte den Hausmeister, schnitt die Hecke, spielte den Elektriker etc. Die Immer-Noch-Frau bedankte sich nicht einmal. Für sie war es nicht nur selbstverständlich, nein, sie forderte immer noch mehr.

Die Forderungen - insbesondere nach Geld - wollen kein Ende nehmen. Da werden alle Tricks gezogen: Der Papa fährt mit Euch zum McD… Genau wissend, daß der Papa das auch bezahlt und nicht zurückfordert.

Die (angenommene) Mutter hat bisher auf den indern gegluckt, sie nichts alleine machen lassen. Nun schlägt es ins krasse Gegenteil um. Wie ungeschickt: Der neue Partner dringt ins „Revier“ der Kinder ein. Er raucht, die Kinder ekeln sich vor dem Geruch, da sie sowas nicht kennen.

Das gemütliche vor dem TV sitzen entfällt, ihr Wohnzimmer ist besetzt. Die Mutter reagiert anders als sonst. Die Umstellung kam wie der Holzhammer. Damit werden die Kinder nicht fertig.

Was das finanzielle angeht, so jammert die Mutter dem künftigen Ex-Mann immer nur vor, wie teuer alles ist. Was sie alles bezahlen muß und was sie wieder an der Backe hat, wie knapp doch der Utnerhalt ist. Aber sie gibt mal locker 100 - 150 Euro für ein Paar Turnschuhe der Kids aus, sie füllt 2 Kühlschränke und 2 Gefrierschränke und braucht unbedingt einen S-Max für die 15 km zur Arbeit und zum Einkaufen.

Der Mann würde ja viel lieber mit den Kindern einkaufen und für sie sorgen. Auch die Kinder fühlen sich beim Vater wohler, haben schon öfter geäußert, daß sie lieber bei ihm wären. Doch erstens hat er einen 12-Stunden Job und zweitens kann er nicht Unterhalt zahlen und dann doch alles finanzieren.

Bei allem Verständnis für die Schmetterlinge im Bauch: Die Kinder sind an jedem Wochenende von Freitag bis Sonntag bei ihm. Sollte das mal ausnahmsweise nicht gehen, müssen sie zu den Schwiegereltern.

Hallo,

Der Mann würde ja viel lieber mit den Kindern einkaufen und
für sie sorgen. Auch die Kinder fühlen sich beim Vater wohler,
haben schon öfter geäußert, daß sie lieber bei ihm wären. Doch
erstens hat er einen 12-Stunden Job und zweitens kann er nicht
Unterhalt zahlen und dann doch alles finanzieren.

Dann hätte der Vater aber anspruch auf Unterhalt. Die Frau müsste dann wahrscheinlich wieder vollzeit arbeiten um die Zahlungen leisten zu können.

Gruss
M.

Wie sähe es aus, wenn der eine Sohn bei der Mutter, der andere beim Vater wohnt?

Hallo,

während meinem´s Referendariates am Familiengericht riss man die Kinder nur sehr ungern, eher gar nicht auseinander. Das war Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.

Ein Anwalt deines Vertrauens, der in der Gegend des zuständigen Gerichts residiert, sollte dessen derzeit gültigen Glaubenssätze kennen und dich entsprechend beraten.

LG
sine

Reißen hat gar keinen Zweck. Es soll von den Kindern aus gehen. Ich schätze das so ein, daß er eine zum Vater, der andere zur Mutter will. Es sind 2 völlig unterschiedliche Charaktere…