Wer trägt Stornokosten bei storniertem Flug durch das Reisebüro?

Hallo!
Es wurde telefonisch über ein Stamm- Reisebüro eine Flugreise für 2015 gebucht (ohne was zu unterschreiben).  Diese Reise wurde via email nach 2 Tagen storniert, allerdings wollte sich der Auftraggeber vorher telefonisch im Reisebüro melden. Dies kam nicht zustande da die Reiseverkaufsfrau ohne Rücksprache den Flug stornierte und die Stornokosten in Rechnung stellte. Es war nichts über die  genau Höhe der Stornokosten bekannt, sonsten wäre den Flug so nicht storniert worden. Die Reiseverkehrsfrau beharrt auf Überweisung der Stornokosten für den Flug.
Wer trägt die Stornokosten für den Flug wenn die Reiseunterlagen nicht unterschrieben wurden und keine Anzahlung stattfand?
Danke für die Info

Grds. gilt auch im Reiserecht: Verträge können formfrei geschlossen werden, sind dann verbindlich aber auch zu erfüllen.

Mit einer telefonischen Buchung akzeptiert man daher die AGB des Reisebüros bzw. die Buchungsregelungen der Fluggesellschaft.

Da gem. § 312 b Abs. 3 Nr. 6 BGB kein Widerrufsrecht besteht, fallen die verursachten Stornokosten daher IMHO dem Auftraggeber zu.

G imager

Wird mal wieder Zeit für ein neues BGB :wink: Aber im Ergebnis hast du freilich recht^^

Allenfalls über die Höhe der Stornokosten könnte man streiten.

Grüße
Droitteur

Hi,

Es wurde telefonisch über ein Stamm- Reisebüro eine Flugreise
für 2015 gebucht (ohne was zu unterschreiben).

Spielt keine Rolle. Der Vertrag wurde mündlich geschlossen und ist damit gültig.

Diese Reise
wurde via email nach 2 Tagen storniert, allerdings wollte sich
der Auftraggeber vorher telefonisch im Reisebüro melden.

Das scheint mir der Knackpunkt zu sein. Wie war denn der Wortlaut der Mail genau?

Dies
kam nicht zustande da die Reiseverkaufsfrau ohne Rücksprache
den Flug stornierte und die Stornokosten in Rechnung stellte.
Es war nichts über die  genau Höhe der Stornokosten bekannt,
sonsten wäre den Flug so nicht storniert worden. Die
Reiseverkehrsfrau beharrt auf Überweisung der Stornokosten für
den Flug.

Hm, wenn die Stornokosten nicht bekannt waren: Warum wurde der Flug dann storniert? Da scheint es mehrere Kommunikationsmängel gegeben zu haben. Es wäre zu klären auf wessen Seite.

Wer trägt die Stornokosten für den Flug wenn die
Reiseunterlagen nicht unterschrieben wurden und keine
Anzahlung stattfand?

Wie gesagt, Unterschrift und Anzahlung spielen keine Rolle. Es gilt zu klären, ob das Reisebüro den Buchenden über die Stornogebühren (AGB) aufgeklärt hat und wie das genau mit der Stornierung abgelaufen ist. So kann man dazu nicht wirklich viel Erhellendes beitragen.

bye
Rolf

Hallo Rolf

Der Wortlaut der mail lautete: „Wir möchten Sie herzlichen bitten die Reise nach A zu stornieren. Wir werden uns telefonisch bei Ihnen melden. Bitte um Bestätigung.“

Da die Ansprechpartnerin Frau A an diesem Tag nicht da war schrieb Ihre Kollegin eine mail mit dem Wortlaut:
Vielen Dank für Ihre E-Mail. Frau A ist heute leider nicht im Hause.
Gerne wird sie sich morgen mit Ihnen in Verbindung setzen."

Verbindung setzten bedeutet für mich anrufen,mailen aber nicht stornieren oder??

Gruß M.

Moin,

Der Wortlaut der mail lautete: „Wir möchten Sie herzlichen
bitten die Reise nach A zu stornieren. Wir werden uns
telefonisch bei Ihnen melden. Bitte um Bestätigung.“

Das ist doch eindeutig die Aufforderung, den Flug zu stornieren. Von einem Vorbehalt ist da doch keine Rede.

Da die Ansprechpartnerin Frau A an diesem Tag nicht da war
schrieb Ihre Kollegin eine mail mit dem Wortlaut:
Vielen Dank für Ihre E-Mail. Frau A ist heute leider nicht im
Hause.
Gerne wird sie sich morgen mit Ihnen in Verbindung setzen."

Verbindung setzten bedeutet für mich anrufen,mailen aber nicht
stornieren oder??

Die Kontaktaufnahme war doch unabhängig von der Stornierung und keine Vorbedingung.

Gruß

TET

Hi TET

Dann kam es falsch rüber,als Stammkunde kann man doch erwarten dass das Resebüro Kontakt aufnimmt und sich bischen in um die Kunden kümmert oder ist das zuviel erwartet. Das mag ja bei einem Onlinereisebüro so funktionieren aber doch nicht bei Stammkunden?
Und selbst wenn storniert wird und man auf den Stornokosten sitzen bleibt,die man nicht einberechnet hat bzw gar nicht wußte dass Sie so hoch sind, kann dann doch das Reisebüro Kullanz zeigen z.B.: in Form eines Gutscheines für die nächste Reise etc…
Gruß M.

Hallo :smile:

Möglicherweise verstellt es einem den Blick, wenn man sich darauf beruft, Stammkunde zu sein. Die Stornierung anzuerkennen, ist nichts „niederes“, was man eher in Onlinebüros zu erwarten hätte. Viel mehr wird von jemandem, den man einmal für seinen Wunsch nach der Zusammenarbeit respektiert hat, nun auch der Wunsch nach Auflösung derselben - der letzte Wille des Kunden - respektiert.

Auch Kulanzfragen zu diskutieren führt an einer rechtlichen Bewertung vorbei. Wenn du dich einfach ein bisschen darüber unterhalten möchtest, dass ein Unternehmer ja auch kulant sein könnte, gibt es Orte mit höherer Wahrscheinlichkeit dafür, dass dort Menschen sind, die ebenfalls nach solcher Unterhaltung suchen^^

Wie schon gesagt: Über die Höhe kann man streiten; aber gerade das, was möglich ist, scheint nicht gefragt zu sein. Also doch einfach nur Luft am machen?

Hi,

so wie ich Deine Mail lese, hast Du das Reisebüro unmißverständlich zur Stornierung aufgefordert. Da hätte ich auch nicht nochmal Rücksprache gehalten.

Was mich wundert ist, dass man Dich bei der Buchung der Flüge nicht auf die Stornogebühren aufmerksam gemacht hat. Bei Linienflügen weist man normalerweise auf den gebuchten Tarif und die damit verbundenen Restriktionen hin, bei Charterflügen werden die AGBs oder aber ein Hinweis auf die AGBs mitgeschickt. So kann der Kunde eigentlich immer nachlesen, wie hoch die Gebühren sind.

Da haben m.E. beide Parteien zu diesem Elend beigetragen: Das Reisebüro weil es nicht über die Kosten informiert hat und Du, weil Du storniert hast ohne vorher danach zu fragen. Das ist blöd gelaufen.

Zum Thema Kulanz und Gutschein: An der Stornierung eines Fluges verdient das Reisebüro praktisch nichts. Man hat Dich beraten, das Ticket ausgestellt, buchhalterisch verarbeitet und dann wieder storniert, das Geld zurückbezahlt und wieder alles buchhalterisch erfasst. Das Ganze für einen Verdienst von vielleicht € 20,-- bis € 50,–, je nach Ticketart und Kalkulation. Großartige Kulanz ist da wirtschaftlich einfach nicht drin - es sei denn Du buchst seit Jahren jedes Jahr ein schönes Sümmchen zusammen. Dann wird der Inhaber oder die Mitarbeiterin sich darüber Gedanken machen auch mal draufzuzahlen, um Dich nicht zu verlieren. Aber das ist eine sehr individuelle Denke. Vielleicht sprecht Ihr nochmal miteinander und findet einen, für Beide gangbaren, Weg.

bye
Rolf

1 Like

Hallo,

bei der Frage nach den Informationen bzgl Stornokosten sollte aber bitte beachtet werden, dass ein Rücktritt von einem Vertrag nichts selbstverständliches ist. Da wäre es einfach schön, wenn jemand, der sich auf seine Rechte beruft, auch seine - angsichts des Ausnahmecharakters auch noch naheliegenden - Pflichten prüft.

Grüße

Hallo M.,

Der Wortlaut der mail lautete: „Wir möchten Sie herzlichen
bitten die Reise nach A zu stornieren. Wir werden uns
telefonisch bei Ihnen melden. Bitte um Bestätigung.“

Das ist doch ein eindeutiger Auftrag zur Stornierung.
In Verbindung setzen kannst du dich dann auch noch um dich mit Frau A zum Kaffee zu verabreden.

Etwas anderes wäre gewesen.
"Wir möchten Sie herzlichen bitten die Reise nach A, nach Rücksprache mit uns, zu stornieren. "

Man muss halt schon das schreiben was man haben möchte.

MfG Peter(TOO)

Hallo!
Danke für euere Bemerkungen und Hilfestellung!

Grüße