Aschermittwoch-Fisch essen

Wieso darf man Aschermittwoch Fisch essen? Da hatten wir am Tisch vorhin eine heftige Diskussion. Es seien doch auch Tiere, genau wie SChwein oder Rind oder Geflügel. Da stimme ich eigentlich zu. Weil Jesus sein „Menschenfleisch“ (sorry, aber mir fällt kein anderes Wort ein) geopfert hat. Aber Leben ist Leben. Ist also der Fleischverzicht noch „in“? Irgendwie will sich hier niemand morgen dran halten. Ich kenne es nicht anders. Aschermittwoch und Karfreitag gibt es Fisch oder Käse.

Mir würden zwei Anmerkungen einfallen: Zum einen ist in manchen Gemeinden/ Familien Fischessen auch damit begründet, dass der Fisch ja auch ein Symbol für Jesus bzw. die frühen Gemeinden ist und man damit nochmal gezielt an Jesus denkt.

Was mir aber wichtiger erscheint: Im Katechismus steht von vornherein, dass „Fleischspeisen“ verboten sind. Warum?
Meiner Meinung nach wird schon in der Bibel zwischen an Land lebenden Tieren und den Fischen unterschieden. (Deuteronomy 14)
Fleisch und Fisch haben auch im Judentum einen ganz unterschiedlichen Stellenwert. Ich könnte mir vorstellen, dass die Christen das so übernommen haben, auch wenn sie sich sonst an keine der Speisevorschriften halten.

Und ich rede dann mal besser nicht davon, dass die Fastengebote sowieso immer zu umgehen versucht wurden und „kein Fleisch essen“ wahrscheinlich immer noch angenehmer war als „kein Fleisch und kein Fisch essen“.

Gruß
Kati

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Hallo,

Wieso darf man Aschermittwoch Fisch essen? Da hatten wir am
Tisch vorhin eine heftige Diskussion. Es seien doch auch
Tiere, genau wie SChwein oder Rind oder Geflügel.

Gute Frage. Es scheint ja generell so zu sein, dass Fisch „nicht so richtig“ als Fleisch gezählt wird. Ich denke, dass sich die Menschen früher gar nicht vorstellen konnten, gar kein Fleisch zu essen, und da hat man dann halt Kompromisse gemacht.

Man hat ja sogar irgendwelche anderen Wasserviecher (Otter oder sowas - brr!) als Fastenspeise serviert, also während der Fastenzeit. Sie waren ja praktisch fast so etwas wie ein Fisch, nur mit Pfoten.

Ist also der Fleischverzicht noch „in“? Irgendwie
will sich hier niemand morgen dran halten. Ich kenne es nicht
anders. Aschermittwoch und Karfreitag gibt es Fisch oder Käse.

Also bei uns gab es am Freitag - und damit meine ich jeden Freitag - nie Fleisch. „Bei uns“, das war in Bayern vor ca. 25 Jahren. Gerüchteweise wusste ich damals, dass für ganz strenge Christen auch der Mittoch (ja, jeder Mittwoch) ein „Fasttag“ war. Damals konnte ich mir das überhaupt nicht vorstellen.

Wieso will sich denn niemand daran halten? Es ist doch nur ein Tag.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Enni,
in der Fastenzeit soll man generell auf was verzichten, und der Aschermittwoch läutet die Fastenzeit ein. Fleisch galt als wertvollste Speise, Fisch war arme-Leute-Essen, und gleichzeitig das Symbol der Christen. Von Tierschutz hab ich in der Bibel noch nix entdeckt. Wenn dir diese Dinge unlogisch vorkommen, wirfst du in das Buch der Bücher besser keinen Blick rein.

Mittlerweile ist das Fischessen zum Katerfutter und zur Edelspeise mutiert, während sich immer weniger Menschen das Aschekreuz in der Kirche aufmalen lassen. An Ritualen übernommen wird was gefällt, und in diesem Fall schmeckt. Den Gastwirten schmeckt’s besonders gut, mit teuer Fischessen an lecker Euronen zu kommen.

Vor einigen Jahrhunderten übrigens nahm man das mit den „Tieren aus dem Wasser“ wörtlich.Zur Fastenzeit wurde eifrig auf die Jagd gegangen. Das erlegte Wild, wurde kurz in ein Gewässer geworfen und dann als „Tier aus dem Wasser“ deklariert und verspeist.

Als Tierliebhaber ist es auch unlogisch, sich in der Fastenzeit mit Eiern und Milchprodukten voll zu hauen, da auch für diese Produktion massig Tiere sterben. Männliche Küken werden sofort nach dem Schlüpfen umgebracht, oder ersticken in Containern, die Hennen sind nach 1-2 Jahren Ei-Scheißen fertig für den Schlachter. Kühe sind Gebärmaschinen mit Balloneuter, deren männliche Kälbchen gemästet und nach wenigen Monaten aufgefressen werden, und deren weibliche Kälbchen ebenfalls Gebärmaschinen werden, bis die Leistung nachlässt, und das brave Rindvieh in unseren Mägen landet. Über diese Thematik denkt kaum mal ein Ovo-Lacto-Vegetarier nach, geschweige denn die riesige Masse der Anhänger monotheistischer Religionen. Und vor mehreren Tausend Jahren waren noch nicht mal die Menschen vor ihrer eigenen Religion sicher:

Zum Glück kommt niemand mehr auf die Idee, z. B. sein Kind einen Berg hoch zu schleifen, auf einen Scheiterhaufen zu legen, um es einem unsichtbaren Gott opfern zu wollen. Stell dir das mal in der heutigen Zeit vor. Diese Abrahams würden aber so was von schnell in der Klapse verschwinden.

Die Menschen entwickeln sich zum Glück weiter, aber eher verwandeln Außerirdische den Eiffelturm in Wackelpudding, bevor die Menschheit den Verzehr von Tieren ablehnt.

LG
Tollkirsche

Hallo Kati,

Das problem in der fastenzeit Fisch statt Fleisch essen, weil gesagt worden ist, Das Fleisch der Fische sei kein richtiges Fleisch. Wer aß im Mittelalter Fleisch? Die adeligen Großbürger Kaufleute, Pröbste und Bischöfe. Die aßen so viel Fleisch um zu zeigen, wie wohlhabend sie seien und litten unter der Gicht.
Die Leute niedrigen Standes , selbst Bauern sahen das ganze Jahr über kein Fleisch. Das war zu teuer. Mit fleich zahlte der Bauer das Zehent und die Steuer. Schmalz und Reste waren die Nahrung, tierischer Eiweiße. Wenn jetzt die kirche sagt, ihr sollt Fisch statt Fleisch essen, so ist es ein Hohn gegenüber des dritten Standes. Gut dass die Herren in der Fastenzeit das taten oder vielleicht auch nicht (Wasser predigen und Wein trinken) Nun essen wir heutzutage lieber
Fisch wegen Colesterin und Vitamine.

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