Quellensuche Dreieinigkeit

Hallo,

welche Werke gelten unter Theologen als Standardwerke zum Thema Dreieinigkeit? Vielen Dank im voraus.

Gruß, Robin.

Hi Robin,

welche Werke gelten unter Theologen als Standardwerke zum
Thema Dreieinigkeit? Vielen Dank im voraus.

Das Thema füllt Bibliotheken. Kannst du ein wenig präzisieren, um was es dir genauer geht? Begriffgeschichte, Theologiegeschichte, bestimmte historische Streitpunkte oder vielleicht aktuelle formalisierte Lehrmeinungen der Kirchen?

Gruß

Metapher

Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit, Trinität
Guten Tag, Robin

Angaben zu historischen Standardwerken findest du hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dreifaltigkeit#Trinitar…

Historisch entscheidend für die Einführung des Begriffs
‚Dreieinigkeit‘ bzw. ‚Dreifaltigkeit‘ bzw. ‚Trinität‘ ist die
Erfindung des ‚Heiligen Geistes‘ bzw. der ‚Hagion Pneuma‘ sowie die
Bildung eines Leitungsteam von 3 Gottheiten: Vater und Sohn und
Heiliger Geist.

Der Heilige Geist wirkte offenbar bereits etwa 3000 Jahre vor
Christus:
„… Das Konzept „Hagion Pneuma“ findet sich in sehr ähnlicher Form
bereits in griechischen und altindischen religiösen und
philosophischen Abhandlungen, die früher als das Neue Testament
verfasst worden sind. …“

Der Heilige Geist ist in verschiedenen Religionen das höchste
Geistwesen.

„Im Tanach (Altes Testament), den Heiligen Schriften des Judentums,
bezeichnet der Heilige Geist (Ruach HaQodesh, wörtlich „Heiliger
Atem“; Ruach JHWH - „Atem des Herrn“; Ruach HaElohim - „Gottesatem“;
Ruchaká - „dein Atem“) die wirkmächtige Gegenwart Gottes im Leben der
Menschen.“

Das Dreierteam kommt erstmals im Neuen Testament vor, also nach
Christus, eine typische religiöse Führungsstrukur aus der
griechischen Theologie:
"Im Neuen Testament wird der Heilige Geist als eine gegenwärtige
Person aufgefasst, die Gott repräsentiert (der Geist Gottes, der
Geist der Wahrheit, der Geist der Kraft, der Liebe und der
Besonnenheit, der Geist Jesu). …

http://de.wikipedia.org/wiki/Heiliger_Geist

Von den Christen wird die ‚Trinität‘ seit dem 4. Jahrhundert
propagiert. Es enstanden jedoch sofort antitrinitarische Bewegungen.
Anhänger des ‚Tritheismus‘ z. B. glauben nicht an die
‚Dreifaltigkeit‘, sondern an eine göttliche Familie, bestehend aus
Vater, Sohn und Mutter (Maria).

Mit freundlichen Grüssen

Rolfus

Das Thema füllt Bibliotheken. Kannst du ein wenig präzisieren,
um was es dir genauer geht? Begriffgeschichte,
Theologiegeschichte, bestimmte historische Streitpunkte oder
vielleicht aktuelle formalisierte Lehrmeinungen der Kirchen?

Wenn Du so fragst, wäre es zunächst der Ursprung (wie auch „Sanctus Rolfus“ angeschnitten hat, s.o.) und die Exegese.

Aber eigentlich dachte ich, es gibt zu diesem Thema ein Werk, das alles abdeckt und an dem kein Theologiestudent vorbeikommt um die Dreieinigkeit eindeutig verstehen und später lehren zu können.

Gruß, Robin.

Überblick Trinitätstheologie

Aber eigentlich dachte ich, es gibt zu diesem Thema ein Werk,
das alles abdeckt und an dem kein Theologiestudent vorbeikommt
um die Dreieinigkeit eindeutig verstehen und später lehren zu
können.

Mit
Gerhard Ludwig Müller: Katholische Dogmatik
ISBN 3451286521 Buch anschauen
solltest du dann erstmal ganz gut zurechtkommen. Da gibt es einen Überblick über die wichtigsten historischen Etappen von Christologie, Pneumatologie und Trinitätstheologie (Irenäus, Origenes, Athanasius, Richard de St.Victor, Thomas usw…) und ferner über die aktuellen Lehrmeinungen und außerdem sehr umfangreiche Literaturlisten.

Für die kath. Version auch aktuell
Joseph Ratzinger: Der Gott Jesu Christi. Betrachtungen über den dreieinigen Gott
ISBN 3466367166 Buch anschauen

Aber auch das hier ist eine lesenswerte aktuelle kath.-theol. Perspektive zum Thema:
http://www.phil.uni-sb.de/projekte/imprimatur/1998/i…

Gruß

Metapher

Hallo,
wer die Entstehung des trinitarischen Dogmas verstehen möchte, ist bestens versorgt mit:
Dünzl, Kleine Geschichte des trinitarischen Dogmas in der Alten Kirche, zum überaus sympathischen Preis von 9,90EUR!
Dünzl schafft es, sachgerecht und unterhaltsam diese äußerst verworrene Geschichte darzustellen, sein Buch lässt sich lesen wie ein intellektueller Krimi.
Jedenfalls habe ich damit beste Erfahrungen in der Lehre gemacht!
Metaphers Bücher sind auch empfehlenswert, nur, aber das vielleicht auch die Patristikerin in mir, gerade für die eigene Urteilsbildung ist eine fundierte Kenntnis der Entstehung wichtig!
Grüße
Taju