Sechs Wochen Trauerzeit?

Liebe Konsodalen,

aus gegebenem Anlass trage ich grade viele schwarze Hemden.

Mir ist in diesem Zusammenhang aufgefallen, dass es die Dauer von sechs Wochen Trauerzeit zwar in vielen - vielleicht eher kulturell/traditionellen als religiösen - Zusammenhängen gibt, dass mir aber keine Begründung aus der christlichen Religion dafür bekannt ist:

Im rk Kreis gibt es das Sechswochenamt.
Aus dem rumänisch-orthodoxen Kreis wurde mir empfohlen, sechs Wochen lang am Samstag eine Kerze für die Seele anzuzünden.
Aus dem nämlichen Kreis auch, innerhalb der ersten sechs Wochen nach dem Tod eine Flasche mit Wasser an eine ältere Person zu verschenken
Und die sechs Wochen Schwarz trage ich vor allem deswegen, weils die letzten NN Generationen auch so gehalten haben und ich in einigen Dingen sehr konservativ bin.

Es handelt sich bei den sechs Wochen offenbar um einen Zeitraum, für den angenommen wird, dass die Seele des Verstorbenen nicht mehr dem Körper verhaftet, aber auch noch nicht gänzlich ins Immaterielle übergegangen ist.

Die einzige Erklärung, die mir dafür einfällt, ist eine Art Parallele zu dem Zeitraum, in dem Jesus zwischen Auferstehung und Himmelfahrt nach neutestamentlicher Überlieferung sich „quasi materiell“ zwischen hier und dort aufhielt (Emmaus etc.). Aber einen Anhaltspunkt für den Zeitraum kann ich in den einschlägigen Quellen nicht finden.

Wer weiss, auf welcher religiösen oder traditionellen oder kulturellen Grundlage die sechswöchige Dauer der Trauerzeit fusst?

Schönen Dank - schöne Grüße

MM

Hallo !

Das ist wohl überall anders.

In Deutschland wurde der Verstorbenen wurde dreimal gedacht :

Am 7. und am 50. Tag nach der Beerdigng sowie ein Jahr nach dem Tod.
Von den Hinterbliebenen erwartete man noch lange eine regelmäßige Aufmerksamkeit gegenüber ihren Toten. Ein deutliches Zeichen war die Trauerkleidung.
Während einer festgelegten Trauerzeit durfte nicht gefeiert oder getanzt, vor allem nicht geheiratet werden.
Zwar war die Trauerzeit gestaffelt je nach dem Verhältnis zum Toten, aber eine offizielle Trauerzeit galt beim Tod eines Hausmitgliedes für alle Einwohner eines Hauses, am längsten mußte allerdings eine Witwe trauern.

mfgConrad

Quelle: Kultur und Alltag in der Frühen Neuzeit.

HAllo Conrad,

In Deutschland wurde der Verstorbenen wurde dreimal gedacht :

Am 7. und am 50. Tag nach der Beerdigng sowie ein Jahr nach
dem Tod.

das erinnert mich eher an jüdische Gebräuche.

Ciao maxet.

HAllo Conrad,

In Deutschland wurde der Verstorbenen wurde dreimal gedacht :

Am 7. und am 50. Tag nach der Beerdigng sowie ein Jahr nach
dem Tod.

das erinnert mich eher an jüdische Gebräuche.

Da waren doch unsere Wurzeln.

mfgConrad

Hallo Maxet,

  1. Tag und 50. Tag ???

Die ganze erste Woche nach dem Tod passiert nix anderes als das Schiwa sitzen, also eine Form des Trauerns und Erinnerns.

Und über den 50. Tag müßtest Du mich noch aufklären.

Oder hast Du Dich nur vertippt und den 30. Tag (Schloschim) gemeint?

Schönes Wochenende

Iris

Ich kenn das auch so, dass man dem Verstorben drei Mal ganz besonders gedenkt. Also, 7 Tage nach dem Tod, 50 Tage nach dem Tod und ein Jahr danach. Und dann halt noch Allerheiligen. Wir denken aber auch noch an dem Todestag an den Verstorben.
Dass man nach dem Tod eines nahestehenden Menschen schwarz tragt, wusste ich. Aber, dass es da diese 6 Wochen gibt, war mir bis jetz unbekannt. Viele Leute sagen ja, man trauert mit dem Herzen und nicht mit der Kleidung. Finde es aber trotz allem OK, wenn jemand das Bedürfniss hat sich schwarz zu kleiden.

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Hallo,

ehrlich gesagt weiß ich es nicht, aber die 6 Wochen kommen ja immer wieder vor,
in Form der 40 Tage. Könnte die Trauerzeit nicht auch wieder etwas mit diesen 40
Tagen zu tun haben (40 Tage vorweihnachtliche und vorösterliche Fastenzeit -
jeweils ohne Sonntage)?

Fragt sich
Christian